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Irres 4:4 im Derby
"Das war pures Spektakel"

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RWE - RWO: Irres Spektakel an der Hafenstraße
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Das eindrucksvolle 4:4-Remis im Regionalliga-Derby zwischen Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen übertraf sämtliche Erwartungen. Zufrieden war aber nur ein Team.

Im Vorfeld wurde darüber spekuliert, ob das Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine für einen neuen Zuschauerrekord in der Regionalliga West sorgen würde. Am Ende fehlten knapp 2000 Besucher, um die alte Marke (13.145), die beide Klubs vor rund zwei Jahren aufstellten, zu knacken. Hätten diejenigen, die sich für das eigene Wohnzimmer oder die anliegende Sky-Kneipe entschieden haben, auch nur die geringste Vorahnung über den Verlauf dieser Partie gehabt, wäre das Stadion Essen aus allen Nähten geplatzt. Den tatsächlich anwesenden 11.077 Zuschauern wurde ein denkwürdiges Fußballspiel präsentiert, das so schnell keiner der Beteiligten vergessen wird.


Nach 94 intensiven, emotionalen und abwechslungsreichen Minuten stand unter dem Strich ein 4:4 (2:2)-Unentschieden, über das sich neben den Fans vor allem die Essener freuen durften. Auch wenn es im dritten Anlauf erneut nicht für einen Heimsieg reichte, konnte RWE-Trainer Marc Fascher seinen Schützlingen berechtigterweise für "eine tolle Moral" auf die Schulter klopfen. Gleich dreimal gelang es seiner Mannschaft, eine Führung der Kleeblätter zu egalisieren. Nach dem 2:4 (68.) des alles überragenden David Jansen schien die Messe für die Gastgeber gelesen zu sein. In Überzahl, die aus einer strittigen Roten Karte für Patrick Bauder (63.) resultierte, konnten Benjamin Baier (71.) mit seinem zweiten Freistoßtor und Lucas Arenz (86.) doch noch einen Zähler ins Ziel retten. "Wir haben bis zum Schluss gekämpft und wollten die Niederlage unbedingt vermeiden. Ich muss meiner Mannschaft dafür ein großes Kompliment machen", sagte Fascher.

"Ganz großes Kino" von David Jansen

Dem Fußball-Lehrer blieben jedoch auch die enormen Defizite in der Defensive, die RWO den Gastgebern bereitete, nicht verborgen. Oberhausen agierte über weite Strecken zielstrebiger als die Hausherren. Die Angriffsreihe um Schikowski, Bauder und Jansen brachte die Essener oftmals in Verlegenheit. Vor allem Stoßstürmer Jansen stellte die gegnerische Defensive vor unlösbare Probleme. "David Jansen hat zum ganz großen Kino eingeladen. Wir haben ihn zu keinem Zeitpunkt so kontrollieren können, wie wir uns das vorgestellt haben", monierte Fascher.

Sein Trainerkollege Andreas Zimmermann sah hingegen die "stärkste Saisonleistung" seiner Mannschaft. Auch wenn für den erhofften Derbysieg fünf Minuten fehlten, konnte der RWO-Coach das Stadion Essen erhobenen Hauptes verlassen. "Wir haben richtig guten Fußball gespielt und waren meiner Meinung nach die bessere Mannschaft. Leider haben wir am Ende einen Fehler zu viel gemacht. Das Ding müssen wir über die Zeit bringen. Alles in allem bin ich aber froh, dass die Jungs den Aufwärtstrend bestätigt haben", gab Zimmermann zu Protokoll.

An diesem denkwürdigen Derbynachmittag gab es zweifellos genügend kontroverse Diskussionen und Raum für Spekulationen. In einer Sache waren sich jedoch alle Beteiligten einig: Den Zuschauern wurde ein großes Fußballspiel geboten. "Solch ein Spiel hat mehr Zuschauer verdient, da waren 11.000 noch zu wenig. Ich kann mich ehrlich gesagt an ein 4:4 als Trainer nicht mehr erinnern. Das war ein unglaubliches Spiel", sagte Zimmermann. So sah es es auch RWE-Coach Marc Fascher, der kurz aber treffend zusammenfasste: "Das war pures Spektakel."

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