Trotz des Insolvenzantrags musste „Memo“ sich keine Sorgen um seine Zukunft machen, denn seine Dienste sind durchaus begehrt. „Ich hatte einige Angebote aus dem Ausland, der 3. Liga und der Regionalliga. Ich wäre aber auch gerne in Wuppertal geblieben. Doch ich muss auch meine Familie ernähren“, sagt der 25-Jährige.
Absage an Drittligist Jahn Regensburg
Den Deutsch-Türken, der in Moers lebt, zog es im Endeffekt zu dem Mann, der ihn schon nach Wuppertal lotste. „Hans-Günter Bruns hat sich sehr um mich bemüht. Und Oliver Kuhn ebenfalls. Das erlebt man nicht immer. Das hat mich sehr beeindruckt“, erklärt Boztepe, warum er den Velberten trotz eines guten Angebots aus der 3. Liga von Jahn Regensburg den Zuschlag gab.
Ähnliche Lobeshymnen singt Kuhn, 1. Vorsitzender der Sport-und Spielvereinigung, auf seinen neuen Zehner. Boztepe glänzte in der abgelaufenen Saison beim Regionalliga-Absteiger Wuppertaler SV als Vorlagengeber. Zuvor war Boztepe, der in der Jugend von Borussia Mönchengladbach ausgebildet wurde, vier Jahre für die Reserve von Borussia Dortmund aktiv. „Mehmet ist in unseren Augen einer der besten Spielmacher der Regionalliga. Unser Trainer Hans-Günter Bruns kennt ihn sehr gut aus seiner Zeit beim WSV und wollte ihn unbedingt haben. Er hat bei uns für ein Jahr unterschrieben und möchte sich wieder für höhere Aufgaben empfehlen“, sagt Kuhn. Die Sport- und Spielvereinigung habe sich im Tauziehen um Boztepe sogar gegen namhafte Konkurrenten durchsetzen können. „Auch Rot-Weiss Essen hat sich zwischenzeitlich um Mehmet bemüht. Deshalb sind wir umso glücklicher, dass er sich für uns entschieden hat.“
Boztepe hofft nun, dass er mit den Velberten eine gute Rolle spielen wird. „Es gibt in jeder Saison und in jeder Liga ein Überraschungsteam. Warum sollte das in der Regionalliga West nicht Velbert sein? Freiburg hat es in der 1. Bundesliga mit jungen Leuten vorgemacht. Ich würde das gerne mit Velbert in der 4. Liga nachmachen.“
