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RWE: Wettaffäre
Verein vom Urteil überrascht

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RWE: Verein von Urteil in Wettaffäre überrascht
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Ziemlich unvermittelt sprach der DFB am Mittwoch ein Urteil gegen zwei in die Wettaffäre verwickelte RWE-Spieler. Auch Michael Welling war überrascht.

Die Wettaffäre rund um das Meisterschaftsspiel gegen Borussia Dortmund II klingt noch immer nach. Am frühen Mittwochabend ging die Meldung über die Ticker, dass Urteile gegen die Spieler, von denen sich Rot-Weiss Essen im Sommer getrennt hatte, gesprochen wurden. So bekam Kevin Lehmann, mittlerweile beim Oberligisten Wattenscheid 09 unter Vertrag, acht Wochen Sperre aufgebrummt. So weit, so erwartbar. Wirklich überraschend kam jedoch, dass auch Robert Moewes eine sechswöchige Sperre absitzen muss.


Der ehemalige U19-Spieler, der sich zum dritten Mann im Tor der Rot-Weissen gemausert hatte, hat vor rund drei Monaten aus „persönlichen Gründen“ seinen Vertrag mit Rot-Weiss Essen aufgelöst. Dr. Michael Welling, 1. Vorsitzender des Regionalligisten, bestätigt: „Robert Moewes war zu dem Zeitpunkt, als die Geschichte zu Tage trat, im Italien-Urlaub. Im Rahmen von den vielen Spieler-Interviews, die wir geführt haben, hat sich ein Verdachtsmoment ergeben, der nie ganz ausgeräumt werden konnte.“ Daraufhin hatte Rot-Weiss Essen auf eine Vertragsauflösung gedrängt, die beide Seiten im August schließlich vollzogen haben. Ohne dass RWE nähere Hintergründe kannte. „Wir haben uns aber vertraglich auf diese Kommunikation geeinigt. Wir wollten ja auch niemanden vorverurteilen. Allein der Verdachtsmoment reichte für uns aus. Das Vertrauensverhältnis war zerstört“, erklärt Welling. Dass es nun zu einer Verurteilung des 19-Jährigen kam, überraschte auch die Essener, wenngleich bekannt war, dass Ermittlungen liefen.

Von dem Urteil erfuhren die Essener Verantwortlichen nun allerdings aus der Presse. „Wir wussten von dem Verfahren nichts und dementsprechend auch nichts davon, dass ein Urteil gesprochen werden sollte“, beteuert Welling und findet das „ein bisschen bedauerlich und nicht gut. Der DFB hat aber sicherlich auch andere Dinge im Kopf gehabt.“ Den negativen Beigeschmack freilich hätten sich die Essener am liebsten gleich ganz erspart. Den Flurschaden, den die Wettaffäre hinterlassen habe, vermag das aber nicht mehr viel zu verschlimmern, findet der geschäftsführende Vorsitzendes des Regionalligisten, denn: „Die ganze Sache ist scheiße und per se indiskutabel.“ Dass kurz vor dem Aufeinandertreffen mit Lotte nun erneut die gesamte Essener Mannschaft unter Verdacht gestellt wird, stehe jedoch nicht zu befürchten. Andernfalls sei im Laufe der Ermittlungen sicherlich bereits ein Verdacht gegen mögliche weitere Schuldige ausgesprochen worden. „Wenn man von so etwas ausgehen würde, würde es das Arbeiten auch sehr schwierig machen“, findet Welling. Gleichwohl aber darf man sich eben nie sicher sein. Auch das ist die Lehre aus der Wettaffäre.

Lehmann übrigens wurde in der Urteilsbegründung beschuldigt, mit 100 Euro an einem Wettgewinn gegen RWE beteiligt worden zu sein. Moewes mit einem geringen zweistelligen Euro-Betrag. Doch selbst dass Moewes zu dem Zeitpunkt noch A-Jugendlicher war, spielt für Welling keine Rolle: „Selbst ein C-Jugendlicher dürfte nicht gegen die eigene Mannschaft wetten!“

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