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Alexander Thamm
Abschied unter Tränen

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RWE: Alexander Thamm geht

Wir sprachen nach dem Aus bei Rot-Weiss Essen mit einem geknickten Alexander Thamm, der jedoch im Frieden seinen Spind an der Hafenstraße räumt.

Sie bekommen keinen neuen Vertrag bei Rot-Weiss Essen. Kam das völlig überraschend oder haben Sie insgeheim damit gerechnet?

Wenn es sich so lange zieht, hat man natürlich schon mal den Gedanken, aber wirklich daran geglaubt habe ich nie. Das hat mich gestern wie ein Brett getroffen. Der Verein, die Jungs und die Fans sind mir ans Herz gewachsen. Das war für mich mehr als nur hinfahren und ein bisschen pöhlen. Ich habe darum gebeten, den Jungs noch eine SMS schreiben zu dürfen, bevor die Entscheidung offiziell gemacht wurde. Nach dem, was da zurückkam, hatte ich einen dicken Kloß im Hals und die Emotionen sind dann in Form von Tränen schon ein Stück weit rausgekommen.


Haben tatsächlich nur sportliche Gründe eine Rolle gespielt?

Ja, es gab sonst keine Gründe. Der sportlichen Leitung hat mein Abwehrverhalten nicht gefallen. Es hieß, ich wäre bei zu vielen Toren in der Verlosung gewesen und sie würden lieber einen Spieler dazunehmen, der ein anderes Zweikampfverhalten und auch eine bessere Spieleröffnung hat. Damian Jamro und Waldemar Wrobel haben das so angeführt und da ist jeder frei in seiner Meinung, ob er das hinnehmbar findet. Ich muss es akzeptieren, wenn sie der Meinung sind, dass es für die Regionalliga nicht reicht. Ich muss aber betonen, dass es ganz vernünftige Gespräche waren. So ist eben das Geschäft. Ich habe immer gesagt: RWE hat es vor mir über 100 Jahre gegeben und ich hoffe, dass es den Verein auch nach mir 100 Jahre geben wird. Ich sehe kein Problem, dass es für den Verein in der Regionalliga positiv weitergeht, weil er sich eine sehr gute Basis geschaffen hat, um weiterhin erfolgreich zu sein.

Wie geht es jetzt weiter?

Ich muss erstmal zwei, drei Tage einen freien Kopf bekommen. Ich habe mich auf den DFB-Pokal und die Regionalliga mit dieser Mannschaft gefreut. Für mich kam nie was anderes infrage. Jetzt muss ich schauen, ob ich vielleicht ein bisschen runterfahre und beruflich wieder ein bisschen mehr Tritt fasse oder mich zu einem anderen Verein orientiere. So ist das Leben und das Geschäft, aber für mich bleibt die Erinnerung an das schönste Jahr meiner Karriere, das ich in Essen hatte.

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