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Wattenscheid: 100-Tage-Bilanz von Vorstandschef Jacob
Jacob mit Rotstift, aber „Hauptsponsor kommt“

Wattenscheid: 100-Tage-Bilanz von Vorstandschef Jacob
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In der Politik gibt es eine journalistische Faustregel: Nach einer Schonfrist von 100 Tagen zieht man gemeinsam mit neuen Amtsinhabern Bilanz. RevierSport bewertet die „Regierungsleistung“ von Wattenscheids Vorstandschef Christoph Jacob, der am gestrigen Samstag die 100 überschritten hat.

Im sportlichen Bereich hat der Ex-Keeper beinahe alle Zielvorgaben erreicht. Die NRW-Liga wurde gehalten, die A-Junioren bleiben erstklassig, die B-Junioren kehren nach einem Jahr Abstinenz zurück in die höchste Spielklasse. Lediglich die Zweitvertretung hat es erwischt, im kommenden Jahr geht es unter Trainer Jürgen Gräwe in die Bezirksklasse - für Jacob ein Kollateralschaden. „Unsere Landesliga-Truppe hat im letzten Jahr sehr viel Geld gekostet, da hat die Relation nicht gestimmt. So einen Luxus können wir uns nicht erlauben.“

Laut Statut muss die Sportgemeinschaft eine Reserve stellen, auch wenn das Budget das eigentlich nicht erlaubt: „Die Jungs bekommen allesamt keinen Cent. Sogar die Spesen tragen die Spieler selbst“, berichtet der Vorsitzende. Befürchtungen, dass man damit die „Erfolgsgeschichte“ von Inter Bochum fortsetzt, erteilt Jacob eine Absage. „Jürgen Gräwe hat eindeutig klar gestellt, dass die Mannschaft konkurrenzfähig ist. Ich habe aber keine konkrete Erwartungshaltung.“

Die hat Jacob dafür von der NRW-Liga-Truppe: „Ich bin von der Mannschaft hundertprozentig überzeugt. Man darf gespannt sein, wozu die Jungs in der Lage sind.“ Große Überraschungen, die man in der Kaderplanung angekündigt hatte, blieben jedoch aus. Auch der türkische U21-Nationalspieler Baris Basdas, wird sich nicht das schwarz-weiße Trikot überstreifen. Jacob: „Das hat leider nicht geklappt. Trotz unserer mündlichen Einigung hat er in der Türkei unterschrieben und wird jetzt Profi. Da können wir nicht mithalten.“

Auch vom Gedanken der erstklassigen Frauen hat sich Jacob verabschiedet. „Wir müssen den Etat der Frauenabteilung um 40 Prozent kürzen. Ab sofort leben wir in diesem Bereich nicht mehr über unsere Verhältnisse. Es geht in Zukunft ausschließlich um den Klassenerhalt in der zweiten Liga“, kündigt der Lohrheide-Chef an.

Im wirtschaftlichen Bereich arbeiten Jacob und co. weiter an der Realisierung des Sanierungsplans, um Verbindlichkeiten abzubauen. „Vor vier Monaten war es so, dass niemand uns die Lizenzerteilung zugetraut hätte. Jetzt haben wir 350.000 Euro durch Neuakquise, Verzichte und Umwandlungen erwirtschaftet und die Lizenz. Außerdem sprechen wir derzeit mit drei großen Unternehmen, Wir werden noch einen Hauptsponsor präsentieren“, verspricht der Ex-Profi. Man darf gespannt sein.

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