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VfB Hüls: Spieler weg
Große Flucht am Marler Badeweiher

VfB Hüls: Die halbe Mannschaft ist weg!

Beim VfB Hüls sind die ersten Abmeldungen eingetrudelt. Viele Spieler wollen den Sparkurs nicht mitmachen. Auch Trainer Martin Schmidt hat noch nicht zugesagt.

Die Fronten sind verhärtet. Das weiß auch Wolfgang Muth. Wer sich beim Abteilungsleiter des VfB Hüls nach der aktuellen Lage erkundigt, muss sich mit kurzen Antworten begnügen. Fast rund um die Uhr ist der Fußball-Chef des Regionalliga-Absteigers derzeit damit beschäftigt, die sportliche Zukunft des bisherigen Werksklubs zu organisieren.

Die Baustellen sind zahlreich. Die Frage nach der Perspektive für die anstehende Oberliga-Saison ist die drängendste. So hat Christian Erwig als erster Kicker seinen Abschied schon angekündigt, momentan kursieren Gerüchte um einen Wechsel zum Wuppertaler SV.


Auch viele andere Spieler werden den Badeweiher verlassen. Nach RevierSport-Informationen haben bisher lediglich André Koch und Timo Koschollek ihren Verbleib in Hüls zugesichert. Neben Erwig werden Tobias Rantzow, Lukas Diericks, Stefan Hoffmann, Yakup Köse, Alexander Schlüter, Michael Oscislawski und Eric Yakhem den VfB verlassen. Noch Bedenkzeit haben sich Kadir Mutluer, Dirk Jasmund und David Piorunek erbeten. Das Gleiche gilt für Trainer Martin Schmidt, der erst einmal schauen will, welche Mannschaft ihm noch zur Verfügung steht.

Hauptsponsor Evonik will sich möglicherweise noch eine Hintertür für ein weiteres Engagement vor den Werkstoren des Chemieparks offen gelassen. Das aber nur, wenn sich der Verein „neu aufstellen“ würde, erklärte der Unternehmenssprecher Stefan Haver gegenüber dem Medienhaus Bauer.

Das würde bedeuten, dass man sich vom leistungsorientierten Fußball verabschieden müsste. Den Breitensport hingegen will der Chemieriese ausdrücklich weiter fördern. Genau dieses Verhältnis zwischen Spitzen- und Breitensport – oder konkret: zwischen Erster Mannschaft und Jugendabteilung war Evonik aber ein Dorn im Auge.

Allein 740.000 Euro für die erste Mannschaft?

Auf 740.000 Euro sollen sich die Personal- und Sachausgaben für die "Erste" im vergangenen Jahr belaufen haben. Nur 16 Prozent von rund 850.000 Euro für die Fußballer hingegen seien der großen Jugendabteilung zu Gute gekommen. Und dass allein die Fußballabteilung rund 90 Prozent der gesamten jährlichen Fördergelder verschlungen, dabei aber immer noch mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, passte nicht ins Konzept.

Das sieht durchaus vor, den Sport zu fördern, auch am Badeweiher. „Wir wollen beim VfB Hüls weiter das erhalten, wofür der Verein steht – den Breitensport“, erklärte Haver.

Der Fußballabteilung nützt das nach dem plötzlichen Rückzug wenig, langfristige Pläne helfen einige Wochen vor Saisonbeginn kaum weiter. Zunächst müssen neue Spieler her, die auch für kleines Geld in der Oberliga Fußball spielen wollen.

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