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Vom Auf- zum Absteiger
Der Dorfklub ist am Ende

Germania Windeck: Vom Auf- zum Absteiger
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Jetzt also doch. Obwohl Hauptsponsor Franz-Josef Wernze und Manager Ingo Haselbach die Gerüchte vehement dementiert haben, zieht sich Windeck zurück.

Die Spatzen haben es schon lange von den Dächern gepfiffen, jetzt ist es amtlich. Franz-Josef Wernze, Firmeninhaber der ETL-Gruppe und Mäzen von Germania Windeck, reduziert sein finanzielles Engagement beim TSV und „wechselt“ zu Viktoria Köln. RS hat nach den Gründen gefragt.

Herr Wernze, Sie sind für den Aufstieg des Dorfklubs verantwortlich gewesen. Warum zieht sich die Germania nun zurück?

Wir sind als kleiner Ort am Rande des Siegkreises nicht in der Lage, die Anforderungen des DFB zu erfüllen. Das Ziel, in die Regionalliga aufzusteigen, war sportlich eine Herausforderung, aber kein Endziel. Nach 17 Jahren erfolgreicher Arbeit treten wir jetzt auf dem Höhepunkt ab. Das ist okay.

Aber es ist nicht okay, wochenlang den nun erfolgten Rückzug so vehement zu dementieren.

Manager Ingo Haselbach und ich haben eine Stallorder befolgt, weil wir den Einzug in den DFB-Pokal nicht gefährden wollten.

Aber das Team wusste doch Bescheid, sonst wären Heiko Scholz und Co. nicht schon vor Wochen gegangen.

Stimmt, aber wir haben geglaubt, dass der DFB einlenken und uns eine Ausnahmeregelung für unsere Heimspiele zusprechen würde. Doch als uns klar war, dass wir keine Chance haben, auch nur ein Heimspiel bei uns austragen zu können, haben wir uns gegen die Teilnahme in der Regionalliga entschieden. Man muss auch das Ende der Fahnenstange erkennen können und das ist bei uns erreicht. Außerdem sind Heinz-Georg Willmeroth und ich zusammen schon 126 Jahre alt. Es muss auch mal Schluss sein.

Also kehren Sie der Germania den Rücken?

Nein. Windeck ist meine Heimat und die gibt man nicht auf. Ich werde mein finanzielles Engagement aber der Mittelrheinliga anpassen.

Werden Sie Ihr Engagement bei Viktoria Köln somit ausbauen?

Das ist ein Verein mit einer großen Tradition. Dort bin ich nur einer von vielen Sponsoren.

Dennoch werden Sie ab sofort dort ihr Geld reinbuttern.

Dass meine Firma Mitsponsor von Köln ist, steht außer Zweifel. Aber auch ich werde älter und vernünftiger. Deshalb glaube ich nicht, dass ich dort auch wieder 16 Jahre arbeiten werde. Ich werde mich mit Rat und Tat einbringen. Aber eins ist in Köln anders: Dort bin ich nur ein Geburtshelfer und keine One-Man-Show.

Noch einmal zu Windeck. Wer soll nach Schalke und Bayern jetzt im DFB-Pokal kommen?

Ich bin alter BVB-Fan, deshalb wünsche ich mir Dortmund.

Burkhard Mathiak, was sagen Sie als Sprecher von Fortuna Köln zum plötzlichen Rückzug von Windeck?

Noch ist nichts passiert. Erst wenn wir die Lizenz für die Regionalliga in der Tasche haben, können wir uns alle freuen. Bis spätestens 15. Juni wird die Entscheidung fallen. Bis dahin müssen wir uns noch gedulden.

Rechnen Sie mit Problemen?

Nein, wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und machen uns keine Gedanken. Wir gehen von einem grünen Licht des DFB aus.

Ist Ihre Mannschaft für den nachträglichen Aufstieg denn auch stark genug?

Ich bin sicher, dass unser Kader regionalligatauglich ist. Wir werden aber auch mit den Trainern sprechen, ob sie nachbessern möchten. Für uns wie auch den Verein Germania Windeck ist es eine gesündere und deutlich bessere Lösung.

Was versprechen Sie sich von der Regionalliga?

Das wird eine tolle Herausforderung. Wenn die Saison für uns am 7. August startet, ist unser letzte Match in dieser Klasse 3368 Tage her. Wir sind alle heiß.

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