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Zusammen mit seinem Co-Trainer Martin Lesniak wird der Coach den Vorletzten der Landesliga bis zum Ende der Saison trainieren. "Für mich kam alles sehr plötzlich. Ich war vor zwei Jahren mal beim MSV im Gespräch, jetzt haben sie sich wohl an mich erinnert", schmunzelt Kannengießer, der eigentlich schon mit dem Fußball als Berufsbereich abgeschlossen hatte. "Ich habe dann aber mit meiner Frau einen Kompromiss gefunden, sodass ich nur bis zum Ende dieser Saison als Trainer tätig bin", erklärt der Trainer.
Kratzen, beißen, spucken
Nach neun Spieltagen steht der Mülheimer Sportverein mit fünf Punkten auf Rang 15 der Tabelle, zu Beginn der Woche wurde der Aufstiegstrainer Ralf Zils aufgrund der "sportlich nicht ausreichenden Situation" entlassen. Jetzt soll Kannengießer beim MSV die Wende bringen, am Sonntag geht es direkt los mit dem Punktspiel gegen den SC Bottrop. "Was die Liga angeht, bin ich ganz unvoreingenommen. Ich kenne aus unserem Kader zwar ein paar Spieler, muss mir aber erst ein Bild machen."
Dafür will der neue Übungsleiter in seinen ersten Tagen viele Einzelgespräche mit seinen Spielern führen, um ein Gefühl für den Verein zu bekommen. Das Ziel bleibt weiterhin der Klassenerhalt, dafür soll bis zum Winter in jedem Spiel "gekratzt, gebissen und gespuckt" werden, um Punkt für Punkt zu sammeln. "Ich hätte mir schon ein leichteres Auftaktprogramm gewünscht, aber da müssen wir jetzt durch, wenn wir die Klasse halten wollen", bekennt Kannengießer, denn nach dem Spiel am Sonntag trifft der neue Trainer auf Rellinghausen und Schonnebeck. "Das sind schon Hausnummern."
Was ist mit den Stürmern los?
Was die aktuelle Situation bei seinem neuen Arbeitgeber betrifft, sieht er sowohl offensiv als auch defensiv klaren Verbesserungsbedarf. Bei sieben eigenen Treffern und 22 Gegentoren ist wohl auch noch Luft nach oben. "Ich verstehe das gar nicht. Die Stürmer kenne ich ja eigentlich. Die sind echt gut für die Landesliga. Das Problem muss also woanders liegen", erkennt Kannengießer. Deshalb soll in seinem ersten Spiel gegen Bocholt auch primär hinten die Null stehen und vorne "irgendwie einer geschossen werden".
Insgesamt also keine leichte Aufgabe für das neue Trainergespann des Mülheimer SV. Doch eigentlich kann es für den Landesligisten nur bergauf gehen nach zuletzt sieben sieglosen Partien. "Eine kleine Wundertüte ist das schon."
