Die Meldung am Sonntagvormittag kam überraschend. Trotz der ersten Sonnenstrahlen teilte die Tgd. Essen West auf ihrer Internetseite kurz und bündig mit, dass alle geplanten Partien an der Haedenkampstraße „wegen eines beschädigten Tores“ ausfallen. Der Landesligist informierte auch umgehend seinen für 15 Uhr eingeladen Gast, bei dem die Absage für viele Fragezeichen sorgte.
“Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“
„Uns wurde zuerst lediglich gesagt, es gebe technische Probleme auf der Anlage. Welche genau und warum die erst am Sonntagmorgen zu erkennen waren, wurde uns zunächst nicht beantwortet“, berichtet Thomas Kobsch, Geschäftsführer des FSV. „Wir waren natürlich verdutzt, denn die Essener haben einige gesperrte und verletzte Spieler und letzte Woche sehr hoch verloren. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.“
Die Vohwinkler riefen daraufhin Staffelleiter Manfred Neufeld an und baten ihn um eine Einschätzung. „Er sah es ähnlich. Bei ihm blieb auch ein bitterer Beigeschmack über die Absage. Ob das Tor nun absichtlich manipuliert worden ist, können wir nicht nachprüfen. Fakt ist, dass das Spiel von offizieller Seite abgesagt wurde und das für uns verbindlich ist. Aber wir machen uns schon Gedanken und die sind bekanntlich frei“, deutet Kobsch an, welche Meinung beim FSV vorherrscht.
“Das ist normaler Verschleiß“
Doch kann es wirklich eine geplante Manipulation gewesen sein? Günther Weihrauch, Vorsitzender der Turngemeinde, zeigte sich von den geäußerten Vermutungen unbeeindruckt und verwies nüchtern auf die Sachlage: „Spielabsagen sind meistens kurzfristig. Wir haben einen Mangel erkannt und deshalb den Verband informiert. Der hat eine Platzkommission geschickt, die letztlich die Entscheidung getroffen hat. Eine Befestigungslasche zwischen Pfosten und Latte war defekt und die Stabilität des Tores deshalb nicht gewährleistet. Das ist Verschleiß.“
Besonders verärgert ist der FSV indes über den festgesetzten Nachholtermin, denn die Begegnung soll nun Ostern stattfinden. „Das ist frustrierend. Das ist ein Termin, der mit der Familie verbracht werden sollte und wegen einer solchen Sache müssen wir nun dann spielen“, echauffiert sich Kobsch. Hinsichtlich der Motivation der Spieler kommt ihm die ganze Posse indes gelegen. „Wir werden mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch anreisen. Die Spieler werden sich schließlich auch ihren Teil denken…“
