Geschäftsführer Marian Chacinski hat seinen Abschied angekündigt - und zeigt sich von Stadt, ESC Preußen und Polizei SV enttäuscht.
"Ich habe mit dem Fußball beim VfB nichts mehr zu tun. Die Stadt Essen hat mir jeglichen Spaß am Amateurfußball in unserer Stadt genommen", schimpft das Altenbergshofer Urgestein.
Chacinski spricht dabei die Entscheidung der Sportanlagenschließung der Stadt an. "Am 30. Juni 2010 wird auch unsere Anlage geschlossen. Wir sollen dann an der Seumannstraße weiterspielen. Wie stellen sich die Stadtoberen das denn vor? Dort sind bereits Atletico Essen und die Preußen beheimatet. Im nächsten Jahr sollen auch wir und der Polizei SV Essen dort auflaufen", ist der Funktionär angesichts der Planungen des Stadt-Sport-Bundes fassungslos.
Chacinski betont, dass es ein Unding sei, vier Vereine auf eine Sportanlage zu verbannen. Dafür seien die Räumlichkeiten sowohl für den Verkauf von Getränken, Snacks usw., als auch Abstellräume für die Fußball-Ausrüstung und genügend Umkleidekabinen nicht vorhanden. Ganz zu schweigen von den Trainingsbedingungen für die Senioren- und Jugendmannschaften.
Der Funktionär ist vor allem darüber verbittert, dass eine Fusion mit dem ESC Preußen Essen und dem Polizei SV nicht zu Stande gekommen ist. "Bei dieser Dreier-Fusion würde ich nochmal richtig die Ärmel hochkrempeln und mein Herzblut für die Sache reinlegen. Ich kann die Vereine, die gegen diese Fusion sind, nicht verstehen. Kleine Vereine müssen sich heute zusammenschließen, wenn sie überleben wollen", appelliert Chacinski.
Einen Satz gab der "Macher" der Blau-Weißen dann doch noch zum 100-Jährigen des VfB von sich. "Am 27. Juni haben wir ein schönes Turnier organisiert. Dabei waren auch 250 Leute auf der Anlage. Alle waren begeistert. Am Ende war nichts mehr da, weder ein Kotelett noch ein Tropfen Bier."
Bleibt zu hoffen, dass nach dem 30. Juni 2010 noch etwas vom VfB Essen-Nord übrig bleibt. Chacinski hat seinen Abschied bereits am 27. Juni vor den Nord-Sympathisanten verkündet. Und das beim letzten Tropfen Bier... Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen für den Essener Traditionsverein.
