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Pläne in Europa
Champions League für Nationalmannschaften?

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Pläne in Europa: Champions League für Nationalmannschaften?
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Die UEFA sinniert laut vor sich hin. Hört man den Funktionären zu, dann könnte die Qualifikation zur Europa- und Weltmeisterschaft vor einer grundlegenden Reform stehen.

Michael Welling ließ einen neuen Qualifikations-Modus austüfteln

Seit diesem Wintersemester geht Michael Welling wieder zur Uni. Als Dozent im Modul „Soccer Marketing“ lehrt er die Studenten der Business and Information Technology School (BiTS) in Iserlohn, einem von drei Standorten der kaufmännischen Hochschule neben Berlin und Hamburg. Das dritte Semester des Studiengangs „Sport- und Event-Management“ ließ er nun ein Konzept für eine „League of Nations“ entwickeln. An dem Ergebnis könnte sich der Verband ein Beispiel nehmen, findet Welling.

Wie sind Sie darauf gekommen, Ihre Studenten mit diesem Projekt zu betrauen? Das war eine Veranstaltung, in der es um eine Projektarbeit gehen sollte, aber auch um Marketing.Die UEFA hat kurz vor Semesterstart angedeutet, dass es Qualifikationsspiele nicht mehr in den Modus von Gruppenspielen geben sollte, sondern sie sich hin zu einem Ligasystem orientiert. Ich habe den Studierenden die Aufgabe gestellt, eine Produkt- und Marketingkonzeption für die Qualifikationsspiele der Nationalverbände zu entwickeln.

Zur Person Dr. Michael Welling Hat das Modul „Soccer Marketing“ als Bestandteil des Bachelor-Studiengangs „Sport- und Event-Management“ an der Business and Information Technology School (BiTS) in Iserlohn 2004/05 selbst mit aufgebaut. Unter anderem war der promovierte Wirtschaftswissenschaftlicher für Adidas und den Sportrechtevermarkter Sportfive tätig. Seit 2010 ist Welling geschäftsführender 1. Vorsitzender von Rot-Weiss Essen. Seit dem Wintersemester 2013/14 doziert Welling zudem wieder an der BiTS.

Was genau galt es dabei zu beachten? Das haben sie Schritt für Schritt gemacht: Zunächst haben sie geschaut, wie die Qualifikation aktuell abläuft. Das heißt: Welche Rahmenbedingungen gibt es, wie zum Beispiel den Rahmenterminkalender der FIFA. Daneben haben sie sich aber auch mal angeschaut, wie andere Qualifkations-Modi aussehen, zum Beispiel in Südamerika, wo es eine solche Liga schon gibt. Sie haben aber auch dem Fokus auf die NBA gelegt, die nach regionalen Gesichtspunkten in Divisions und Conferences eingeteilt ist. Der zweite Schritt war, die Interessenlagen der Beteiligten herauszuarbeiten: Wo kann man besondere Konflikte sehen zwischen Vereinen, Verbänden, großen und kleinen Verbänden, FIFA und UEFA, aber auch Sponsoren, Fans und Medien. Die dritte Aufgabe war die konkrete Entwicklung eines Qualifikationswettbewerbs.

Glauben Sie nicht, dass eine Endrunde durch einen solchen Modus ihren Stellenwert einbüßen könnte? Die Gefahr besteht natürlich, keine Frage. Ich glaube aber nicht, dass eine Europa- oder Weltmeisterschaft dadurch an Stellenwert einbüßen würde, weil es bei einer Endrunde eben darum geht, wer sich innerhalb von einem kurzen Zeitraum von vier Wochen als beste Mannschaft erweist und das Ganze eben auch im Turniermodus ausgetragen wird. Ganz zu schweigen davon, was die besondere Atmosphäre dieser Turniere ausmacht, was wir ja selbst bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland erleben durften.

Unabhängig davon haben Sie Ihren Studenten da eine nicht ganz leichte Augabe zugemutet, oder? Das ist schon durchaus anspruchsvoll. Es ist nicht damit getan, an einer oder zwei Schrauben zu drehen und dann hat man das Ergebnis.

Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen und wird davon möglicherweise sogar etwas Realität? Die Studierenden haben das sehr gut gemacht und haben, wie ich finde, wirklich eine überwiegend überragende Leistung abgeliefert. Die verschiedenen Lösungen hatten durch die Bank sehr interessante Teilbestandteile. Es gab ein, zwei Gruppen-Lösungen, die muss die UEFA erstmal bringen.

Ein Projekt hat sich besonders hervorgetan und nicht zuletzt die Bestnote für ihr Konzept bekommen. Was war das Besondere an der Arbeit? Die Gruppe hat sich von Anfang an sehr engagiert gezeigt und eine außergewöhnlich gute Leistung abgeliefert. Vor allem die Kombination einer Spitzenliga in Kombination mit einigen regionalen Ligen bei gleichzeitiger Wahrung der Chancen auch für kleine Verbände ist ihnen überzeugend gelungen. Daher war die Abschlussnote auch vollkommen verdient. Wenn die UEFA schließlich ihr Konzept vorstellen wird, kann es durchaus sein, dass die Studenten an der ein oder anderen Stelle das Gefühl haben, die UEFA hätte von ihnen abgeschrieben.

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