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Lisa Weiß im Interview
Agolli traut Weiß nächsten Sprung zu

SGS: Torhüterin Weiß im Interview
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Große Freude an der Ardelhütte - Lisa Weiß von der SG Schönebeck fährt zur EM nach Finnland. Im Interview verrät die Torhüterin, dass sie keine Vorahnung hatte.

Sie hat es geschafft. Lisa Weiß von der SG Essen-Schönebeck fährt – ebenso wie Inka Grings, Simone Laudehr, Linda Bresonik, Annike Krahn und Ursula Holl vom FCR 2001 Duisburg - zur Europameisterschaft nach Finnland (23. August bis 10. September). „Es war eine schwere Entscheidung“, meinte Silvia Neid nach der Bekanntgabe der offiziellen Nominierung. „Ich glaube sogar, wir haben uns vor einem Turnier noch nie so viele Gedanken gemacht, um den endgültigen Kader festzulegen.“ Nicht bei der EURO dabei sind Isabell Bachor, Lena Goeßling, Navina Omilade und Alisa Vetterlein.

RevierSport sprach mit einer überglücklichen Weiß und ihrem Trainer Ralf Agolli über die Bekanntgabe der offiziellen Nominierung, die Erwartungen an die EM und den Trainingsauftakt bei der SGS. Lisa Weiß, erst einmal Glückwunsch. Vor ein paar Wochen haben Sie noch von einer Teilnahme bei der EM geträumt, nun ist dieser Wunsch in Erfüllung gegangen. Wann haben Sie erfahren, dass Sie dabei sind?

Erfahren habe ich es am Mittwoch nach dem Länderspiel. Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut.

Hatten Sie bereits eine Vorahnung?

Es war schon sehr schwer, etwas herauszuhören.

Ralf Agolli, haben Sie damit gerechnet?

Für Lisa Weiß ist die EM ihr erstes großes Turnier (RS-Foto: Kraczyk).

Mich überrascht das nicht. Lisa hat in der letzten Saison bewiesen, dass sie gute Leistung bringt. In der Bundesliga war sie Stammspielerin. Die vierte Torhüterin, Alisa Vetterlein, saß ja eigentlich mehr oder weniger nur auf der Bank. Das wird den Ausschlag gegeben haben.

Nadine Angerer ist die unumstrittene Nummer eins im Tor. Auf Position zwei scheint Ursula Holl gesetzt. Ein Einsatz scheint von daher eher unwahrscheinlich.

Weiß: Ich freue mich natürlich, dass ich überhaupt dabei bin. Das ist mein erstes großes Turnier.

Agolli: Man weiß ja nie. Es kann sich auch eine Torhüterin verletzen. Man nimmt ja nicht ohne Grund drei Torhüterinnen mit. Lisa soll auf jeden Fall die Atmosphäre mitnehmen. Sie soll reinschnuppern und lernen. Nadine Angerer ist eine Riesentorhüterin, von der sie sich viel abgucken kann. Lisa hat es jetzt geschafft. Nach der EM wird sie bestimmt auch mal den ein oder anderen Einsatz bekommen.

Und bis zur WM 2011 dauert es auch nicht mehr allzu lange...

Weiß: Vielleicht rutsche ich bis dahin eine Position höher.

Agolli: Ganz genau. Gerade im Torhüterbereich kann viel passieren. Man hat es ja schon damals bei Silke Rottenberg gesehen. Vor ihrer Verletzung hatte Nadine Angerer auch nie die Möglichkeit zu spielen. Sie hat ihre Chance genutzt. Lisa Weiß muss nur ihre Leistung bringen, ihren Kasten sauber halten. Sie muss sich auf dem und außerhalb des Platzes vorbildlich verhalten. Sobald man einmal das DFB-Trikot anhatte, muss man sich dementsprechend benehmen. Das kann Lisa und das macht sie auch.

Lisa Weiß, mit dem DFB-Team sind Sie seit dem 22. Juni in der Vorbereitung. Mit wem verstehen Sie sich besonders gut?

Von der Bundesliga- zur Nationaltorhüterin: Lisa Weiß (RS-Foto: mmb).

Eigentlich mit allen. Ich war mit Isabell Bachor auf einem Zimmer, wir haben uns sehr gut verstanden. Aber es sind alle sehr nette Kolleginnen.

Das Programm ist auch sehr abwechslungsreich. Ihr hattet ein professionelles Foto-Shooting.

Das war in Köln. Es war gleichzeitig auch der anstrengendste Lehrgang. Der Schwerpunkt lag dort auf Kondition und Athletik. Das Fotoshooting mit Horst Hamann war klasse und eine neue Erfahrung. Dann waren wir noch auf Einladung des Sponsors ALNO kochen. Da haben wir uns gegenseitig bekocht. Das war auch super.

Wie geht es nun weiter?

Am Wochenende habe ich frei. Montag geht es dann nach Bochum, wo am Donnerstag auch das Länderspiel gegen Russland stattfindet. Dann haben wir wieder ein paar Tage frei. Anschließend steht die letzte Einheit in Frankfurt an, bevor wird dann am 19. August nach Finnland fahren.

Ihr habt bei der EURO eine schwere Vorrundengruppe erwischt. Was glauben Sie ist möglich? Nach dem klaren 6:0-Sieg gegen die Niederlande gab es gegen Japan einen Dämpfer (0:0).

Ich denke das ist normal. Das Team ist noch nicht so gut eingespielt. Bei der EM haben wir die schwierigste Gruppe, aber die Vorrunde wollen wir auf jeden Fall überstehen und dann auch den Titel holen.

Bei der SG Schönebeck ist am Montag Trainingsauftakt. Ihre Pause fällt hingegen in diesem Sommer weg.

Wenn alles gut läuft sind wir Mitte September wieder zurück. Und die Saison beginnt dann ja auch schon fast wieder. Aber das ist kein Problem, das macht man ja gerne.

Agolli: Bis auf Lisa Weiß ist der Kader bis zum Trainingslagerstart am 10. August komplett. Aber das ist natürlich eine schöne Abwesenheit.

Herr Agolli, Sie meinten, dass Sie in dieser Saison mehr für den Teamgeist machen möchten. Was haben Sie geplant?

Damit fangen wir direkt an. Für das Trainingslager haben wir schon zwei Riesenboote gemietet, wo jeweils zehn Leute reinpassen. Ein Boot werden wir mit Sicherheit kentern, vielleicht sogar beide. Ansonsten werden wir uns schon was einfallen lassen, zum Beispiel zusammen ins Kino oder ins Varieté gehen. Im letzten Jahr haben wir das leider nicht gemacht. Das muss aber auch von der Spielführerin kommen oder deren Stellvertreterin. Jetzt nehme ich das eben selbst in die Hand.

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