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Bezirksliga NR kompakt
Auflösungserscheinungen in Frintrop

Bezirksliga: Niederrhein kompakt
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Mit großen Erwartungen startete der SV Union Frintrop in die Saison. Wie im Vorjahr sollte die Landesliga anvisiert werden. Stattdessen droht nun der Abstieg.

Bezirksliga NR 3:

Tatenlos musste der SV Union Velbert am Wochenende zusehen, wie Grün-Weiß Wuppertal mit einem 1:0-Erfolg über die SpVgg Steele 03/09 die Tabellenführung eroberte. Während das Spiel der Velberter gegen den Heisinger SV nicht stattfinden konnten, zogen die Bergischen mit Union nach Punkten gleich und verdrängten den Konkurenten aufgrund des besseren Torverhältnisses von der Spitze. Erst in der Vorwoche hatte Steele den Grün-Weißen durch den überraschenden 3:1-Sieg gegen Velbert einen großen Gefallen erwiesen. Weitere Geschenke wollten die Essener nicht mehr an den TuS verteilen. Der neue Spitzenreiter kam gegen die abstiegsbedrohte Spielvereinigung mit einem blauen Auge davon. "Steele stand sehr kompakt und hat uns das Leben sehr schwer gemacht. Wir sind froh über den Dreier und wollen den Platz an der Sonne jetzt auch nicht mehr hergeben", betont Grün-Weiß-Coach Michael Sickau.

Elfmeterphobie in Kettwig

Der Erfolgslauf des FC Kettwig 08 schien in den vergangenen Jahren kein Ende nehmen zu wollen. Von der Kreisliga C marschierten die Essener ohne Unterbrechung bis in die Bezirksliga durch. Auch zu Beginn der laufenden Spielzeit konnten die Ruhrstädter den Erwartungen zunächst gerecht werden. Im Jahr 2013 hat das Team von Spielertrainer Markus Dymala den Faden allerdings komplett verloren. Nur einen Zähler konnten die 08er in der Rückrunde auf dem Konto verbuchen. Nach der 0:2-Niederlage im Derby gegen Kupferdreh-Byfang trennt den FC nur das bessere Torverhältnis gegenüber Rot-Weiss Mülheim von einem Abstiegsplatz. Dymala, der sich zu allem Überfluss einen Bänderriss zuzog und mehrere Wochen ausfallen wird, bemängelt die Abschlussschwäche der Kettwiger. "Unsere Torquote ist lachhaft", meint Dymala. "Wir schießen einfach keine Tore und vergeben die hochkarätigsten Möglichkeiten. Gegen Kupferdreh haben wir den siebten Elfmeter in dieser Saison verschossen."

Ernsthafte Sorgen um den Klassenerhalt habe er nicht. Gleichwohl spricht Dymala von einer "Einstellungssache" bei einem Teil seiner Spieler. "Einige machen im Moment einfach zu wenig. Das muss sich so schnell wie möglich ändern. Die nötige Qualität ist definitiv vorhanden, dennoch haben wir aufgrund der jüngsten Entwicklung Respekt vor der Lage."

Bei den punktgleichen Mülheimern ist genau das Gegenteil der Fall. Die Rot-Weissen haben nach einer enttäuschenden Hinrunde die Kurve gekriegt. Zehn Punkte konnte die Elf von Trainer Hatem Guerbouj in den letzten vier Begegnungen ergattern. Die Vorstellung am Sonntag gegen die Reserve der SSVg Velbert erinnerte stark an die Leistungen aus dem Vorjahr, als die Mülheimer sich die Vize-Meisterschaft sicherten. Mit 5:1 wurden die Blau-Weißen am Winkhauser Weg besiegt. "Wir haben Velbert an die Wand gespielt. Der Gegner hatte nicht den Hauch einer Chance", findet Guerbouj, der trotz der Misserfolge in der ersten Saisonhälfte zu keinem Zeitpunkt die Nerven verlor. "Wir hatten sehr großes Verletzungspech. Ich wusste, dass es besser laufen würde, wenn wir alle Mann an Bord haben. Das ist aber noch immer nicht der Fall. Wir sind noch längst nicht vollzählig, dafür ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft deutlich besser."

Bezirksliga NR 4:

Das Spitzenspiel des 21. Spieltags stand ganz im Zeichen von Thorsten Möllmann. Der Trainer des Spitzenreiters SC 1920 Oberhausen hat mit seinen vollmundigen Sprüchen ein Kamerateam der ARD nach Oberhausen-Königshardt gelockt, das dem exzentrischen Coach während des Auswärtsspiels bei den Sportfreunden Königshardt auf Schritt und Tritt folgte. Im ungewohnten Scheinwerferlicht konnte Möllmann einen hart umkämpften 1:0-Sieg seines Teams bejubeln, den der eingewechselte Riad Jabeur mit seinem Treffer in der 74. Minute sicherte. Möllmann freute sich im Anschluss über sein glückliches Händchen. "Ein Trainer muss während des Spiels bestimmte Situationen und die Schwächen des Gegners erkennen und entsprechend reagieren. Ich habe einen neuen Mann gebracht, der das Zentrum stabilisieren sollte. Außerdem habe ich ihm gesagt, dass er die Kugel rein tun soll, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Das hat er dann auch getan, also habe ich alles richtig gemacht."

Die Konkurrenz bleibt dem selbsternannten Aufsteiger jedoch dicht auf den Fersen. TuS Essen-West 81 feierte gegen das aufstrebende Schlusslicht TuS Holsterhausen einen deutlichen 6:2-Sieg. Bereits nach 15 Minuten lagen die Westler uneinholbar mit 4:0 in Führung. Holsterhausens Sportlicher Leiter Frank van Doren musste einräumen, dass die Gastgeber zu Beginn der Partie schlicht und ergreifend "überrolt" wurden. "Wir haben einen schlechten Tag erwischt, an dem einfach nichts funktioniert hat. Der TuS nutzt solche Schwächen sofort aus. Das ist in meinen Augen die stärkste Mannschaft der Liga. Mir ist es auch total egal, wie Thorsten Möllmann das sieht", stichelt van Doren gegen den Lautsprecher der Oberhausener.

81-Coach Oliver Vössing ließ sich hingegen nicht von den Aussagen Möllmanns beirren. "Was der vorhat, ist uns egal. Wir schauen nur auf uns", versichert Vössing, der seinem Team ein großes Lob aussprach. "Wir haben in Holsterhausen optimal begonnen und konnten die Schwächen in der Defensive des Gegners konsequent ausnutzen. Das war überzeugend."

Ähnlich souverän konnte auch dritte Spitzenteam im Bunde, die Spvgg Sterkrade-Nord, ihre Pflichtaufgabe beim zuletzt stark verbesserten SC Phönix lösen. Mit 4:0 behielten die Blau-Weißen an der Raumerstraße die Oberhand. "Ich war selbst überrascht, dass es so eindeutig wird", gesteht Nord-Trainer Lars Mühlbauer. Zum Thema Möllmann wollte er sich hingegen überhaupt nicht äußern. "Wir haben im Kreise des Vorstands entschieden, dass wir zu diesem Thema nichts sagen werden. Wir konzentrieren uns nur auf unsere Spiele. Das hat zuletzt gut funktioniert."


Für den SV Union Frintrop wird die Luft im Abstiegskampf immer dünner. Auch das Derby gegen den SC Frintrop ging mit 1:2 verloren, sodass der Rückstand auf das rettende Ufer weiterhin fünf Zähler beträgt. Der tiefe Fall der ambitionierten Frintroper sei laut Trainer Michael Wollert auf die prekäre Personallage zurückzuführen. Zu einer Trainingseinheit am vergangenen Dienstag verirrten sich nur drei Akteure an den Wasserturm. Am Donnerstag waren es immerhin neun Spieler. Mehr Leute stehen Wollert derzeit aber nicht zur Verfügung. "Wir mussten am Sonntag einige Jungs aus der dritten Mannschaft einsetzen. Mehr können wir aktuell nicht machen, da uns mehrere Spieler aus verschiedenen Gründen fehlen. Das ist eine sehr schwere Zeit", sagt Wollert. Die Hoffnung auf die Wende hat er dennoch nicht aufgegeben. "Unser Anspruch bleibt die Bezirksliga. Ich gebe uns noch nicht verloren. Allerdings müssen wir jetzt unbedingt punkten."

Bezirksliga NR 9:

Gleich sechs Mannschaft sind es in der Gruppe 9, die sich nach wie vor um den Aufstieg in die Landesliga streiten. Die besten Karten haben weiterhin der VfR Oberhausen (7:1 gegen Hilal Duisburg) und die SGP Oberlohberg (2:1 bei Genc Osman Duisburg). Beide Teams haben mit jeweils 32 Zählern zwei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Rhenania Bottrop (2:1 gegen TuRa Duisburg), aber noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand.

Der SV Glückauf Möllen kam am Sonntag daheim gegen Dostlukspor Bottrop nicht über ein 1:1 hinaus und bleibt auf dem fünften Tabellenplatz. Die Zuschauer sahen ein Bezirksliga-Spiel auf schwachem Niveau. Nur in den letzten 20 Minuten konnten die ambitionierten Gastgeber ihre Leistung abrufen. Dennis Slowinski erzielte in der 73. Minute nach Vorabeit von Matthias Moelleken das am Ende leistungsgerechte 1:1. Sebastian Murasch hatte die "Türken" zuvor in Führung gebracht.

"Das war keine gute Vorstellung von uns. Wir werden beim Spitzenspiel am Gründonnerstag in Friedrichsfeld eine andere Möllener Mannschaft sehen", verspricht Glückauf-Abteilungsleiter Jörg Hessing.

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