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3. Liga: Preußen Münster
"In was für einem Pott spielt ihr denn?"

Preußen Münster: Possenspiel der Stadt Münster
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Eine "polemisierte und emotionale" Debatte spielt sich derzeit vor den Augen des SC Preußen Münster ab. Das sanierungsbedürftige Stadion steht hierbei im Fokus.

"Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?", sagte einst Konrad Adenauer. Ähnliche Phänomene sind zur Zeit im Rat der Stadt Münster zu erkennen. Am 9. Mai 2012 legte ein Ratsbeschluss fest, dass ein Topf mit 900.000 Euro in die Sanierung des maroden Preußenstadions fließen sollte. Neben den in drei Jahresetappen ausgezahlten 300.000 Euro sollten zusätzlich 424.000 Euro in die weitere Stadionsanierung fließen.

Von Täuschung ist die Rede

Diese zusätzliche Summe wurde bereits im Rat der Stadt besprochen – so vermerkt es ein Protokoll der Sportdezernentin Dr. Andrea Hanke. Jedoch wollten am Dienstagnachmittag Teile des Rates nichts mehr von dieser Summe gewusst haben. Auf Seiten der SPD, GAL und der Grünen sieht man vielmehr einen Alleingang des Stadtdirektors Hartwig Schlutheiß, der die Summe nach eigenen Angaben bereits abgesegnet sah. Auf Seiten der SPD wird Schultheiß daher sogar Täuschung vorgeworfen.

Carsten Gockel beobachtet "Kleinkrieg"

Das Possenspiel im Rat der Stadt Münster wird auf Seiten des SC Preußen mit viel Unmut und Verwirrung aufgenommen. Preußen-Manager Carsten Gockel ist sehr verwundert über das Verhalten der Stadt, da "das Stadion ja schließlich eine Immobilie der Stadt ist!" Laut Auskunft von Gockel "wurde bereits eine Excel-Tabelle der Stadt darüber erstellt, was an Geldern und Sanierungsmaßnahmen nötig ist. Alle hatten den 424.000 Euro bereits zugestimmt – und heute gibt es Leute, die nichts mehr davon wissen wollen." Gockel fällt bedenklich auf, dass Hartwig Schultheiß "bereits durchs Dorf getrieben wird."

Zweifelsfrei benötigen die Preußen weitaus mehr als 300.000 Euro, um das Stadion zu sanieren. Gockel fällt im Rückblick der letzten Jahrzehnte auch auf, "dass die Stadt jahrelang die Anlage nicht gepflegt hat." Die von den Preußen entworfene Dringlichkeitsliste ist noch lange nicht abgearbeitet – neben dem bereits neuen Rasen sind weitere Arbeiten im Bereich des Brandschutzes, der sanitären Anlagen, der Beleuchtung und an den Kassenhäuschen zu verrichten.

Gockel schämt sich für das Stadion

"Wir müssen das ganze mal wieder ausbaden. Die Zustände im Stadion sind niemandem zuzumuten. Das kann einfach nicht sein", ärgert sich Gockel. Um seinen Unmut zu untermauern, gibt Gockel an, dass "es in ganz Münster nicht einen Ort gibt, der so vernachlässigt wurde in den letzten Jahren wie das Stadion." Die zur Zeit schuldenfreien Preußen merken außerdem an, dass diese Maßnahmen auch lediglich "Basics sind – nicht mehr und nicht weniger."

Gerade in Hinblick auf einen möglichen Aufstieg in die zweite Fußball-Bundesliga sieht Gockel eindeutig Grund zum Handeln. Preußens Manager merkt in Richtung des Rates der Stadt an, "dass einige hier ja wohl nie einen Fuß reinsetzen würden." Weitere Sorgen macht Gockel sich um das Bild der Preußen nach außen. Das Stadion ist, so Gockel, "auch ein Aushängeschild der Stadt Münster – was sollen denn die Gästeteams denken, wenn sie hier zu Gast sind?" Eine polemische Antwort auf diese Frage liefert Gockel gleich hinterher: "In was für einem Pott spielt ihr denn?"

Runde zwei am Mittwochabend

Am Mittwochabend steht die nächste Runde für den Rat der Stadt Münster an. Die 424.000 Euro wurden vom Sportausschuss vorerst gesperrt und dürfen wenn überhaupt nur für Sanierungsmaßnahmen verwendet werden. Nach einer Tendenz der Sportdezernentin wird das Geld zu einem "nicht unerheblichen Teil dennoch in weitere Maßnahmen der Preußen fließen." Gockel hofft, dass in Zukunft auch weite Probleme wie der Lärmschutz des Preußenstadions in Angriff genommen werden können – "das muss dringend angefasst werden."

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