Es gab schon erfreulichere Bestandsaufnahmen vor einem Heimspiel des VfL Bochum gegen ein Spitzenteam, denn Tabellenführer Eintracht Braunschweig kommt ins Ruhrstadion (Freitag, 18.30 Uhr).
Punkt 1: Die Liste der Verletzten wird immer länger. Gerade einmal 18 einsatzfähige Spieler plus einen dritten Torwart zählte Gertjan Verbeek gestern auf.
Es wird nicht einfach für uns, aber es gibt Möglichkeiten
Gertjan Verbeek (VfL Bochum)
Punkt 2: Nach einer Länderspielpause müsse sein Team zum dritten Mal gleich freitags antreten, monierte der Coach. Heißt: Es blieb nur zwei Tage Zeit zum Einspielen einer Startelf, diesmal ging es um Dominik Wydra. Der österreichische U21-Nationalspieler wird wohl hinten rechts verteidigen.
Punkt 3: Die Formschwankungen, die den VfL auf Platz elf fallen ließen mit erst 16 Punkten.
Und doch: eine Kampfansage
Punkt 4: Das Wechsel-Wirrwarr um Sportvorstand Christian Hochstätter, der nach dem 1:2 in Fürth die Führungsspieler des VfL harsch kritisiert hatte, dann selbst schon halb in Hamburg war und nun doch in Bochum bleiben muss.
Und doch: „Wir schaffen das“, sagte Verbeek bei der Pressekonferenz zwischendurch; leise, aber bestimmt. „Es wird nicht einfach für uns, aber es gibt Möglichkeiten.“
Dabei gibt es bei der Startelf wohl nur noch eine Frage zu klären: Wer spielt auf dem rechten Flügel? Selim Gündüz oder Alexander Merkel? Letzterer kam in seinen nun drei Monaten beim VfL erst auf einen Einsatz, als er in Düsseldorf (0:3) den nun verletzten Tom Weilandt (Adduktoren) nach 39 Minuten ersetzte. Gündüz bewies in Fürth nach langer Verletzungspause seine Dynamik, erzielte das 1:1. Allerdings ist fraglich, ob er schon 90 Minuten Gas geben kann.
„Selim ist natürlich ein richtiger Stürmer, Alex mehr Mittelfeldspieler“, sagte Verbeek. Man müsse „gucken, wer gegen Braunschweig und zum Rechtsverteidiger am besten passt“. Die Hoffnung, dass dort bald wieder Stammkraft Stefano Celozzi spielen kann, ist geplatzt: Bis zur Winterpause werde er nicht mehr spielen können, so der Coach. Dies gelte auch für Görkem Saglam, Kevin Stöger und Thomas Eisfeld.
Noch eine Chance auf Einsätze in den vier Partien (Dresden, Bielefeld, München, St. Pauli) könnten Tom Weilandt, Pawel Dawidowicz und Jan Gyamerah haben.