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MSV: "Totengräber"
Hellmich rechnet im internen Brief ab

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MSV: "Die Totengräber haben ganze Arbeit geleistet""
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Der Machtkampf beim MSV geht in seine entscheidende Phase. Ex-Chef Walter Hellmich hat in einem internen Brief, der RS vorliegt, jetzt Klartext gesprochen.

Der komplette Brief Hellmichs, der RS vorliegt, im Wortlaut: MSV Duisburg GmbH & Co.KGaA Herrn Roland Kentsch Geschäftsführer Margaretenstraße 5-7 47055 Duisburg 20. Mai 2013

Lizenzierungsverfahren für die Spielzeit 2013 / 2014

Sehr geehrter Herr Kentsch,

in o.g. Angelegenheit nehme ich Bezug auf unsere diversen Gespräche, Ihr Schreiben vom 16.05.13 und unsere Schreiben vom 2./3.05.2013 sowie die Beiträge des AR e.V., des Vorstandes e.V. und des AR KGaA.

Der finanzielle, sportliche und gesellschaftliche Niedergang des MSV ist für mich kaum zu ertragen, d.h. die Totengräber von innen und außen haben ganze Arbeit geleistet, so dass der MSV unmittelbar vor der Insolvenz steht.

Seit meiner Rücktrittsankündigung zum Abschluss der JHV im Frühjahr 2010 hat der AR des MSV e.V. nichts unversucht gelassen, destabilisierend auf das Gesamtgefüge des MSV einzuwirken.

Die Art und Weise, wie der AR-Vorsitzende Dr. Görtz zur Aufgabe seines Amtes gezwungen wurde, wie die Hinausstellung von Walter Schlenkenbrock, der seit vielen Jahrzehnten Mitglied des AR ist und sich wie kaum ein anderer für den MSV verdient gemacht hat, war nur der Auftakt eines unglaublichen, beispiellosen menschlich brutalen Vorgehens.

Im weiteren folgten pausenlose Querelen in den eigenen Reihen, mit dem selbstgewählten I. Vorstand, mit Ehrenratsanhöhrungen, Ausschlussandrohungen, Verleumdungen etc. und später auch dort mit einem sehr zweifelhaften, beispiellosen Ablösungszenario.

Gleichzeitig wurde die Geschäftsführung und der AR KGaA pausenlos mit Angriffen, Drohungen, Gutachten und Gegengutachten etc. unter Druck gesetzt, ohne Rücksicht darauf, dass das Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit katastrophal wirkte und der MSV in seiner Handlungsfähigkeit völlig blockiert und destabilisiert wurde.

Unter dem anschließend gewählten II. Vorstand ging das Rennen in den Abgrund mit erhöhter Intensität weiter.

Die Gremien, wie Vorstand + AR des e.V und AR KGaA, wurden unnatürlich aufgebläht nach dem Motto, jeder bekommt einen Posten, jeder hat etwas zu sagen und jeder sorgt für die entsprechende Unruhe, die ein ordentliches, zielführendes Arbeiten der verantwortlichen Personen kaum möglich machten.

Die Vielzahl der Aktionen, auch die an Ihre Person gerichteten Entlassungsdrohungen und andere Drohgebärden sind mir gut in Erinnerung.

Dass nach relativ kurzer Amtszeit auch der II. Vorstand aus dem Amt schied und ein III. Vorstand innerhalb von 2 Jahren nach meinem Ausscheiden berufen wurde, zeigt das chaotische, ohne Rücksicht auf den Gesamt-MSV nehmende Verhalten der e.V. Gremien.

Dass nunmehr die Hauptverantwortlichen dieses Desasters auch Mitglieder des KG-Aufsichtsrates sind, ist bemerkenswert.

Nun wird auch hier wiederum Druck auf verdiente AR-Mitglieder ausgeübt, ihre Ämter aufzugeben.

Das alles vor dem Hintergrund, dass der MSV vor dem Abgrund steht und seinen Zahlungsverpflichtungen kaum nachkommen kann.

In der Zeit von Mitte 2002 bis Ende 2010 habe ich hauptverantwortlich als Vorstandsvorsitzender des e.V. und Aufsichtsratsvorsitzender der KGaA den MSV geführt.

Der 2002 ebenfalls kurz vor der Insolvenz stehende MSV wurde gerettet und danach begann ein beispielhafter, sportlicher, gesellschaftlicher und finanzieller Aufstieg.

Die Bundesligaaufstiege und die feste Position in den ersten Tabellenhälften der 2. Liga sicherten die entsprechenden Fernsehgelder.

Die Sponsoreneinnahmen waren beispielhaft und absolute 2.Liga-Spitze, der Bau der neuen Arena sicherte diese Erfolge ab.

Zu meiner Zeit wurden die Stadionmieten pünktlich gezahlt und wir erwirtschafteten und tilgten über 15 Mio. €. Von dem allen ist nichts mehr übrig geblieben.

Der MSV ist seit 2 Jahren in die untere Tabellenhälfte abgerutscht und konnte den Abstieg glücklicherweise abwenden. Die Fernsehgelder sind dramatisch gesunken, die Sponsoreneinnahmen ebenfalls.

Die Stadionmiete kann schon lange nicht mehr gezahlt werden und wird vom Land, der HSH Nordbank und der MSV Stadionprojekt gestundet. Es werden also keine Stadionmieten gezahlt, ganz im Gegenteil werden Altdarlehen aufgestockt.

Im November 2012 spitzte sich die Situation des MSV drastisch zu und die Mannschaft sowie die Mitarbeiter aller Geschäftsbereiche baten mich in getrennten Schreiben um mein persönliches Engagement.

Gleichzeitig wurde ich von den Herren Wald und Maaßen gebeten, Vorstellungen und Ideen zur Gesundung des MSV einzubringen.

Das gemeinsam auch mit den Herren Dr. Brömmekamp und Brinks erarbeitete Grundsatzpapier wurde von den Gremien des e.V. abgelehnt und wertvolle, nicht vorhandene Zeit ging verloren.

Als Ergebnis stand der MSV im Dezember 2012 vor der unmittelbare Insolvenz und Nichterfüllung der Lizenzauflagen.

Unmittelbar vor Ablauf der Abgabefrist und vor dem unweigerlichen Punktabzug hat der AR-Vorsitzende der KGaA -Dr. Görtz- mich über die dramatische Lage informiert und um Hilfe gebeten. Ich habe mich bereit erklärt, die fehlenden 600 T€ darlehensweise als Lückenschluss bis Januar 2014 zur Verfügung zu stellen.

Obwohl ich durch meine beispielhafte Rettungsaktion die Lizenzerteilung möglich machte, setzten einige Herren der e.V.-Gremien der Unverschämtheit ihres Handelns die Krone auf. In alter, zerstörerischer Manier spielten sie diese Rettungsaktion herunter und zweifelten die zwingende Notwendigkeit an. Auf die Idee, sich bei mir zu bedanken, ist keine dieser Personen gekommen.

Das alles was sich nach meinem angekündigten Ausscheiden ereignet hat, ist unfassbar. Viel unfassbarer ist jedoch, dass dieser Personenkreis keinerlei Schuldbewusstsein hat und bis zum heutigen Tage so weiter macht.

Ihre neuerliche Bitte nunmehr wiederholt zu helfen, ist bei dem Vorerwähnten absurd und nicht vorstellbar.

Die Personen, die vor ca. 4 Monaten meine Hilfe nicht wollten und für nötig erachteten, sollten nunmehr dem MSV helfen die fehlenden Mittel aufzubringen. Die von HELLMICH als nicht notwendig erachteten Darlehen sollten ebenfalls in Gänze zurückgeführt werden. Die notwendigen Stundungszusagen meinerseits wären dann nicht erforderlich.

Ich bitte Sie den verantwortlichen Personen des e.V.-Vorstandes und Aufsichtsrats sowie dem Aufsichtsrat der KGaA mein Schreiben in Kopie zur Kenntnis zu geben.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Hellmich -z.Zt. verreist-

Auf Seite 3 lesen Sie die Antwort des MSV Duisburg e.V.

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