Da passte es ins Bild, dass der einzige Treffer des Tages wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. Bochums Misere derzeit – weil klare Chancen ungenutzt bleiben, versäumt es der VfL, sich entscheidend von den Abstiegsplätzen zu entfernen. So sucht Trainer Karsten Neitzel händeringend nach einem „Knipser“ für den Angriff. Der 21-jährige Kevin Scheidhauer ist zwar hochtalentiert, doch die Verantwortung für die Offensive alleine zu tragen, damit ist er zuweilen überfordert. Doch vielleicht zeichnet sich am kommenden Sonntag am Bochumer Fussballhimmel ein Silberstreif ab. Nach überstandenem Muskelfaserriss befindet sich Zlatko Dedic seit Wochenbeginn wieder im Mannschaftstraining und könnte am Sonntag zumindest zum 18-er Kader gehören.
Rückblick: Bochums Sorgen kamen pünktlich nach der Winterpause innerhalb von nicht einmal 48-Stunden. Gerade hatte Trainer Karsten Neitzel in einem RS-Interview Ende Januar erklärt: „Wir haben uns in der Offensive quantitativ und qualitativ verstärkt.“ Dann war die Aussage über Nacht quasi Makulatur: Erst verletzte sich beim Abschlusstraining der gerade erst genesene Mirkan Aydin und musste wenig später operiert werden. Einen Tag später zogen sich Michael Ortega und Zlatko Dedic einen Muskelfaserriss zu. Damit stand das Trio im Kalenderjahr 2013 noch keine Pflichtspielminute auf dem Platz. Sportvorstand Jens Todt: „Mehr Pech kann man gar nicht haben, dass einem drei Angreifer in kürzester Zeit wegbrechen. Das ist nicht zu verkraften.“
"Dass mein Vertrag ausläuft, stört mich nicht"
Umso bemerkenswerter, dass der VfL nur ein Zweitligaspiel seit Februar verlor. Doch die Krux, der spielerische Aufwärttrend spiegelt sich bisher nur unzureichend in der Tabelle wider. Jetzt soll Zlatko Dedic, der mit vier Zweitliga- und drei Pokaltreffern nach wie vor erfolgreichster Bochumer Angreifer ist, für neuen Schwung in der Offensive sorgen. Gerade bei einem Auswärtsspiel könnte der schnelle Konterspieler für eine Belebung sorgen.
Zlatko Dedic ist für einen Einsatz bereit: „Dass mein Vertrag ausläuft, stört mich nicht. Meine ganze Konzentration gilt den Spielen des VfL und wenn ich gebraucht werde, bin ich am Montag bereit.“ Auch wenn der slowenische Nationalspieler in der Winterpause nicht ahnen konnte, dass er sich gleich beim ersten Spiel des Jahres verletzt, so scheint er zumindestens hellseherische Fähigkeiten zu besitzen. „Wir werden eine deutlich bessere Rückrunde spielen“, hatte er sich im Januar festgelegt.
Schaut man auf die Rückrundentabelle, dann wird der Angreifer deutlich bestätigt.
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