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Schalke: Neuzugänge am Wühltisch
Streit zwischen den Stühlen

Nehmen Halil Altintop und Kevin Kuranyi den an den HSV ausgeliehenen Albert Streit wieder im Schalker Kreis auf? (Foto: firo).
Nehmen Halil Altintop und Kevin Kuranyi den an den HSV ausgeliehenen Albert Streit wieder im Schalker Kreis auf? (Foto: firo).
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Kleckern statt klotzen - so lautet bisher das Motto beim FC Schalke in Sachen Neuverpflichtungen.

Nahm der Klub vor einem Jahr 15,5 Millionen Euro in die Hand, um Jefferson Farfan aus Eindhoven und Orlando Engelaar aus Enschede nach Gelsenkirchen zu lotsen, werden im Revier nun sehr viel kleinere Brötchen gebacken.

Denn weil die Mannschaft in der abgelaufenen Katastrophensaison einen internationalen Wettbewerb verpasste und somit zwölf Monate lang keine Extraeinnahmen winken, tragen die jetzigen Neuzugänge bisher kaum bekannte Namen.

Emin Yaltin? Nie gehört, wird sich jeder Schalker fragen, auch wenn er die Fußballszene in Deutschland noch so gut kennen sollte. Der türkische U21-Nationalspieler kommt aus der Regionalliga-Reserve des 1. FC Nürnberg zu den Königsblauen. "Das ist ein Spieler, den Felix Magath vor einiger Zeit ins Auge gefasst hat. Er ist ein Junge mit Perspektive und soll einen Lizenzvertrag bekommen", erklärt Uwe Scherr, der Sportliche Leiter der S04-Nachwuchsabteilung.

Der in Frankfurt am Main geborene Yalin wird voraussichtlich in der kommenden Woche auf Schalke unterschreiben, ist aber vorerst für die Reserve eingeplant. Für die zweite Mannschaft der Clubberer hatte der 20-Jährige in der Regionalliga Süd 25 Einsätze absolviert und dabei vier Tore geschossen. In der Jugend kickte Yalin bei Eintracht und dem FSV Frankfurt, ehe er sich im ersten Seniorenjahr Kickers Offenbach anschloss.

Der Landsmann von Halil Altintop ist nach Jan Moravek (19, Bohemians Prag) und Nicolas Mezquida (17, Penarol Montevideo) erst der dritte feststehende Neuzugang für die kommende Spielzeit. Mit Sturmtalent Lewis Holtby (18, Alemannia Aachen) soll der Klub ebenfalls einigung erzielt haben, allerdings sind die Ablöseverhandlungen mit den Kaiserstädtern noch nicht beendet. Das Beispiel Yaltin zeigt, wo unter Magath die Reise hingeht. Der 55-jährige Fußballlehrer, der derzeit in seinem Urlaub in Puerto Rico ganz gemächlich die Personalplanungen vorantreibt, hat Schalkes Sparpolitik vollkommen akzeptiert.

Hohe Ablösezahlungen - etwa für Top-Leute wie Jadson von Schachtjor Donezk - sind nicht drin, es sei denn, der Verein trennt sich noch von einigen Spielern. Doch die Akte Rafinha und Bayern München liegt momentan ebenso auf Eis wie der schon erwartete Wechsel von Orlando Engelaar nach Eindhoven. Magath hat aus der Karibik angekündigt, dass er auch mit dem jetzigen Kader in die Saison gehen würde. Das bedeutet unter anderem, dass Marcelo Bordon mindestens ein weiteres Jahr auf Schalke dran hängen wird.

Etwas in Vergessenheit sind Albert Streit und Carlos Grossmüller geraten. Sowohl der Ex-Frankfurter als auch der Uruguayer sind noch langfristig (2012 bzw. 2011) an die Knappen gebunden und müssen, Stand heute, am 25. Juni zum Dienst antreten. Streit weilt nach einer für ihn enttäuschenden Rückrunde beim Hamburger SV im Urlaub. An der Elbe konnte er sich, wie zuvor in Gelsenkirchen, keinen Stammplatz erkämpfen.

Der Offensivkicker und sein Berater Klaus Gerster tappen daher bei der Frage, wo Streit in Zukunft auflaufen wird, etwas im Dunkeln. „Entweder bei Schalke oder beim HSV“, spricht „der schwarze Abt“ in Rätseln. „Das sind beides große Vereine, von daher hat Albert ganz gute Karten. In Hamburg muss man erst einmal abwarten, wer neuer Trainer wird“, deutet Gerster an. „Auf der anderen Seite hat er schon in Frankfurt unter Magath gespielt, die beiden kennen sich also.“

Aufgrund ihrer auf Schalke mangelnden Einstellung durften weder Streit noch Grossmüller eine echte Perspektive bei dem sehr auf Disziplin achtenden Meistermacher haben. Auf der anderen Seite birgt der Neuanfang unter Magath auch für zuvor verstoßene Profis eine Chance, sich wieder zu beweisen.

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