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Cinel ist ein großes Trainertalent

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Norbert Elgert, FC Schalke 04 U19, Onur Cinel, Saison 2015/16, Norbert Elgert, FC Schalke 04 U19, Onur Cinel, Saison 2015/16
Norbert Elgert, FC Schalke 04 U19, Onur Cinel, Saison 2015/16, Norbert Elgert, FC Schalke 04 U19, Onur Cinel, Saison 2015/16 Foto: Ketzer

Onur Cinel ist in der dritten Saison Co-Trainer der Schalker U19.

Cheftrainer Norbert Elgert betont häufig, welch großes Trainer-Potenzial er in dem 31-Jährigen sieht. Wir sprachen mit Onur Cinel über seine Arbeit auf Schalke, große Talente und natürlich auch über Norbert Elgert.

Norbert Elgert hat gesagt, dass er Sie für ein sehr großes Trainertalent hält. Hat er Ihnen das auch selbst schon gesagt? Ja, das hat er. Ein größeres Kompliment für die Leistung, die ich innerhalb der Mannschaft und des Trainerteams erbringe, kann es gar nicht geben. Norbert Elgert ist deutschlandweit, sogar europaweit der erfolgreichste Ausbilder. Ich fühle mich extrem geehrt, werte sein Lob aber auch als Motivation. Es wäre fatal, so ein Kompliment einfach nur hinzunehmen. Ich will mich jeden Tag verbessern, auch wenn es mir nicht immer gelingt.

Bei Barca hospitiert Onur Cinel hat Sportwissenschaft an der Ruhr-Uni Bochum studiert und während seines Studiums nebenbei Kurse an Fußballschulen gegeben. „Ursprünglich wollte ich in Richtung Sportmanagement gehen“, sagt der 31-Jährige. Dozent Peter Lange erkannte Cinels Talent aber schnell und überzeugte ihn, Trainer zu werden. Zunächst arbeitete der gebürtige Essener beim DFB als Referent, bevor er in die Nachwuchsabteilung von Rot-Weiss Essen wechselte. Von dort ging es zum Seniorenteam des Westfalenliga-Aufsteigers TuS Heven, das Onur Cinel zunächst als Co-Trainer, ab der Winterpause als Cheftrainer in die Oberliga führte. Über den Fußball-Dozenten der Ruhr-Universität Bochum und gemeinsamen Freund Adam Frytz lernte Onur Cinel Sven Hübscher kennen, der 2012 noch Trainer der Schalker U16 war und Onur Cinel als seinen Co-Trainer nach Schalke holte. „Für mich war es wichtig, in ein Nachwuchsleistungszentrum zu kommen, um eventuell hauptamtlich arbeiten zu können“, erklärt Cinel. Nach einem halbem Jahr wurde Sven Hübscher Co-Trainer der Schalker Profis und Onur Cinel übernahm die Schalker U16 eigenverantwortlich. Anschließend arbeitete er eine Saison als Co-Trainer von Bernhard Trares in der Schalker U23, bevor er Co-Trainer von Norbert Elgert bei der U19 wurde. Neben seiner Tätigkeit auf Schalke investiert Onur Cinel viel Zeit, um sich fortzubilden – aktuell im Bereich der Psychologie. Außerdem hat er schon beim FC Barcelona und bei Juventus Turin hospitiert. Sein nächstes Ziel ist England.

Wie sieht die Aufgabenverteilung innerhalb des Trainerteams aus? Ich fühle mich nicht als Co-Trainer, sondern als Trainerkollege von Norbert Elgert und auch von Morten Möllers, der ebenfalls zu unserem Trainerteam gehört. Ich habe jederzeit die Möglichkeit, ins Geschehen einzugreifen. Wir arbeiten in der dritten Saison zusammen und sind eingespielt. Vor und nach den Einheiten sprechen wir sehr viel über Trainingsinhalte. Meine grundsätzliche Aufgabe im Team ist das Mit-Coaching im Training und Wettkampf, die Spielanalyse unserer Mannschaft, aber auch die Gegneranalyse. Ich schaue mir die Gegner auf Video an, schreibe eine ausführliche Analyse und stelle sie unserer Mannschaft vor. Wenn wir während des normalen Trainings in Gruppen trainieren, sind wir drei Trainer zu gleichen Teilen daran beteiligt. Morten Möllers und ich coachen – und Norbert Elgert ist eine Art Supervisor. Er stoppt die Übungen situativ und geht dabei ins Detail. Das ist absolute Teamarbeit.

Ist es einfacher, Trainer einer U19-Mannschaft zu sein, als für eine Profimannschaft zuständig zu sein? Soweit ich das beurteilen kann, ist es nicht leichter, aber anders. Allein die Pressetermine eines Profitrainers nehmen schon sehr viel Zeit in Anspruch. Dazu kommen die Anfragen innerhalb des Vereins. Für einen Cheftrainer im Profibereich geht es auch darum, geschickt zu delegieren. Ein U19-Trainer hat auf jeden Fall mehr Zeit, auf seine Mannschaft einzugehen. Was die Arbeit, das Training und die Analysen angehen, sind wir in der U19-Bundesliga aber schon auf Profiniveau angekommen.

Norbert Elgert hat mit Ausnahme einer Saison, in der er Co-Trainer der Schalker Profis war, nie den Sprung in Profibereich gewagt. Andere ehemalige U19-Trainer wie Thomas Tuchel oder Julian Nagelsmann arbeiten mittlerweile sehr erfolgreich in der Bundesliga. Hat Elgert Ihnen mal verraten, warum er schon so lange als U19-Trainer arbeitet? Nein, darüber habe ich nie mit ihm gesprochen. Aber was ich jeden Tag bei ihm feststelle, ist eine unglaubliche Leidenschaft für die Ausbildung. Norbert Elgert ist trotz der großen Erfolge auf jedes Training perfekt vorbereitet und geht mit ganz viel Freude und Spaß in jede Einheit.

Was haben Sie von Norbert Elgert außerhalb des Trainingsplatzes lernen können? Was ihn unentbehrlich für Schalke 04 macht, er ist vor allen Dingen eine herausragende Persönlichkeit. Er vermittelt Werte, die auf und neben dem Platz wichtig sind. Sie sind entscheidend auf dem Weg zum Fußballprofi, aber auch in allen anderen Lebenslagen wie z.B. in der Familie und im Beruf. Es kommen immer mal wieder Spieler vorbei, die vor zehn Jahren bei ihm gespielt haben, sogar die, die nur wenig Einsatzzeit hatten, um sich zu bedanken, wieviel sie gelernt haben. Norbert Elgert vermittelt Respekt, er vermittelt Werte wie die Liebe – Liebe zum Fußball, aber auch zur Fußballfamilie. Er möchte, dass seine Spieler sehr selbstbewusst sind, aber auch gleichzeitig demütig und dankbar. Er sagt immer: erfolgreiche Menschen sind auch dankbare Menschen. Dem schließe ich mich an.

Gibt denn es etwas, was Sie anders als er machen würden, wenn Sie Cheftrainer wären? Es wäre komplett falsch, wenn ich versuchen würde, Norbert Elgert zu kopieren. Das wäre nicht authentisch. Ich kann nur das Beste aus mir herausholen, wenn ich mir selber treu bleibe. Spieler haben, je höher das Niveau ist, ein sehr gutes Gespür dafür, wie authentisch ein Trainer ist. Vergleichen Sie doch mal Carlo Ancelotti und Diego Simeone. Beide sind auf ihre Art sehr erfolgreich. Aber nur, weil sie authentisch sind. Weil sie Fußball so leben, wie sie sind. Ancelotti eher sachlich, Simeone deutlich emotionaler.

Wer ist eigentlich das größte Talent, das Sie bislang trainiert haben? Der begabteste Spieler, den ich trainieren durfte, war in der Tat Leroy Sané. Die Entwicklung, die er genommen hat, war zu dem Zeitpunkt, als er noch in der U19 war, aber noch nicht absehbar. Leroy hatte im technisch-taktischen Bereich, aber auch was seine Mentalität anging, einiges zu verbessern. Er wusste, dass er nur Profi werden kann, wenn er in der U19 hart an sich arbeitet. Aber er hatte die Bereitschaft dazu. Das war ein sehr entscheidender Grund dafür, warum er es gepackt hat. Wir haben und hatten viele talentierte Spieler, die es schaffen können, wenn sie die Bereitschaft dazu haben. Ein sehr gutes Beispiel ist Marcel Sobottka, der bei Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga spielt. Mit Marcel habe ich auf Schalke in der U23 zusammengearbeitet. Auch er war ein Spieler, der täglich hart an sich gearbeitet hat. Nicht so begabt wie Leroy, aber sehr ehrgeizig. Er hat mich immer mal nach den Spielen gebeten, Szenen für ihn zusammen zu schneiden, die wir uns dann gemeinsam angeschaut haben. Ich traue ihm absolut zu, auch in der 1. Liga zu spielen. Auch Philipp Max, der jetzt beim FC Augsburg spielt, ist so ein Typ. Er hat in jedem Training alles aus sich heraus geholt. Und sogar nach dem Training noch hart an sich gearbeitet.

Gab es eigentlich schon Angebote anderer Klubs? Ja, sowohl aus dem Jugend-, als auch aus dem Profibereich. Für mich ist es aber ein Privileg, für Schalke arbeiten zu dürfen. Der Klub wird immer mein erster Ansprechpartner sein. Ich identifiziere mich zu 100 Prozent mit Schalke, bin damals als Kind ins Parkstadion gegangen und darf jetzt hier auf hohem Niveau arbeiten. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich auf Schalke die nächsten Schritte machen kann. Mein nächstes Ziel ist die Teilnahme am Fußballlehrer-Lehrgang. Wenn ich mich hier nicht mehr weiterentwickeln kann, könnte es sein, dass ich mir Gedanken mache. Aber dieses Gefühl habe ich aktuell nicht.

Christian Heidel hat gesagt, dass er seine Trainer gerne „im eigenen Stall“ ausbilden möchte. In Mainz hat er es vorgemacht. Ein Ansporn? Das zu wissen, ist eine große Freude für jeden Trainer im Verein. Aus seiner Perspektive als Sportvorstand ist es verständlicherweise von großem Vorteil, wenn die Trainer aus dem eigenem Stall kommen, weil sie den Verein gut kennen und sich Schritt für Schritt weiterentwickeln. Jeder Trainer will sich verbessern. Das geht nur mit Vertrauen, aber auch neuen Herausforderungen.

Gab es schon ein Gespräch zwischen Ihnen und Christian Heidel? Noch nicht. Christian Heidel ist in der Knappenschmiede aber sehr präsent. Er hat sich schon ein Bild von der Infrastruktur gemacht und steht regelmäßig im Austausch mit den Verantwortlichen, auch mit Norbert Elgert. Er war schon bei der U23, hat sich auch unser Spiel gegen den VfL Bochum angesehen. Deshalb ist es nur Frage der Zeit, bis wir uns kennenlernen. Ich freue mich sehr darauf.

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8 SpVgg Greuther Fürth 34 14 8 12 50:49 1 50
9 Hertha BSC Berlin 34 13 9 12 69:59 10 48
10 FC Schalke 04 34 12 7 15 53:60 -7 43
11 SV 07 Elversberg 34 12 7 15 49:63 -14 43
12 1. FC Nürnberg 34 11 7 16 43:64 -21 40
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
4 Fortuna Düsseldorf 17 10 3 4 32:21 11 33
5 Karlsruher SC 17 9 5 3 40:23 17 32
6 FC Schalke 04 17 9 4 4 31:21 10 31
7 Hertha BSC Berlin 17 8 6 3 43:22 21 30
8 Hannover 96 17 8 6 3 35:20 15 30
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
14 1. FC Kaiserslautern 17 3 4 10 23:33 -10 13
15 Eintracht Braunschweig 17 4 1 12 16:32 -16 13
16 FC Schalke 04 17 3 3 11 22:39 -17 12
17 Hansa Rostock 17 3 2 12 10:30 -20 11
18 VfL Osnabrück 17 2 5 10 16:41 -25 11

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3 304 0,3
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