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Schalke
Ein Nationalspieler, den noch keiner kennt

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Schalke: Ein Nationalspieler, den noch keiner kennt
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Florian Bohnert aus Schalkes U23 reist mit Luxemburg zu Länderspielen. Ein Interview über einen Trikottausch mit Marek Hamsik, Blumenpflege und ein wichtiges Tor.

Schalke hat viele Nationalspieler: Etwa Benedikt Höwedes und Max Meyer oder Breel Embolo und Matija Nastasic. Und noch einen, den kaum jemand kennt: Denn in der Schalker U23 spielt seit dieser Saison der Luxemburger Florian Bohnert (18), der in seiner Heimat als großes Talent gilt. Er steht im Kader der A-Nationalmannschaft seines Landes und hat ganz andere Probleme, wenn er zum Länderspiel eingeladen wird. Blumen zum Beispiel und einen vollen Kühlschrank.

Sie stehen als 18-Jähriger vor Ihrem zweiten Länderspiel. Am Freitag geht es in der WM-Qualifikation gegen Schweden, am Montag spielen Sie in Weißrussland. Wie groß ist die Freude, wieder dabei zu sein? Florian Bohnert: Unser Nationaltrainer Luc Holtz war bei unserem Heimspiel gegen Viktoria Köln vor knapp zwei Wochen im Stadion. Er hat mir nach dem Spiel gesagt, dass ich wieder eine Einladung bekomme. Es macht mich natürlich stolz, erneut dabei zu sein. Ich freue mich sehr auf die Spiele. Nach dem Spiel mit Schalke am Sonntag in Düsseldorf bin ich sofort ins Mannschaftshotel nach Luxemburg gefahren. Beim ersten Mal lief es allerdings etwas anders.

Wieso? Da hat mich Jürgen Luginger angerufen und gesagt, dass ich mich sofort auf den Weg nach Luxemburg machen soll. Er hatte mit dem Nationaltrainer telefoniert. Ich war in meiner Wohnung und musste erstmal einige Dinge regeln. Der Kühlschrank war voll mit Lebensmitteln, die ich nach zehn Tagen nicht mehr hätte essen können. Also habe ich erstmal alles in Tüten gepackt und verteilt. Um die Pflanzen hat sich zum Glück mein Mannschaftskollege Joseph Boyamba gekümmert. Er hat einen Schlüssel bekommen und kam zwischendurch vorbei. Das ist Teamwork (lacht).

Für die deutsche Nationalmannschaft werden Luxus-Hotels reserviert, wenn sie auf Länderspielreise geht. Wohnt auch die luxemburgische Mannschaft so komfortabel? Wir übernachten auch in sehr schönen Hotels. Da werden also keine großen Unterschiede gemacht. Allerdings wohnen wir mit den anderen Gästen auf einer Etage. Ein komplettes Stockwerk wird für uns wohl nicht gesperrt. Statt 1000 Fans stehen bei uns vielleicht 25 Fans vor dem Hotel, um Fotos zu machen, oder Autogramme zu sammeln. Aber auch wir bekommen zum Beispiel eine Polizei-Eskorte zum Stadion.

In Ihrem ersten Länderspiel im September haben Sie gleich Ihr erstes Tor erzielt – im WM-Qualifikationsspiel gegen Bulgarien. Das war natürlich ein ganz besonderer Moment. Es war das Tor zum 3:3 in der 90. Minute. Das 3:2 für Bulgarien ist nach einem Fehler von mir gefallen. Ich habe meinen Gegenspieler gefoult, es gab Freistoß, daraus ist dann das Tor entstanden. Das 3:3 hat mich also beruhigt. Aber leider ist in der Nachspielzeit noch das 4:3 für den Gegner gefallen. Es war Freude pur für zwei Minuten, danach war es auch schon vorbei.

Wieviele Zuschauer kommen zu den Heimspielen der luxemburgischen Nationalmannschaft ins Josy-Barthel-Stadion? Das kommt auf den Gegner an, der nach Luxemburg kommt. Wenn Mannschaften wie Schweden, Niederlande oder Frankreich zu Gast sind, kommen über 8000 Zuschauer. Dann ist das Stadion schon Monate zuvor ausverkauft. Gegen Bulgarien oder Weißrussland kann man mit 3000 bis 4000 Zuschauern rechnen.

Haben Sie Vorbilder aus Ihrer Nationalmannschaft? Unser Torwart Jonathan Joubert ist 37 Jahre alt, er hat schon über 80 Länderspiele bestritten. Auch Daniel da Mota war schon dabei, als ich noch in der U13 gespielt habe. Vor ihren Leistungen habe ich großen Respekt. Das sind die Spieler, die mir gezeigt haben, wo ich hin will. Maxime Chanot spielt bei New York City. Unser Spielführer Mario Mutsch spielt für den FC St. Gallen in der Schweiz. Auch sie sind Vorbilder. Die meisten Spieler sind aber noch in Luxemburg aktiv. Die Atmosphäre in der Mannschaft ist sehr gut. Die erfahrenen Spieler helfen den jungen Spielern jederzeit. Sie wissen, wie es ist, wenn man zum ersten Mal von zu Hause wegzieht, oder bei seinem Verein mal drei Wochen nicht im Kader steht.

Haben Sie sich schon überlegt, welchen Spieler der Schweden Sie nach seinem Trikot fragen werden? Wahrscheinlich werde ich mein Trikot wieder behalten. Ich besitze nämlich im Moment keines mehr. Das Trikot von meinem ersten Länderspiel habe ich meinem Vater geschenkt. Er bekommt alle Trikots, die ich in ganz besonderen Spielen getragen habe. Freunde und Verwandte haben mich auch schon nach einem Trikot gefragt. Es ist auch nicht so, dass die luxemburgischen Spieler sich nach dem Spiel um die Trikots der gegnerischen Spieler streiten. Als wir in der Slowakei gespielt haben, habe ich erwartet, dass alle das Trikot von Marek Hamsik haben wollen. Es war aber nicht so. Ein Mitspieler hat dann zufällig mit Hamsik getauscht. Ich habe den Drang nach Trikots von den Stars ebenfalls nicht. Es ist eine Ehre für mich, gegen große Mannschaften zu spielen, das reicht mir.

Ist eine Teilnahme Luxemburgs an einer Weltmeisterschaft oder Europameisterschaft denn realistisch? Oder geht es nur darum, die Großen ein wenig zu ärgern? In Luxemburg wächst etwas heran. Aber es kann noch zehn bis 15 Jahre dauern, bis eine Teilnahme an einem großen Turnier überhaupt realistisch ist. Als ich in der U13 gespielt habe, haben 90 Prozent der Spieler in Luxemburg gespielt und nebenbei gearbeitet. Jetzt stehen 14 Spieler im Kader, die ihr Geld ausschließlich mit Fußball verdienen. Wir spielen mit und hauen den Ball nicht mehr nur lang von hinten raus. Unser Trainer gibt uns eine Vorgabe, wie viele Punkte wir holen müssen. Gegen Bulgarien hatten wir einen Punkt eingeplant. Den müssen wir uns dann eben gegen größere Mannschaften zurückholen. Unser neues Vorbild ist natürlich Island. Ihre Leistungen bei der EM in Frankreich hat mich beeindruckt. Und Island hat ja noch weniger Einwohner als Luxemburg.

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