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Gladbach-Manager Eberl nach 0:4 trotzig

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Schalke: Gladbach-Manager Eberl nach 0:4 trotzig
Foto: Firo

Schalke hat gegen Mönchengladbach den ersten Saisonsieg eingefahren. Das 4:0 der Königsblauen fiel nach Ansicht von Gladbach-Manager Max Eberl zu hoch aus.

Fünf Mal saß Markus Weinzierl in dieser Bundesliga-Saison bisher als Verlierer auf dem Podium. Schalkes Trainer musste gegen Frankfurt, Bayern, Hertha, Köln und Hoffenheim erklären, warum es wieder nicht funktioniert hatte und wie es vor allem künftig besser werden soll. Nach dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach war die Situation völlig neu. Weinzierl analysierte entspannt einen in dieser Höhe überraschenden 4:0 (0:0)-Sieg seines Teams über die als Favorit angereisten Mönchengladbacher.

Schalke spielte phasenweise wie entfesselt, steigerte sich in einen Rausch und überrollte die Niederrheiner mit drei Toren zwischen der 52. und 58. Minute. „Ein 4:0 in solch einer kritischen Phase ist nicht selbstverständlich“, meinte Weinzierl, „für das gesamte Team und natürlich Breel Embolo freut es mich besonders. Er hat ein Ausrufezeichen gesetzt.“

Der Schalker Neuzugang erzielte nach dem Elfmeter-Brustlöser von Eric Maxim Choupo-Moting (52.) das 2:0 (56.) auf Vorlage von Sead Kolasinac. Am dritten Tor durch Leon Goretzka, der einen abgewehrten Choupo-Moting-Schuss im Borussen-Netz versenkte (58.), war der Schweizer beteiligt. Den Schlusspunkt setzte Embolo nach einem Stolperer, der ihn aber nicht aus dem Konzept brachte, selbst und schob die Kugel in den verwaisten Mönchengladbacher Kasten (83.).

Trainer Weinzierl fand den Treffer „sinnbildlich“. Wenn die Szene beim Stand von 0:1 kurz vor Schluss schief gegangen wäre, hätte der Schalker Kaderchef wieder auf dem Podium gesessen und erklären müssen, warum auch wirklich alles misslingt, was sein Team und er anpacken. Die Fehleranalyse betreiben diesmal aber nicht die Königsblauen, die nach dem Abpfiff von ihren Fans mit tosendem Beifall in die Kabine verabschiedet wurden. Mönchengladbachs Manager Max Eberl stellte bedient fest: „Das Momentum war auf Schalker Seite.“ Fast trotzig schon der frühere Bundesligaprofi nach: „Sie waren nicht vier Tore besser.“

Die Elfmeter-Situation wurde von vielen als Knackpunkt gesehen. Borussias Ibrahima Traoré eckte mit Eric Maxim Choupo-Moting an. Das reichte für Schiedsrichter Sascha Stegemann, um auf den Punkt zu zeigen. „50 Prozent sagen, den kann man geben. 50 Prozent sagen, den darf man nicht geben“, gab sich Eberl diplomatisch. Für Mönchengladbach sprachen am Ende nur die Zahlen. Ballbesitz, Flanken, gewonnene Zweikämpfe und Pässe drückten eine zum Teil deutliche Überlegenheit der Gäste aus. Was zählt, sind im Fußball aber Tore. Und die erzielten die Hausherren. „Der Ball war ein Schalker Freund“, knirschte Max Eberl, der auch die lange zurückhaltende Spielweise seines Teams verteidigte. „Die angeschlagenen Schalker mussten das Spiel machen, nicht wir. Wir haben vor der Pause nichts zugelassen. Es war eine langweilige erste Halbzeit.“

Dafür brach das Unheil nach dem Seitenwechsel über die Borussen herein. Nationalspieler Christoph Kramer meinte: „Wir wollten zu schnell zu viel. Vielleicht war es das Risiko zu groß. Wir haben einfache Fehler gemacht.“ So klappte es nicht mit dem angepeilten Sprung auf den zweiten Tabellenplatz. Die Gladbacher sind aktuell nur Neunter. Schalke hechelt den eigenen Ansprüchen auf dem Relegationsplatz immer noch weit hinterher. „In Augsburg müssen wir nachlegen“, blickte Christian Heidel bereits auf die nächste Auswärts-Aufgabe nach der Länderspiel-Pause. Schalkes Sportvorstand weiß, dass mit einem kleinen Schritt noch nichts erreicht ist. Die Reparaturarbeiten werden noch viele Wochen andauern. Mit einem 4:0 im Rücken gehen sie nun leichter von der Hand.

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