Mit seinem Tor ersten Treffer in der Beletage tritt der Youngster allmählich in die Fußstapfen seines Vaters.
Leroy Sané schien ganz froh zu sein, dass er sich ohne ein Interview an den Journalisten vorbeimogeln konnte. Es kann ja auch unangenehm sein, im Fokus der Öffentlichkeit zu stehen. Das hatte der 18-Jährige vor wenigen Wochen erstmals erfahren, als er in einen Verkehrsunfall verwickelt war und die Schlagzeilen von Schalkes rasanten Nachwuchs-Profis nicht lange auf sich warten ließen. „Ich hoffe, dass es ihm eine Lehre war“, bemerkte Vater Souleyman danach. Nach dem Motto: „Junge, lass‘ ab jetzt lieber nur noch Taten sprechen!“
Nimmt man den Samstag als Maßstab, darf man davon ausgehen. Zwar konnte Sané die 1:2-Niederlage nicht mehr abwenden, mit seinem Anschlusstreffer schürte der U19-Nationalspieler aber immerhin noch einmal Hoffnungen bei den Königsblauen.
Vater „Samy“ traf seinerzeit schon im dritten Spiel
Als er eingewechselt wurde, lag Schalke schon mit 0:2 zurück und schien an sich und dem Gegner fast zu verzweifeln. Sané aber nahm die Herausforderung an und – das hatten ihm wohl die wenigsten zugetraut – beeindruckte mit einem wuchtigen Kopfballtor.
Nun, das ist das Schicksal von Söhnen berühmter Väter, drängen sich die ersten Vergleiche auf: Papa „Samy“ hatte im dritten Spiel sein erstes Tor markiert, das war am 13. August 1988 in Uerdingen. Sein 1. FC Nürnberg verlor trotzdem mit 2:3 – wie für seinen Sprössling gut 26 Jahre später, war es der letztlich wertlose Schlusspunkt des Spiels.
Ob Leroy auch die Marke von 51 Toren des Wattenscheider Jahrhundertspielers erreichen wird? Abwarten! Denn während der Papa ein echter Mittelstürmer war, kommt Sané junior lieber über außen. Vom Spielertyp mutet der schnelle und trickreiche Offensivallrounder eher wie eine Mischung aus Jefferson Farfan und Eric Maxim Choupo-Moting an.
Letzterer wird zum Rückrundenstart wegen des Afrika-Cups fehlen. Und schon werden Stimmen laut, dass die Schalker Verantwortlichen sich im Winter nach Verstärkungen umsehen sollten. Ein Mann wie Sané aber zeigt, dass die internen Zugänge dank der hervorragenden Nachwuchsarbeit des Klubs immer noch die wertvollsten sind. Übrigens hat der junge Mann, der seit 2014 zum S04-Profikader gehört, mit Kim und Sidi noch zwei kleine talentierte Brüder, die ebenfalls in Schalkes Jugendabteilung kicken.