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Schalke: Die Krise
Heldts größte Herausforderung

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Schalke: Die Krise als Heldts größte Herausforderung
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Nur ein paar Monate, nachdem Horst Heldt seine Fußballschuhe beiseite gestellt hatte und ins Management des VfB Stuttgart aufgerückt war, meldete sich Uli Hoeneß.

"Er ist einer von wenigen Bundesliga-Managern, dem ich zutraue, dass er ein ganz Großer wird", sagte der damalige Manager des Rekordmeisters Bayern München, noch bevor Heldt mit dem VfB Stuttgart 2007 die deutsche Meisterschaft feierte. Angesichts der Krise von Schalke 04, an der Heldt derzeit als Sportdirektor großen Anteil hat, läuft Hoeneß Gefahr, falsch gelegen zu haben.

Ein Sieg in den vergangenen zehn Spielen, ein umstrittener Trainerwechsel von Huub Stevens zu Jens Keller, eine fragwürdige Personalpolitik - Horst Heldt steht bei den Königsblauen unter maximalem Druck. Und allein beim Blick auf seine Schalker Vorgänger müsste Heldt eigentlich angst und bange werden.

"Entweder ich schaffe Schalke, oder Schalke schafft mich", sagte Rudi Assauer einst. Der Mann, dem der Klub die Arena verdankt, wurde 2006 vom Aufsichtsrat um den mächtigen Vorsitzenden Clemens Tönnies abberufen. Knapp drei Jahre später musste Andreas Müller, als einer der UEFA-Cup-Sieger von 1997 weitaus tiefer im Verein verwurzelt als Heldt, seinen Hut nehmen. Und auch bei Heldts Vorgänger Felix Magath zeigte Tönnies, der derzeit in Australien weilt, in der Schalker Sinnkrise 2011 nur wenig Geduld.

"So banal es klingt: Wir müssen versuchen, positiv zu denken und an uns selbst zu glauben. Ich werde jedenfalls meinen Optimismus nicht verlieren und gehe daher davon aus, dass wir wieder in die Erfolgsspur zurückfinden", sagte Heldt, der auch angesichts akuter Personalnot im Kader der Schalker zunehmend hilflos wirkt.


In den kommenden beiden Spielen am Samstag beim FSV Mainz 05 (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) und am folgenden Mittwoch im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Galatasaray Istanbul (20.45 Uhr/Sky) steht für alle Beteiligten enorm viel auf dem Spiel. Sollte sich die Krise verschärfen, wird sich auch zeigen, wieviel Heldts Jobgarantie für Keller wert ist.

Obwohl Heldt erst 2006 beim VfB Stuttgart seine Profi-Karriere beendete, ist er schon ein alter Hase im Management-Geschäft und Druck gewohnt. In einer seiner ersten Amtshandlungen als Sportdirektor bei den Schwaben entließ der zweimalige Nationalspieler damals Trainer Giovanni Trapattoni, drückte Armin Veh gegen zahlreiche Widerstände als Nachfolger durch und feierte mit dem heutigen Frankfurter Coach 2007 Arm in Arm die Meisterschaft. Nicht von ungefähr taucht in der Trainerdiskussion auf Schalke immer wieder der Name Veh auf, zumal sich die Vertragsverlängerung des 52-Jährigen in Frankfurt hinzieht.

"Was wir alle gemeinsam erreicht haben, das schaffen andere in 50 Jahren nicht", hatte Heldt nach dem Titel mit dem VfB voller Stolz gesagt und damals - gewollt oder nicht - auch die seit mehr als einem halben Jahrhundert meistertitellosen Schalker aufs Korn genommen.

Mittlerweile hat die Situation in Gelsenkirchen eine nahezu unbeherrschbare Dynamik angenommen. Zahlreiche von Heldt geholten Ergänzungsspieler sind als Nothelfer überfordert, die Schalker Fans reagieren vermehrt mit beißendem Spott auf die Krise und Heldts Management. Das "Schalker-Krisen-Bullshit-Bingo" auf www.schalkefan.de sorgt derzeit bundesweit für Belustigung.

Und nicht nur Uli Hoeneß' alte Einschätzungen von einst wirken derzeit antiquiert, sondern auch Heldts wesentlich jüngere. Erst vor gut drei Wochen sagte der 43-Jährige: "Wir müssen dahin kommen, zu sagen: Wenn der FC Bayern, der normalerweise in zehn Jahren neunmal Meister wird, schwächelt, dann darf kein anderer Verein da sein, um die Chance zu nutzen. Dann muss der FC Schalke da sein."

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