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Schalke 04: Keller
Jens Keller erstmals auf dem Platz

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Schalke 04: Keller übernimmt für Stevens
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Es war 10.13 Uhr, als Jens Keller am Sonntag seine Arbeit als neuer Cheftrainer auf Schalke übernahm. Huub Stevens war zu der Zeit schon in seiner Heimat.

Die Vorhut bildeten die Spieler. Um 10.04 Uhr stiefelten Kapitän Benedikt Höwedes, Roman Neustädter, Lewis Holtby und Christian Fuchs die Treppen vom Medicos-Center zum Haupttrainingsplatz herunter. Der Rest der Spieler folgte, ehe knapp zehn Minuten später der neue Trainer Jens Keller folgte. Wie Aufsichtsratschef Clemens Tönnies im Sport-1-Doppelpass betonte: "Er macht das garantiert bis zum Ende der Saison. Wir werden uns ansehen, wie er arbeitet. Und wer Erfolg hat, hat immer recht."

Gemeinsam mit seinen Assistenten Seppo Eichkorn (Co-Trainer), Holger Gehrke (Torwarttrainer), Ruwen Fuller (Konditions- und Athletiktrainer) und Markus Zetlmaisl (Rehacoach) betrat Keller den Rasen. Etwa 100 Zuschauer hatten zu der Zeit den Weg zum Vereinsgelände gefunden, um den Neuling und seine Truppe zu begutachten.

Spitzenreiter Schöne Anekdote am Rande: Gerade, als Keller das Training der Profis begann, machte sich die von ihm bisher betreute U17 auf den Weg zum Kunstrasenplatz nebenan. Der souveräne Spitzenreiter empfing Rot-Weiss Essen zum B-Junioren-Derby. Keller klatschte seine Jungs ab und wünschte ihnen viel Glück fürs Spiel.

Nur wenige Stunden nach dem 1:3 gegen den SC Freiburg ist die zweite Amtszeit von "Jahrhunderttrainer" Huub Stevens bei Schalke 04 nach 446 Tagen beendet. Mit Stevens musste auch Co-Trainer Markus Gisdol gehen, der zuvor als potenzieller Nachfolger von Stevens gehandelt worden war.

Die Königsblauen zogen die Notbremse und trennten sich nach einer Nacht mit vielen Diskussionen schweren Herzens von dem 59 Jahre alten Niederländer. Die Negativserie von sechs Ligaspielen in Folge ohne Sieg und der Absturz auf den siebten Platz ließen den Schalker Machern keine Wahl mehr.

Keller hatte im Jahr 2010 als Nachfolger des entlassenen Christian Gross für zwei Monate den VfB Stuttgart betreut. Ob Manager Horst Heldt, der mit Keller schon bei den Schwaben zusammengearbeitet hat, langfristig mit dem Ex-Profi auf dem Trainerstuhl plant, ist ungewiss.

Spätenstens nach der erneut schwachen Leistung der Mannschaft am Samstag gegen Freiburg war so gut wie klar, dass Stevens das Ende seines bis zum Saisonschluss laufenden Vertrages nicht mehr erleben würde.

Stevens schloss zu diesem Zeitpunkt einen freiwilligen Rückzug aus: "Ich habe einen Vertrag bis zum Ende der Saison und will diesen auch erfüllen. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich bei den Spielern nicht mehr ankomme." Wenige Stunden später war Hubertus Jozef Margaretha Stevens, dem Schalke mehr zu verdanken hat als den meisten seiner anderen Trainer, entlassen.


1997 feierten die königsblauen "Eurofighter" unter Stevens den UEFA-Cup-Sieg, den größten Erfolg der jüngeren Klubgeschichte. Zweimal wurde er in seiner ersten Amtszeit auf Schalke Pokalsieger (2001, 2002). Eine der schwärzesten Stunden des Vereins aus dem Revier schweißten Stevens und die Knappen nur noch mehr zusammen: Am 19. Mai 2001, in den dramatischen vier Minuten, in denen alle Zuschauer im Parkstadion dachten, die Schale käme nach 43 Jahren endlich wieder "auf Schalke". Doch dann erzielte der Bayern-Spieler Patrik Andersson noch ein Tor beim Hamburger SV, und Schalke war ein Jammertal - mal wieder.

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7399 Beiträge,
letzter von Romarioo

Im vergangenen Jahr sprang Stevens in der Not ein, nachdem Ralf Rangnick burnoutbedingt im September 2011 plötzlich zurückgetreten war. Auf Anhieb führte er die Schalker in die Champions League und dort in der laufenden Spielzeit auch souverän als Gruppensieger ins Achtelfinale. Doch nach einem sehr guten Saisonstart verlor die Mannschaft immer mehr den Faden – und mit ihr Stevens.

Der Coach, der zu Beginn seiner zweiten Amtszeit in Gelsenkirchen locker und gelöst wirkte und nichts mehr gemein zu haben schien mit dem "Knurrer von Kerkrade", verfiel wieder in die alten Muster. Kaum eine Pressekonferenz verging, in der er sich nicht mit einen Journalisten anlegte. Nun ist seine Ära auf Schalke endgültig zu Ende.

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