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Schalker Fans in Verruf
Platz zwei auf der Liste der Gewalttaten

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Schalke: Gegen den schlechten Ruf der Fans
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Wenn am Samstag Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 den Sieger im Revierderby ausspielen, treffen auch zwei der gewaltbereitesten Fanszenen aufeinander.

Ist das Derby in Dortmund dennoch auch für Sie ein besonders gefährliches Spiel?

Mau: Natürlich ist das Derby ein besonderes Spiel, für alle, für die Ultras, für uns als Fanbetreuer, für die anderen Fans und eben auch die Spieler und Verantwortlichen der Vereine. Aber soziale Arbeit ist kein Feuerwehr-Job und nicht auf ein einzelnes Spiel ausgerichtet, sondern langfristig angelegt.

Arnold: Jeder Fan weiß, was er riskiert, wenn er sich da falsch verhält. Von den Abläufen ist das alles eingespielt, aber es gibt immer eine gewisse unplanbare Komponente. Die Vereine und die Fanbetreuer tun im Vorfeld alles dafür, dass es geordnet abläuft. Und dann gibt es noch einige wenige, die erreicht man nur sehr schwer.

Arndt: Beim letzten Derby im Februar sind wir mit über 1.000 Schalkern von der U-Bahn geschlossen zum Block gegangen, begleitet von einem Flaschenhagel der Dortmunder. Da haben sich unsere Jungs vorbildlich verhalten und sich nicht provozieren lassen. Abgesehen davon ist nicht viel vorgefallen, obwohl es ein Abendspiel und es daher dunkel war.. Ich hoffe, dass es diesmal genauso wird, wobei die Gegebenheiten in Dortmund etwas problematisch sind, weil sich spätestens nach dem Abpfiff alle Zuschauer miteinander vermischen und keine Trennung zwischen Heim- und Gästefans möglich ist.


Seit Jahren fordern Fanvertreter die Legalisierung von Pyrotechnik. Seit den Vorfällen mit Dresdner Fans beim DFB-Pokalspiel in Dortmund ist das Thema erst einmal vom Tisch. Macht legales Abfackeln den Ultras denn überhaupt Spaß?

Mau: Das ist zumindest das, was sich die meisten Ultras wünschen. Sie verstehen Pyrotechnik als Ausdrucksmittel. Ich kann jeden Familienvater verstehen, der sich Sorgen macht, aber die Stadien sind groß und die meisten Bereiche in den Arenen sind davon gar nicht betroffen. Ich behaupte, dass es unter den jetzigen Voraussetzungen möglich ist, zum Beispiel in der Nordkurve geordnet Pyrotechnik einzusetzen, ohne dass jemand verletzt wird.

Und wie kriegt man so etwas wie Dresden in den Griff?

Mau: Mehr soziale Arbeit wäre der erste Ansatz, aber seit den Vorfällen beim Pokalspiel in Dortmund sind die stigmatisiert. Bei dem Spiel waren 13.000 Dynamo-Fans im Stadion, das war für die Dresdner wie ein Europacup-Spiel. Anhänger aus dem ganzen Umland von Dresden sind nach Dortmund gefahren, auffällig wurden aber einige wenige, die die sonst nicht bei den Spielen zu sehen sind. Alle Seiten müssen immer wieder miteinander reden, Abgeordnete der Verbände, der Vereine und der Polizei müssen sich immer wieder mit Fanvertrern an einen Tisch setzen. Dabei muss sich jeder einzelne kritisch hinterfragen, was er besser machen kann.

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