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BVB: 2:0 in Nürnberg
Besser Herbstmeister als kein Herbstmeister

BVB: Die Rekordjäger siegen weiter
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Borussia Dortmund hat auch den 1. FC Nürnberg mit 2:0 (1:0) geschlagen, und als souveräner Herbstmeister einen weiteren Rekord aufstellen können.

Selten einmal dürfte das samstägliche Fußball-Fernsehprogramm den Anhängern der Dortmunder Borussia so viel Freude bereitet haben wie an diesem Sonnabend. Zwar gewann der ungeliebte Nachbar aus Gelsenkirchen gegen den FC Bayern München mit 2:0, angesichts der Tatsache, dass sich so ausgerechnet der Liga-Primus und ewige Deutsche Meister aller Voraussicht nach aus dem Titelrennen verabschiedete, dürfte dies für die Schwarz-Gelben zu verkraften gewesen sein – zumal sich der FSV Mainz 05 einen weiteren Patzer erlaubte und bei der Frankfurter Eintracht mit 1:2 verlor.

So also war schon vor Anpfiff der Partie im verschneiten Franken klar, dass der Klopp-Elf der erste (natürlich inoffizielle) Titel seit der Deutschen Meisterschaft im Jahr 2002 nicht mehr zu nehmen sein würde. Zufrieden gab sich der BVB damit aber freilich nicht. Viel mehr vergoldeten sie die Herbstmeisterschaft mit drei Punkten.

Schon vor dem Anpfiff war Robert Lewandowski, der „Zwölfte Mann“ beim BVB, der meistbeachtete Borusse. Denn Aufgrund der Verletzung von Lucas Barrios durfte der Pole nach 13 Einwechslungen erstmals von Beginn an ran und nicht wenige Beobachter trieb die Frage an, ob der teuerste Zugang des Sommers den aufgrund einer Kapselreizung im Knie verhinderten Torjäger würde eins zu eins ersetzen können. Die Antwort: Ja und Nein. Denn lange stand Lewandowski neben sich, nichts wollte ihm gelingen, ehe er mit seinem Treffer Sekunden vor Schluss doch noch alles klar machte.

Nürnberg: Raphael Schäfer - Judt (68. Ekici), Maroh, Wolf, Plattenhardt - Simons - Hegeler, Cohen (83. Mendler), Gündogan, Mak (75. Eigler) - Schieber. Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Sven Bender, Sahin (90. Santana) - Götze, Kagawa (85. da Silva), Großkreutz (61. Blaszczykowski) - Lewandowski. Schiedsrichter: Michael Weiner (Giesen) Tore: 0:1 Hummels (23.), 0:2 Lewandowski (88.) Zuschauer: 48.548 (ausverkauft) Gelbe Karten: Schieber (2), Gündogan - Lewandowski (2), Subotic (4)

Zunächst einmal war Lewandowski kaum in das Spiel der Borussia eingebunden. Denn die recht forsch startenden „Clubberer“ drängten den BVB weit in die eigene Hälfte zurück. Die erste echte Chance aber hatten dann doch die Westfalen, die gewohnt schnell umschalteten und schnörkellos den Abschluss suchten. Nach Lewandowskis Schuss von der Strafraumkante war Raphael Schäfer aber zur Stelle (13.).

Weil zunächst spielerisch nur wenig ging beim BVB, verlegten die Gäste sich aufs Kontern und vertrauten auf ihre Stärke bei Standardsituationen. Und zwar mit Erfolg: Nach einem perfekt getimten Freistoß von Nuri Sahin war Mats Hummels, der Herrscher über den Dortmunder Luftraum, zur Stelle und köpfte die Schwarz-Gelben in Führung. „Das war der hellste Moment in der ersten Halbzeit“, befand Jürgen Klopp durchaus zu Recht.


Mit der Führung im Rücken fand die Borussia nun auch zu ihrer gewohnten Dominanz und vor allem zu ihrem gefürchteten Kombinationsspiel im Zeitraffer-Tempo: Allerdings scheiterte Shinji Kagawa mit seinem Kopfball nach Schmelzer-Flanke ebenso an Raphael Schäfer im FCN-Tor (31.), wie Kevin Großkreutz aus aussichtsreicher Position (44.). Schon zuvor hatte der 22-Jährige mit seinem Schlenzer nur ganz knapp das 2:0 verfehlt (36.). Und der Club? Der spielte ordentlich mit, konnte mit Ausnahme eines gefährlichen Kopfballs von Julian Schieber kurz vor dem Tor von Mats Hummels (21.) keine echten Chancen verbuchen.

Dies sollte sich auch nach Wiederanpfiff nicht grundlegend ändern, allerdings lag dies vor allem daran, dass es die Nürnberger ein ums andere mal verpassten, rechtzeitig den Abschluss zu suchen. So düpierten Jens Hegeler und Schieber die Defensive des BVB innerhalb von wenigen Minuten zweimal, machten aber jeweils einen Schlenker zu viel – so konnte zunächst Neven Subotic (51.) retten, kurz darauf war es Mats Hummels (54.).

Ähnlich allerdings gestalteten sich auch die Angriffsversuche der Borussen, die immer wieder im Sande verliefen, weil Shinji Kagawa, Robert Lewandowski und Co. zu verspielt agierten, statt entschlossen den Abschluss zu suchen. So dauerte es bis zur ersten Gelegenheit nach dem Seitenwechsel bis zur 73. Minuten. Doch nach Götzes Vorarbeit scheiterte Lewandowski an Schäfer. So also schien es, als sollte der Pole, der alle seine bisherigen Tore als Joker erzielt hatte, leer ausgehen. Doch wie schon gegen Lwiw wartete er nur bis kurz vor Schluss und machte schließlich mit seinem Treffer zum 2:0 den Deckel drauf. „Zwar fehlte uns lange Zeit die Zielstrebigkeit, aber insgesamt hatten wir mehr Offensivszenen und haben deshalb verdient gewonnen“, kommentierte Klopp kurz und knapp.

Und die Herbstmeisterschaft bedeutet dem BVB gar nichts, Herr Klopp? „Besser man wird Herbstmeister, als man wird es nicht“.

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