Klub-Chef Klaus Allofs stärkte Trainer Thomas Schaaf im Anschluss an die Kopfwäsche für die Profis jedoch einmal mehr demonstrativ den Rücken.
"Ich bin absolut davon überzeugt, dass es keinen besseren Trainer für Werder Bremen gibt. Wenn wir handeln würden, würde dies aus einem gewissen Druck entstehen und nicht aus Überzeugung", sagte der Manager. Allerdings schränkte Allofs mit Blick auf den Aufsichtsrat der Bremer ein: "Wenn aber in einem Gremium die Meinung vorherrscht, dass das anders ist, ist das kein Tabuthema." Die Kontrolleure um Aufsichtsratsboss Willi Lemke hatten sich zuletzt mit öffentlichen Äußerungen zurückgehalten.
Über die genauen Inhalte der Krisensitzung wollte Allofs keine Angaben machen. "Das behandeln wir intern", sagte der 53-Jährige. Schon nach der 1:4-Pleite im September hatten Allofs und Schaaf die Mannschaft ins Gebet genommen. Damals waren die Gehälter der Profis zum Teil eingefroren und erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgezahlt worden. Für den erhofften Aufschwung sorgte aber auch diese Maßnahme allenfalls kurzfristig. Werder verlor fünf der vergangenen sechs Pflichtspiele. Am Mittwoch geht es in der Champions League zu Tottenham Hotspur.
Bundesliga steht für Werder an erster Stelle
Das Hauptaugenmerk der Verantwortlichen scheint inzwischen aber auf der Bundesliga zu liegen. "Ich habe das Wort Abstiegsgefahr nicht groß auf die Tafel geschrieben. Aber wir sind keine Träumer. Wir reden nicht mehr von der Champions-League-Qualifikation", sagte Allofs am Sonntag: "Da unten wird es eng. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden. Aber diese Überzeugung bewahrt uns nicht davor, das Ganze im Blick zu haben. Wir malen jedoch nicht den Teufel an die Wand."
Ob in der Winterpause personell nachgebessert wird, ließ Allofs offen. "Es bringt nichts, jetzt darüber zu spekulieren, ob wir im Winter neue Leute holen. Wir müssen das Potenzial aus dem vorhandenen Personal herausholen", meinte der Manager.