Und Bremen wird in der Tabelle weiter nach hinten durchgereicht. Während Schalke mit dem höchsten Sieg seit dem 17. April 2009 (4:0 gegen Energie Cottbus) den Aufwärtstrend bestätigte, ist Werder vier Ligaspiele ohne Sieg und wartet seit 360 Pflichtspielminuten auf ein Tor.
Dafür leistete Werder bei allen Treffern der Gastgeber Schützenhilfe. Beim 1:0 hatte Torhüter Tim Wiese noch das Pech, zur richtigen Zeit am falschen Ort zu sein. Ein Kopfball von Christoph Metzelder prallte an die Querlatte, danach auf Wieses Rücken und schließlich ins Tor (22.). Vor dem 2:0 aber wehrte Wiese einen Freistoß direkt vor die Füße des Torschützen Raul (45.+2) ab, der wenige Minuten später darauf auch noch einen Querschläger von Per Mertesacker zum 3:0 nutzte (56.). Dem dritten Treffer des Spaniers (72.) ging ebenfalls ein Fehler voraus - diesmal war Daniel Jensen der Schuldige. In der 85. Minute sah zudem der Bremer Philipp Bargfrede nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte.
Werder, das in der Vorwoche ein 0:0 gegen Eintracht Frankfurt als Fortschritt verkauft hatte, zerfiel wieder einmal in seine Einzelteile. Jefferson Farfan hätte allein vor Wiese sogar noch ein weiteres Tor erzielen können, vertändelte diese Riesenchance jedoch.
Schalke-Trainer Felix Magath hatte nach den zuletzt schwachen Leistungen seiner defensiven Mittelfeldspieler hart durchgegriffen und die "Doppelsechs" neu formiert. Jermaine Jones flog aus dem Kader, Ivan Rakitic saß auf der Bank, Peer Kluge und Joel Matip rückten in die Startelf.
Doch sowohl diese Maßnahme als auch eine kernige Krisenpredigt des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies wären fast schon nach 42 Sekunden verpufft gewesen, als Hugo Almeida mit einem Kopfball knapp scheiterte. Die Gastgeber hatten ihrerseits durch Klaas-Jan Huntelaar (6.) eine erste Chance.
Schalke hatte nun das Heft in der Hand. Torjäger Klaas-Jan Huntelaar rutschte bei einem Fallrückzieher zwar der Ball über den Spann (21.), die kuriose, aber nicht unverdiente Führung ließ jedoch nur noch 60 Sekunden auf sich warten.
Den Gästen fiel offensiv kaum etwas ein, obwohl die Schalker Abwehr wieder einmal nicht sattelfest wirkte. Almeida mühte sich zwar redlich, bekam auch in der zweiten Halbzeit aber viel zu wenig Unterstützung. Von einem Aufbäumen war nichts zu spüren. Stattdessen spielte Schalke nun selbstbewusst nach vorne und war nach Rauls traumhaftem Lupfer zum 4:0 drauf und dran, die Bremer vor 61.673 Zuschauern abzuschießen.