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75mal SCHALKE UNSER
"Brot statt Möller" - und Assauer tickt aus

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"Brot statt Möller": 75 Ausgaben Schalke Unser

Am Samstag ist es soweit: Schalke empfängt die Bayern und pünktlich zum Heimspiel erscheint die 75. Ausgabe des Schalker Fanzines "SCHALKE UNSER".

Gab es Geschichten, für die das SCHALKE-UNSER-Team besonders heftigen Gegenwind von offizieller Seite bekommen hat?

Wirklich harsche Kritik gab es, als wir mit der Überschrift „Brot statt Möller“ aufgemacht haben. Die Verpflichtung von Andi Möller war uns damals ein Dorn im Auge. Wir waren überzeugt, dass man das einfach nicht bringen konnte und die Interessen der Fans da mit Füßen getreten wurden. Im DSF-Doppelpass wurde daraufhin unser Heft gezeigt und Rudi Assauer, der in der Sendung zu Gast war, ist regelrecht ausgetickt. Er hat uns als Idioten, die keinerlei Unterstützung verdient hätten, bezeichnet. Am gleichen Tag hatten wir ein Sonntagsspiel und standen wie immer mit unseren Heften am Stadion. Aber keiner hat ein Exemplar gekauft - oder die wenigsten. Da hat man gesehen, welch großen Einfluss Assauer seinerzeit auch auf die Fans hatte.

Gibt es innerhalb der Redaktion eigentlich unterschiedliche Auffassungen, wie bestimmte Themen zu behandeln sind? Zum Beispiel, was den Erzrivalen aus Dortmund betrifft?

(Lacht.) Nee, bei dem Thema sind wir uns alle einig. Das hat auch keiner als persönliches Spezialgebiet, das ist unser aller Spezialgebiet. Aber es gibt gewisse Themen wie Anti-Rassismus, Homophobie, den englischen Fußball oder die Freundschaft zum 1. FC Nürnberg, die bestimmten Leuten besonders wichtig sind und wo sie auch die besten Kontakte haben.

"Die Schöne und das Biest" (Schalke Unser Nr. 5)

Wer mal in das Impressum blickt, erfährt allerdings nicht besonders viel. So stehen dort nur die Vornamen der Autoren.

Das ist auch ganz bewusst der Fall. Wer uns erreichen will, kann sich ja über unsere postalische Adresse oder per E-Mail an uns wenden. Das genügt uns. Die Leute müssen nicht wissen, wo wir wohnen, schließlich treten wir einigen ja manchmal auch auf die Füße. So gesehen wundert es mich fast, dass noch nie irgendwo ein Schlägertrupp aufgekreuzt ist oder jemand unsere Häuser mit Farbbomben verziert hat. Das soll jetzt aber auch bitte keiner als Aufforderung verstehen! Der Schalker Fan-Laden wurde allerdings schon mal verschandelt.

Das Layout hat sich in über 18 Jahren überhaupt nicht verändert. Stand irgendwann mal ein „Facelift“ zur Debatte oder finden die Macher es eher schon wieder cool, ganz „oldschool“ und fast wie eine Schülerzeitung daherzukommen?

Kartoffeldruck rules (lacht)! Ach, ich weiß nicht. Zunächst wollen wir auf jeden Fall beim DIN-A5-Format bleiben. Das ist wichtig, damit man das SCHALKE UNSER auch noch in die Hosentasche stecken kann. Je mehr man farblich druckt, desto teurer wird natürlich die Produktion. Immerhin haben wir seit Längerem nicht nur ein buntes Cover, sondern auch eine farbige Innenseite. Alles in allem haben wir aber einfach nicht die Mittel, um da große Sprünge zu machen. Das Magazin wirft keinen einzigen Cent Gewinn ab.

Das Ganze ist also ein Nullsummenspiel, in dem noch viele Stunden „ehrenamtlicher“ Arbeit stecken?

Genau, kein Mitarbeiter sieht Geld, auch beim Verkauf des Heftes stecken wir uns nichts in die Tasche. Neben den Druckkosten erstatten wir uns höchstens mal die Kosten für Büromaterial. Früher haben wir uns beim Redaktions-Treffen schon mal eine Pizza bestellt, das gibt es aber auch nicht mehr. Sollte tatsächlich mal etwas Geld übrig bleiben, geben wir das direkt an den Schalker Fan-Laden. Als gemeinnütziger Verein dürfen wir nunmal keine Gewinne machen. Aber die machen wir ohnehin nicht (lacht).

"Und ein weiteres Mal, dass sich jeder über ein Stück Gelsenkirchener Barock freut." (Schalke Unser Nr. 54)

Besonders bekannt ist das SCHALKE UNSER für die Cover-Motive, die teilweise herausragend sind. Haben Sie ein persönliches Lieblingscover?

(Überlegt). Ich fand die Nr. 5 klasse: Dort waren zwei Cola-Dosen abgebildet, links die mit dem Schalker Wappen und daneben die zusammengeknüllte mit dem BVB-Logo. Darunter stand: „Die Schöne und das Biest“. Und die Rückseite sah folgendermaßen aus: Da war ein Stapel, der nur aus BVB-Dosen bestand, dargestellt. Das Motto dazu war: „Neulich auf der Cranger Kirmes“. Gut war auch das Cover aus dem Frühjahr 2007 mit der Meisterschale und dem Slogan: „Und ein weiteres Mal, dass sich jeder über ein Stück Gelsenkirchener Barock freut.“ Geklappt hat es aber bekanntlich wieder einmal nicht.

Aber mit dem Thema Meisterschaft geht das SCHALKE UNSER weiterhin offensiv um?

Es nützt ja nichts. Natürlich würden wir alle mal gerne die Meisterschaft erleben. Darum gehen wir auf Schalke und darum unterstützen wir die Mannschaft und den Verein. Aber wenn es nicht sein soll, soll es halt nicht sein. Damit muss man dann auch umgehen können. Und am besten macht man seine eigenen Späße darüber und nimmt den anderen so den Wind aus den Segeln.

Das SCHALKE UNSER im Web: schalke-unser.de

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