Von bisher insgesamt 67 Mannschaften, die in der dritten Liga an den Start gegangen sind, gab es sechs zweite Mannschaften. Das entspricht einem Gesamtanteil von 7,5 %. Es gelang bis dato lediglich Bayern, Mainz, Bremen, Dortmund, Stuttgart und Freiburg. Wenn es so doch so einfach ist, sich dauerhaft mit einer zweiten Mannschaft in der dritten Liga zu etablieren, wieso ist dann z.B. Bayern dort kein Dauergast? Weil es eben Regeln gibt, die durch die jeweiligen Clubs zu erfüllen sind und die die ganze Sache auch anspruchsvoll machen. Die zweite Mannschaft von Freiburg z.B. hat in der letzten Saison mit den ansehnlichsten Fußball in der dritten Liga gespielt. Ferner stand bei denen auch seit jeher die sportliche Entwicklung im Vordergrund. Und da die die erste Mannschaft über Jahre hinweg immer und immer wieder zerpflückt worden ist, musste man dort ja zwangsläufig auf das Zugpferd Entwicklung setzen. Somit wurde die Aus- und Weiterbildung sowie die damit verbundene Philosophie irgendwann zu einem Teil ihrer DNA. Darin sind sie innerhalb von Deutschland Spitzenklasse. Spieler wie Noah Atubolu, Yannik Engelhardt oder Philipp Treu konnten sich über ihre Einsatzzeiten in der dritten Liga für höhere Aufgaben empfehlen. Man mag zu den zweiten Mannschaften stehen, wie man will, aber es ist nun mal auch Fakt, dass sie innerhalb der Strukturen des DFB eine ganz wichtige Anlaufstelle für Spieler sind, die vielleicht woanders durch das Raster gefallen wären, oder einfach noch nicht vollends ausgereift und somit Spielpraxis auf professionellem Niveau benötigten. Und zu einem halbwegs vernünftig geführten Verein gehört mehr als nur die erste Profimannschaft. Man benötigt gute Verbindungen in den Lokalsport und man braucht diese zusätzliche Ausbildungsmöglichkeit, ohne dass man die Leute irgendwo in Farmteams parkt und dann keinen direkten Einfluss mehr auf die sportliche Entwicklung hat. Daher sehe eher die positiven Beispiele von Spielern, die in den letzten Jahren durch die zweiten Mannschaften ihre Karriere starten konnten. (Knauff, Schade, Zirkzee, Höler, Passlack, Davies, Weißhaupt, Tigges etc. ... um mal einige zu nennen)

Stimmt es eigentlich, dass die Samen für den Rasen von Deutsche Saatgut waren?

Auf jeden Fall super, dass jetzt Spieler von der Bank kommen, die das Spiel bereichern und sich auch entsprechend in Szene zu setzen wissen. In der letzten Saison musste man ja schon fast beten, dass die erste Elf es ins Ziel bringt. Dennoch war heute auch Glück dabei. Wir hatten vor dem Tor massig Dusel bei den beiden Ecken von Münster. Aber es ist, wie es ist. Die dritte Liga ist sehr spannend, da sie ziemlich ausgeglichen ist und vom Prinzip her jeder jeden schlagen kann. Hier kann man ja eigentlich keine Prognose darüber abgeben, wer am Ende oben oder unten stehen wird. Daher: jeder Punkt ist Gold wert.

Schöne Stimmungsexplosion am Ende. Der Rasen bleibt trotzdem eine absolute Vollkatastrophe und ist eine Gefahr für die Sportler auf dem Rasen. Glücklicherweise hat sich scheinbar niemand schlimmer verletzt. Wenn dann der Staff auf dem Platz in der Trinkpause noch die entstandenen Löcher stopfen muss, dann weiß man eigentlich alles über den Untergrund. Unser Greenkeeper ist doch schon Rentner, aber sicher kein Hauptamtlicher? Da liegen teilweise 20 x 20 cm große Gras-Inseln mitten irgendwo auf dem Platz rum. Wann kann man denn damit rechnen, dass diese peinliche Baustelle endlich geschlossen wird? Die 3 Punkte sind super, keine Frage. Aber wenn wir uns weiter immer nur für den Zustand des Rasens rechtfertigen müssen und sich die Presse darüber lustig macht, dann stimmt doch irgendwas gehörig nicht.

Auf jeden Fall ein sehr starkes Stellungsspiel heute von der gesamten Mannschaft, dafür erstmal Hut ab. Auch vor dem Einsatz der Mannschaft ziehe ich meinen Hut. Es musste viel gelaufen werden, es mussten viele Kilometer gerannt werden. Glockenhorst hat auch alles gegeben. Aber am Ende steht wieder nur ein Punkt zu Buche. WIR haben gegen eine Mannschaft, die vorher Selbstvertrauen ohne Ende ausgestrahlt hat, fast immer die richtigen Antworten gefunden. Wir waren ekelig im gesamten Spiel. Es ist schön zu sehen, dass wir als Mannschaft anscheinend auch ein zweites Gesicht besitzen. Und daran werden einige Mannschaften hart zu knabbern haben. Wir müssen aber leider weiter in Demuth baden, Quo vadis, RWE?

Ernst Middendorp ist gerade frei geworden. Der ist die Vaterfigur in Person. Kann alles: Motivator, Sportdirektor, Dompteur. Wenn ihr aber einen Animateur suchen solltet, dann lasst besser die Finger von dem. Das ist er laut eigener Aussage eher nicht.

Der mit dem Bart kommt - glaube ich - aus Vice City ... :D

Unser Spiel ist inzwischen zwar wesentlich variabler, aber leider haben wir nach wie vor noch diverse Abstimmungssschwierigkeiten. Es gab allein in der ersten Hälfte sehr viele schnelle Umschaltmomente, wo der Ball gut rotierte. Man sieht gleich, da haben einige Spieler wesentlich mehr am Ball drauf, als wir das zuletzt gewohnt waren. Hier versucht man intelligente Lösungen zu finden und die schnellen Ballstaffetten sind im Ansatz auch schon passabel. Auch die Spielidee scheint mit dem Personal durchaus umsetzbar zu sein. In der zweiten Halbzeit wurde es dann zäh, da Aue sich den Punkt erkämpfen wollte und nur noch unwesentlich am Spielgeschehen teilnahm. Unterm Strich ein Zähler wo mehr hätte raus springen können. Ich sehe Aue im Bereich unserer Kragenweite, daher wäre ein Sieg nicht unwichtig gewesen. Aber dennoch lässt vor allem die ersten Hälfte hoffen, dass wir weiter auf einem guten Weg sind. Hoffentlich sterben wir aber nicht in Schönheit. Über den Rasen muss man diskutieren. Was ist das bitteschön für ein Acker? Ich glaube, die Verletzung von Bastians hat auch mit der Oberfläche zu tun. Hoffentlich hat sich keiner schlimmer verletzt!? Was ist denn da bitte los?

Ernst wie er leibt und lebt ... wenn man aber seine "Erfolge" betrachtet, ist er selber ein Amateur, denn nirgendwo hatte er wirklich Erfolg. Mir tut nur der Club leid. Aber sowas passiert eben, wenn man die komplette Kontrolle in die Hände eines Soziopathen legt.

Young hatte gestern lichte Momente, aber leider entschied er sich in diesen für das falsche. Ich mein, man kann jetzt auf den Mann rumhacken, aber ich für meinen Teil bin froh, dass wir in den letzten beiden Spielen vermutlich mehr Offensivaktionen hatten, als in den letzten 5 Spielen vor der Sommerpause. Es ist noch nicht alles Gold was glänzt, aber der Trend stimmt doch positiv. Young muss sich scheinbar erst noch daran gewöhnen, dass er jetzt nicht mehr alleine vorne in der Luft hängt und die richtigen Augenblicke für die Ballabgabe finden. Er war sicher nicht der Beste gestern, aber weit entfernt von grottig.