|
VfL Osnabrück
|
13:00 |
FC Schalke 04
|
Das Vergnügen ist immer noch exklusiv – aber eigentlich kein Vergnügen mehr. Morgen Abend kommt der 1. FC Köln nach Gelsenkirchen und von Vorfreude herrscht bei mir keine Spur. Mit Grausen denke ich an das Spiel in der Hinrunde zurück, mit dem die sportliche Talfahrt der „Königsblauen“ begann. Mittlerweile fühlt man sich nur noch wie in einem schlechten Film.
Der Titel könnte der legendären Szene von Rudi Völler entlehnt sein, der sich seinerzeit bei Waldemar Hartmann in Rage redete. „Noch ein tieferer Tiefpunkt“ ist das Motto der Saison. Immer wenn du denkst, dass es schlimmer nicht mehr kommen kann, zeigen die Schalker Verantwortlichen, dass es doch noch schlimmer geht. Niederlage in Hannover, Pleite gegen Bochum, der Ausgleich beim Derby und jetzt das Pokal-Aus gegen einen Zweitligisten. Der Fan schüttelt desillusioniert den Kopf, die Bild-Zeitung reibt sich die Hände.
Noch zu Zweitliga-Zeiten kam der kleine Elmar irgendwie auf die abenteuerliche Idee, sich mit ganzem Herzen dem FC Schalke 04 zu verschreiben. Dass der "geilste Klub der Welt" ihm in den folgenden Jahren neben einiger Freude auch unendlich viel Leid bescheren sollte, war ihm damals noch nicht klar. Nun versucht er sein königsblaues Gefühlschaos in seiner wöchentlichen Fan-Kolumne so gut es geht zu ordnen.
Früher – so lang ist das doch noch gar nicht her! – hatte ich vor einem Spiel gegen Gegner wie Köln gehofft, dass die Knappen dem Gast den Hintern versohlen und mit drei oder vier Toren Unterschied nach Hause schicken.
Heute freue ich mich ehrlich gesagt nur noch darauf, am Freitag einen netten Abend zu haben, wie das Spiel ausgeht, ist mir fast schon egal. Ändert ja eh nichts an der Schalker Tristesse. Da kann man auch schon mal einen Kumpel mit in die Nordkurve nehmen, der den "Geißböcken" die Daumen drückt.
