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Schalke: Zé Roberto will nicht mit Münchner Namensvetter verglichen werden
Gegen den schlechten Ruf

Schalke: Zé Roberto will nicht mit Münchner Namensvetter verglichen werden
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Er hat ein gewinnendes Lachen und punktet im Gespräch mit seinen ersten Brocken Deutsch. „Guten Tag“ und „alles klar?“, das kommt Zé Roberto schon ganz gut über die Lippen. Schalkes Neuzugang weiß allerdings, dass Grundkenntnisse in der Sprache, die an seinem neuen Arbeitsplatz überwiegend gesprochen wird, für ihn nicht alles sind. Schließlich hat sein Name in der Bundesliga einen guten Klang, allerdings nicht in Verbindung mit seiner Person.

Schalkes Zé Roberto hat im Gegensatz zu seinem Münchner Landsmann keinen guten Ruf, vielmehr muss er in seinen ersten Tagen bei den Königsblauen gegen üble Gerüchte ankämpfen. Im Trainingslager des Fußball-Vizemeisters in Belek/Türkei räumt der drei Millionen Euro Ablöse teure Hoffnungsträger der Königsblauen damit auf. Zé Roberto, Schalke ist in Ihrer Profilaufbahn bereits der zehnte Verein in erst neun Jahren. Sind Sie ein Wandervogel? Nein, in Brasilien ist es im Gegensatz zu Europa normal, dass ein Spieler wechselt, wenn er die Möglichkeit hat, bei einem besseren Verein zu spielen und dort mehr Geld zu verdienen. Das würde keiner anders machen als ich.

Zu Ihrer abwechslungsreichen Vita gehört unter anderem ein einjähriges Engagement in Japan sowie sechs Monate bei Benfica Lissabon. Was lief dort falsch? Ich bin mit 20 Jahren nach Lissabon gegangen und habe dort wenig gespielt. Als junger Fußballer willst du aber spielen und nicht auf der Bank sitzen, also bin ich zurück nach Brasilien. Und in Japan habe ich zwar gut verdient, dort war es für mich aber sehr schwierig mich einzugewöhnen. Ein Jahr reichte wirklich! Bei Ihrem letzten Verein Botafogo Rio de Janeiro sollen Sie zwischenzeitlich rausgeschmissen worden sein. Was hat es damit auf sich? Das war einmal in insgesamt zweieinhalb Jahren, als ich eine halbe Stunde zu spät zum Training gekommen bin. Da hat der Verein Ärger gemacht. Mein Vertrag lief dann aus und ich habe nicht gleich verlängert. Als die Mannschaft ein paar Mal verloren hatte, haben sie mich schnell zurückgeholt, dann lief es besser. Es ist auch von wilden Partys die Rede!

Das stimmt überhaupt nicht! Ich bin ein ganz ruhiger Mensch, mit mir bekommt man keine Probleme. In meiner Karriere ist nichts schief gelaufen, und wenn ich nicht Fußball spiele, bin ich am liebsten mit meiner Familie, meiner Frau Michele und meinem Sohn Joao Vito zu Hause. Viele Brasilianer kommen aus armen Verhältnissen und machen mit dem Fußball einen Lebenstraum wahr. Wie ist das bei Ihnen? Bei mir ist das auch so. In meiner Geburtsstadt Intubiara, das ist im Osten Brasiliens, gibt es nicht viel, womit man etwas aufbauen kann. Daher habe ich meine Familie schon mit 13 verlassen und bin nach Coritiba in ein Internat gezogen. Dort bin ich bis zum 17. Lebensjahr noch zur Schule gegangen, ehe ich Profi wurde. Nun sind Sie im Winter nach Deutschland gekommen und müssen wieder eine völlig neue Umgebung kennenlernen. Wer hat Ihnen etwas von Schalke erzählt? Das war mein Freund Athirson, der bis vor einem Jahr in Leverkusen gespielt hat. Als ich ihm sagte, dass Schalke an mir interessiert sei, meinte er, dass ich das Angebot sofort annehmen müsse, denn Schalke sei ein richtig großer Club. Als Schalke mich in Brasilien beobachtet hat, waren sie auf der Suche nach einem kreativen Spieler, der Ideen nach vorne entwickelt. Das sind sicher meine Stärken. Ich bin aber keiner, der viele Tore schießt, sondern eher welche vorbereite. Im fünften Spiel der Rückrunde trifft Schalke auf Bayern München und Sie damit auf Ihren Namensvettern. Hat Schalke den besseren Zé Roberto?

Ach, das Thema gab es schon in Brasilien, als wir in der vergangenen Saison in der Meisterschaft gegeneinander gespielt haben. Wir haben mit Botafogo gegen Santos 4:2 gewonnen, ich habe zwei Tore gemacht. Das Duell habe ich für mich entschieden, aber ansonsten möchte mich nicht mit ihm vergleichen. Er ist in Brasilien und München ein großer Spieler, das kann ich von mir noch nicht sagen.

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