"Ich hatte mir einen Meniskusriss zugezogen. Beim ersten Eingriff sollte alles noch Mal repariert werden, doch dann war eine zweite Operation erforderlich. Der komplette Meniskus wurde entfernt. Ich bin insgesamt ein halbes Jahr ausgefallen, das war wirklich keine einfache Zeit."
Trotzdem weilte Kunz bei jedem Wattenscheider Heimspiel in der Lohrheide, drückte kräftig die Daumen - am Ende fehlte ein Tick zum Klassenerhalt. Mittlerweile hat sich die Truppe die Fan-Herzen zurückerobert, geht als Spitzenreiter in die Pause. "Natürlich freue ich mich für die Jungs", sagt der Schlussmann, "und genauso fiebere ich dem Konkurrenzkampf mit Daniel Pommer ab Januar entgegen." Kunz war schon einmal in der Situation, quasi aus dem Windschatten zum Überholen anzusetzen. "In der letzten Saison hat mit mir doch überhaupt keiner gerechnet. Ich habe meinem Mitspieler seinerzeit einen heißen Hintern gemacht."
Trainer Dirk Helmig, der Kunz schon aus gemeinsamen Tagen bei der A-Jugend kennt, hielt stets Kontakt zum Pechvogel. "Wir haben viel gesprochen", sagt der 20-Jährige, "es gibt einen guten Draht zum Coach. Das gilt aber nicht nur für mich, sondern für die gesamte Truppe." Sicherlich auch ein Erfolgs-Geheimnis beim Ex-Bundesligisten.
Die Feiertage verbringt Kunz mit seiner Familie rund 1.000 Kilometer entfernt. "Wir sind zum Skifahren in Österreich und erleben hier weiße Weihnachten. Zum Abschalten ist das richtig schön." Doch wie kann man mit gerade verheilter Knie-Verletzung Ski fahren? Kunz: "Keine Sorge, ich lasse Sprünge über Huckel komplett aus, bewege mich ganz vorsichtig Richtung Tal."
