Nach dem Abpfiff schlichen die in Grün gekleideten Akteure der U23 von Borussia Mönchengladbach still und mit gesenkten Köpfen in die Katakomben des Wattenscheider Lohrheidestadions. Kurz darauf verließen auch die Spieler der SG Wattenscheid den Rasen in Richtung Umkleidekabinen - das allerdings sichtlich besser gelaunt: 2:0 hatten sie den Tabellennachbarn vom Niederrhein gerade vor heimischer Kulisse besiegt.
Damit gelang es den Schwarz-Weißen erstmals seit Dezember des vergangenen Jahres, eine Regionalliga-Partie ohne Gegentor zu beenden. Ein Umstand, der vor allem nach der überraschenden Niederlage aus der Vorwoche - die SGW verlor mit 1:2 bei Tabellenschlusslicht Westfalia Rhynern - für Genugtuung bei der Elf von der Lohrheide gesorgt hat: "Es hat mich schon irgendwie gewurmt, jedes Wochenende zwei, drei Dinger schlucken zu müssen. Das ist dann natürlich etwas Genugtuung für mich und auch für die ganze Mannschaft", erklärte SGW-Schlussmann Steffen Scharbaum nach dem Erfolg gegen die Fohlenelf.
Für den 20-jährigen Torwart dürfte die Begegnung mit der Gladbacher Borussia ohnehin eine besondere gewesen sein. Von der Saison 2012/2013 an lief er sowohl in der A- und B-Junioren Bundesliga als auch in der Regionalliga für die Borussia auf, ehe er zur Spielzeit 2017/2018 an die Lohrheide wechselte.
Dass der Schlusssmann ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub ohne Gegentor blieb, lag nicht zuletzt an der guten Leistung, die er während der Begegnung zwischen den schwarz-weißen Pfosten darbot: Zu Beginn noch mit leichten Unsicherheiten im Spiel mit dem Ball, war der 1,94-Hühne in den wichtigen Momenten immer zu Stelle. Vor allem immer dann, wenn die Gladbacher in der ansonsten gut organisierten Defensive der 09er doch mal die entscheidende Lücke ausfindig machen konnten.
Dass sie nun also endlich wieder einmal stand, diese unter Torhütern und Defensivakteuren so begehrte Null, machte der junge Schlussmann aber auch an der Leistung seiner Vordermänner fest. Für die hatte er nach dem Abpfiff noch ein Lob parat: "Genugtuung ist es vor allen Dingen auch für die Defensive, dass wir da gegen Gladbach stabil standen und fast nichts zugelassen haben."