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Sky-Chef
Schalke im Titelkampf wäre wünschenswert

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Carsten Schmidt, Carsten Schmidt
Carsten Schmidt, Carsten Schmidt Foto: Sky
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Von seinem Sky-Geld lebt die Fußball-Bundesliga: Über 800 Millionen Euro zahlt Carsten Schmidt jährlich an die DFL, um fast alle Spiele live im Pay-TV zeigen zu können.

Aber in den USA ist die Football-Meisterschaft spannender: Neun verschiedene Sieger in den letzten zehn Super Bowls. Unser Profisystem in Europa ist nicht vergleichbar mit dem in den USA. Das System mit den Colleges hat kulturell einen anderen Hintergrund. Dennoch empfiehlt sich immer mal wieder ein Blick über die Grenzen.

Woran denken Sie konkret? Es ist sicherlich auffällig, dass der Wettbewerb in anderen Sportarten intensiver ist. Weder in der NBA, NHL noch in der NFL sind die Meisterschaften von einem Klub abonniert. Offenbar haben sich die Verantwortlichen auf eines einigen können: Dass das höchste Gut nicht der eigene Erfolg sein muss, sondern der Erfolg in einem spannenden Wettbewerb um die Meisterschaft. Das ist dort das Kernprinzip. Natürlich freut sich jeder über eigene Siege, aber wenn es in fast allen europäischen Ligen nur noch ein bis zwei echte Titelanwärter gibt, ist das auffällig. Ich habe erst kürzlich mit dem UEFA-Präsidenten Aleksander Ceferin darüber gesprochen. Auch er konnte mir keine große Hoffnung machen, dass es eine Formel dagegen gibt. Nur: Auf- und Abstieg stellt auch er nicht infrage.

Man könnte die Sky Millionen gleichmäßig an alle Klubs verteilen — und nicht die reichen Klubs noch reicher machen. Das habe ich auch immer wieder gesagt. Leistungsprinzip, schön und gut. Aber die, die ganz oben stehen, bekommen ohnehin schon sehr viel Geld durch die Teilnahme an der UEFA Champions League, sodass man in der Bundesliga das Fernsehgeld gleichmäßiger verteilen könnte.

Können Sie nicht beeinflussen, wie man Ihr Geld verwendet? Nein. Wir hätten uns etwas mehr Mut bei der vergangenen Verteilung der TV-Gelder gewünscht. Hätte das einen Unterschied gemacht? Ich weiß es nicht. Nicht jeder Klub kann perfekt mit Geld umgehen. Darum weiß ich auch nicht, ob Bayern München in diesem Fall bis zum 32. Spieltag um die Meisterschaft zittern würde. Aber die Wahrscheinlichkeit erhöht sich. Darum sollte es in Zukunft in diese Richtung gehen, damit das Verfolgerfeld dichter an die Bayern herangeführt wird.

Was die Fans noch ärgert: Dass man ein zweites Abo braucht, um Bundesliga am Freitagabend bei Eurosport zu sehen. Warum haben Sie sich nicht mit Eurosport geeinigt? Im Rahmen der vergangenen Bundesliga-Ausschreibung haben wir für unsere Kunden die maximale Anzahl an Paketen erworben. Mehr war kartellrechtlich nicht möglich. Es gab zahlreiche Termine und Gespräche mit Discovery (Eurosport) bezüglich einer möglichen Verbreitung der von Discovery erworbenen Bundesliga-Livespiele über Sky. Wir haben Discovery ein für uns wirtschaftlich vertretbares Angebot unterbreitet, das von der anderen Seite nicht angenommen wurde. Unabhängig davon zeigt Sky seit August 572 Spiele der Bundesliga und der 2. Bundesliga über alle Verbreitungswege live und exklusiv. Damit bleibt Sky auch in den nächsten Jahren eindeutig die Heimat der Bundesliga.

Für die Fans ist das doppelt ärgerlich. Sky hat nicht mehr alle Live-Spiele, aber nimmt das gleiche Geld. Rund 30 Euro im Monat für die Bundesliga — ist das noch angemessen? Absolut. Die Bundesliga-Rechte kosten im Vergleich zum Jahr 2009 mittlerweile mehr als das Dreifache. Unsere Preissteigerung in neun Jahren betrug nur 14 Prozent. Wir haben also unsere gestiegenen Kosten nicht ansatzweise an die Kunden weitergegeben. Aber dass man zwei Abos für die Bundesliga abschließen muss, liegt nicht an uns, sondern an dem Wunsch nach mehr Innovationswettbewerb.

Kann man mit Sport überhaupt noch Abonnentenzahlen steigern? Ja. Nach unseren Berechnungen gibt es noch Millionen von Haushalten, die sich grundsätzlich für Sport und Fußball interessieren und noch kein Sky Abo haben. Aber die Bereitschaft zum Abonnement hängt vom Momentum ab. Uns würde schon helfen, wenn zum Beispiel der FC Schalke 04 mal oben in der Meisterschaft angreifen würde. Der Fußball lebt von der Emotion und die transportiert Sky perfekt. Deswegen ist für uns ja wichtig, dass Wettbewerb in der Bundesliga und in der 2. Liga das höchste Gut ist.

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