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Derby-Kommentar
Der BVB braucht einen Tedesco

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Derby-Kommentar: Der BVB braucht einen Tedesco
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Borussia Dortmund schmerzt das 4:4 nach der 4:0-Führung gegen den FC Schalke 04 immens. Trainer Peter Bosz bleibt nach dem historischen Einbruch im Amt. Ein Kommentar.

Er kniete. Er beschwor. Er motivierte. Er traf mit seinen Worten den Nerv von Spielern, die in der Halbzeitpause Schadensbegrenzung wollten. Und dann die Sensation schafften.

Das 4:4 von Dortmund gehört nicht nur, aber auch Domenico Tedesco. Der Schalker Trainer hat seinen BVB-Kollegen Peter Bosz taktisch und mental ausgekontert.

Bei einem Bierchen am Mannschaftsbus kam sein Sportvorstand Christian Heidel ins Plaudern. Er kennt das Geschäft mit der Trainerbesetzung ja und sagte etwas Bemerkenswertes. Große Vereine sollten, wenn nötig, 30 bis 40 Millionen Euro für ihren Trainer ausgeben. So viel wie für ihren besten Spieler. Denn die Trainer in ihrer Schlüsselposition brächten den Unterschied.

Heidel selbst machte die Erfahrung. Als sein erstes Jahr auf Schalke mit Markus Weinzierl nicht klappte, holte er einen, der zwar nicht 30 Millionen kostete, aber das Besondere hat. Tedesco halt.

Der BVB hatte nach den zwei Jahren mit Thomas Tuchel weniger Glück. Tedesco zeigte wie kein Zweiter vor ihm auf, wie eingeschränkt die Dortmunder auf der Trainerbank sind.


Zu Spielbeginn war Tedesco, wie er zugab, von der Abwehr-Dreierkette überrascht gewesen. Sein Pressing gegen die neue Bosz-Formation lief ins Leere. Schnell neutralisierte er die Aufstellung des Gegners mit einer taktischen Umstellung und schrie nicht, als es in die Umkleidekabine ging. Er beruhigte: Wir lernen daraus. Und fangen bei Null an.

Als sein Kollege Bosz zwei Defensive reinschickte (Bartra für Yarmolenko und Zagadou für Guerreiro), wussten sie auf der Schalker Bank: Beim BVB geht die Angst um. Bosz hatte keine Antwort mehr. Das stachelte an.

Nicht das Einzige, was man Bosz vorwerfen muss. Erstmals ließ er mit Dreierkette in der Abwehr spielen. Neues muss man fast täglich üben. Aber dazu kam es nicht.

Die Zahl der Trainingseinheiten zwischen dem Tottenham-Spiel am Dienstag und dem Revierderby am Samstag: eine — das Abschlusstraining am Freitag. Denn Donnerstag gab er allen frei.

Auf Schalke, sagt man, wäre das bei Tedesco nicht passiert. Video-Schulung, Taktik-Unterricht, Spielszenarien: Er hätte jede Minute genutzt, Umstellungen durchzuspielen. Für den Fall der Fälle.

So einen hätten sie sicherlich gerne in Dortmund. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nannte gestern die Summe, die sie auf der hohen Kante haben. Mehr als 30 bis 40 Millionen Euro.

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