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Wolf Werner
„Es gibt nur gute und weniger gute Trainer“

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Wolf Werner: „Es gibt nur gute und weniger gute Trainer“
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Der frühere Düsseldorfer Geschäftsführer und Gladbacher Cheftrainer spricht vor dem Pokalduell über den Profifußball.

Das Niederrhein-Duell im DFB-Pokal zwischen Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach am Dienstag (18.30 Uhr/Sky) verfolgt Wolf Werner in seinem Wohnmobil, das er derzeit mit seiner Frau Ingrid über die italienische Sonneninsel Sizilien steuert. „Das hält jung und vital“, sagt der 75-Jährige. Werner war von 1979 bis 1988 Co- und Cheftrainer bei den Gladbachern, von 2007 bis 2014 Sport-Geschäftsführer bei den Düsseldorfern.

Herr Werner, Fortuna ist Tabellenführer in der Zweiten Liga, auch für Sie ein großes Glücksgefühl? Natürlich. Fortuna liegt mir am Herzen. 2012 haben wir es ja schon in die Bundesliga geschafft, ohne dass uns einer auf der Rechnung hatte. Ich empfehle der Fortuna wie vor fünf Jahren einen Spruch von Otto Rehhagel: Bevor die anderen merken, wie gut du bist, musst du durch sein.

Mit Friedhelm Funkel (63) setzt Fortuna einen Kontrapunkt zur Debatte, dass junge Trainer das Nonplusultra seien. Sie sind es aber nicht. Es gibt nicht junge und alte, sondern nur gute und weniger gute Trainer. Und dies nicht nur im Fußball.

Beispiele? Gern. Natürlich macht Julian Nagelsmann in Hoffenheim gute Arbeit. Reicht es aber für die Bayern oder gar die Nationalmannschaft? Bei Alexander Nouri in Bremen oder auch bei Domenico Tedesco auf Schalke gefällt mir nicht, dass sie Baustellen aufmachen, nur um etwas zu verändern. Warum verschenkt Nouri seinen Torhüter und holt für teuer Geld einen anderen? Warum legt sich Tedesco mit Kapitän Benedikt Höwedes an? Da drängt sich mir der Verdacht auf, dass das alles auch mit medialer Aufmerksamkeit zu tun hat.

Apropos: Mit Jupp Heynckes haben Sie acht Jahre bei Gladbach und zwei Jahre bei Bayern zusammengearbeitet. Hat Sie seine Rückkehr nach München als Trainer überrascht? Mir schwante in der Diskussion um die Ancelotti-Nachfolge schon so etwas. Jupp hätte aber ohne sein gewohntes Umfeld, ohne seine Co-Trainer Peter Hermann und Hermann Gerland sicher nicht zugesagt.

Jupp Heynckes hat Sie im Sommer 1979 aus dem Fußball-Nichts nach Mönchengladbach geholt. Stimmt, wir haben in Köln und Hennef die Fußball-Lehrer-Lizenz erworben. Als er einen Assistenten brauchte, hat er mich angerufen. Sonst wäre ich vermutlich Schullehrer geblieben und hätte weiter Amateurteams rund um Bremen betreut.

Haben Sie persönlich im Fußball auch noch Ziele? Nein. Ich werde 76, muss noch ein paar Kröten unter die Leute bringen und habe demnächst sieben Enkelkinder. Die kleinen Zwerge halten einen ganz schön auf Trab.

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