Nach der 1:3 (0:2)-Derby-Niederlage bei Borussia Dortmund wollten die Spieler der Schalker U19 sicherlich möglichst schnell in der Kabine verschwinden - doch die Junioren mussten noch auf dem Rasen ausharren. Während die Sieger aus Dortmund flachsend und freudestrahlend vom Rasen schwebten, bildete der gesamte S04-Tross einen Kreis, in dessen Mitte Trainer Norbert Elgert knapp zehn Minuten sprach.
Elgert: "Mit Abstand die schwächte Saisonleistung."
Was genau Elgert seinen Jungs nach der Pleite mit auf den Weg gab, ist nicht überliefert, gegenüber dieser Redaktion fand er aber klare Worte. "Das war mit Abstand die schwächste Saisonleistung", fasste der Fußball-Lehrer ernüchtert zusammen. "Dortmund verfügt über die besseren Einzelspieler, aber sie sind schlagbar, wenn man übers Kollektiv kommt."
Das könne sein Team zwar eigentlich, jedoch "haben wir uns nicht zusammengerauft. Wenn man im Kollektiv spielt, zeigt jeder seine Stärken, so gehen alle in ihre Schwächen."
Er konnte dem Auftritt seiner Mannschaft nichts Positives abgewinnen. "Offensive wie defensive Basics, aber auch die Primärtugenden" - in allen Bereichen hätten sich die Königsblauen unterdurchschnittlich angestellt. "Unterm Strich ein verdienter Sieg für Dortmund, die haben clever ihre Chancen genutzt."
Kein Torschuss in der zweiten Hälfte
Die Junioren starteten zwar gut, brachen nach dem 0:1 (29.) durch Dominik Wanner aber auseinander. In der zweiten Hälfte gaben sie trotz 0:2-Rückstand keinen einzigen Torschuss ab. So müssen sie sich die Niederlage auf die eigene Rechnung schreiben - bezahlt wird diese am Sonntagmorgen. Der geplante freie Tag wird gestrichen, um acht Uhr in der Früh will Elgert die Partie mit seinen Schützlingen analysieren. "Es gibt viel zutun", meinte der Trainer nach der "Von A bis Z schwachen Leistung". Als Straftraining solle die Maßnahme aber nicht gelten.
Mit einem Erfolg über den Rivalen wären die Schalker vom dritten Tabellenplatz bis an die Spitze vorgerückt, nun treten sie im Rennen um die Playoff-Plätze weiter auf der Stelle. Daher sei das Ergebnis zwar "super ärgerlich, aber wir müssen jetzt nach vorne schauen. Es stehen noch genug Spiele an." Da hat Elgert recht. Zum Beispiel das Rückspiel in der zweiten Halbserie. Dann bietet sich für die Knappen noch die Gelegenheit auf eine Revanche.