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Ex-Juve-Star Kohler gibt Höwedes wertvolle Tipps

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Jürgen Kohler, Jürgen Kohler
Jürgen Kohler, Jürgen Kohler Foto: firo
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Der Wechsel von Benedikt Höwedes vom FC Schalke 04 zu Juventus Turin ist durch.

Der 29-Jährige ist nach Helmut Haller, Thomas Häßler, Andreas Möller, Stefan Reuter, Jürgen Kohler und Sami Khedira der siebte deutsche Spieler bei Juventus.

Weltmeister Kohler (51), früher ein zweikampfstarker Abwehrspieler wie Weltmeister Höwedes heute, war von 1991 bis 1995 für Turin am Ball, wurde Meister, Pokalsieger und Uefa-Cup-Sieger. Der Ex-Dortmunder findet, dass Höwedes gut zu Italiens Meister passt.

Was würde Benedikt Höwedes in Turin erwarten? Jürgen Kohler: Eine große Umstellung zu Deutschland und zur Bundesliga. Ich weiß noch, wie es war, als ich nach Turin kam. Ich war nach dem ersten Training geschockt. In Deutschland wird zweimal am Tag maximal 90 Minuten trainiert. In Turin dauerte eine Einheit dreieinhalb Stunden – und das am Vor- und Nachmittag. Die Italiener trainieren härter. Es wird viel wert auf Kraft und Ausdauer gelegt, da wird richtig malocht. Ich glaube, dass sich daran auch bis heute nichts geändert hat.

Stichwort Malochen: Höwedes ist ein echter Malocher. Er dürfte also gut nach Turin passen? Ja, das denke ich auch. Benedikt Höwedes ist ein Spielertyp, der beißt und kratzt, er ist ein Kämpfer. Das lieben die Juve-Fans genauso wie die Schalke-Anhänger. Er könnte mit seinem Spielstil die Turiner Herzen erobern. Aber es wird für ihn sicher auch nicht einfach, einen Stammplatz zu erobern. Ich bin gespannt, wie er sich da schlagen wird.

Was muss er in Turin beherzigen? Das A und O ist, die Sprache zu lernen. Ohne Sprachkenntnisse geht es nicht. Du musst Italienisch können!

Sind Sie überrascht, dass Trainer Tedesco Weltmeister Höwedes keinen Stammplatz garantieren kann? Nein. Heute gibt es doch fast keine Stammplatz-Garantie mehr. Auch für Weltmeister nicht. Bayerns Thomas Müller kann auch ein Lied davon singen. Tedesco hat ja Höwedes nicht weggeschickt, sondern ihm zu verstehen gegeben, dass er nicht mehr unantastbar ist. Das hat sicherlich gesessen. Aber so ist das Geschäft. Das muss man einfach nüchtern sehen. Für Verdienste kann man sich nichts kaufen. Spieler, Trainer, wir alle sind austauschbar.

Wie lebt es sich in Turin? Ach, das ist einfach nur wunderschön. Turin war mit das Schönste, was ich in meiner Laufbahn erlebte habe. Ich fahre noch heute jedes Jahr nach Italien in den Urlaub. Die Italiener sind lockerer drauf. Sie kennen keinen Neid und gönnen dir das, was du hast. Die Lebensart finde ich dort super. Aber es gibt natürlich auch negative Dinge. Sollte mal bei Höwedes im Haus etwas kaputt gehen, dann könnte es sein, dass er auch mal zwei Tage auf einen Handwerker warten muss (lacht).

Neymar wechselte für 222 Millionen nach Paris, Dembéle für über 100 Millionen Euro nach Barcelona. Was sagen Sie zu diesem Transfer-Wahnsinn? Das alles ist nicht mehr normal. Fußball ist Kommerz. Wer etwas anderes behauptet, lügt sich selbst an.

Wünschen Sie sich manchmal, dass Sie in dieser Zeit Profifußballer wären? Nein, überhaupt nicht. Ob ich mir einen Schnitzel oder zwei am Tag leisten kann, ist doch egal. Satt werde ich allemal. Ich hatte in meiner Zeit auch viele Privilegien und durfte eine tolle Karriere genießen.

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