Es fehlt nicht mehr viel, dann stehen Trainer Farat Toku und die Mannschaft der SG Wattenscheid 09 allein da. Reinhard Mokanski, der Chef des Aufsichtsrates, wird Ende September, wenn die Mitglieder zur alljährlichen Versammlung zusammen kommen, zurücktreten. Mokanski ist damit nicht allein: Auch Ratsmitglied Ewald Fischer hört dann auf.
Ihm sei es „trotz seiner Anstrengungen nicht gelungen, die verschiedenen Strömungen unseres Vereins zusammenzubringen und das Schiff in die richtigen Bahnen zu steuern“, heißt es in Mokanskis Mitteilung. Bereits im Juli hatte der Unternehmer diese Konsequenz angekündigt für den Fall, dass die SG 09 nicht Hilfe und Unterstützung erfahre.
Vorstand besteht nur noch aus einer Person
Damit ist der Regionalligist momentan kaum noch steuerbar. Nach dem Rücktritt von der oft zu Unrecht angefeindeten Vorstandschefin Gaby Vit, deren Mann Franco sich auch schon aus dem Aufsichtsrat verabschiedet hat, besteht der Vorstand nur noch aus Ralf Schäfer. Und der Aufsichtsrat ist auf drei Personen zusammengeschmolzen: Christian Mose, Dennis von Schamann und Torsten Biermann, dessen Weggang wohl nicht mehr lange auf sich warten lässt. Gerd Abstins, der viele Jahre lang die Geschäftsstelle geleitet hat, steht auch nicht mehr zur Verfügung, vor allem Mose kämpft deshalb derzeit einen ziemlich einsamen Kampf um den Fortbestand des Vereins.
„Es geht mir nicht nur um die Regionalliga-Mannschaft, sondern auch um die 250 bis 300 Kinder, die bei uns Fußball spielen“, sagt Mose, der nicht aufgeben will, aber händeringend nach neuen Mitstreitern fahndet. Die Finanzierung der laufenden Saison „steht“, sagt Mose, doch jetzt schon müsse man die kommende Spielzeit vorbereiten. Und „die Leute dafür fehlen. Es ist niemand da.“
Es ist niemand da.
Christian Mose
Möglicherweise wird Marco Ostermann, der vor den jetzt erfolgten Rücktritten seine Mitarbeit im Aufsichtsrat in Aussicht gestellt hatte, helfen können, vielleicht sogar Stefan Beermann, der sich in diesem Metier ja bestens auskennt. Doch es brauche, sagt Mose, vor allem Leute, „die nicht aus dem verbrannten Umfeld kommen“, Leute auch, die bereit seien, „Bürgschaften zu übernehmen“ von den Funktionsträgern, die demnächst ausscheiden. Die Kritiker könnten ja jetzt mal nachweisen, dass sie es besser können.