Es ist eigentlich absurd: Da kämpft sich ein traditionsreicher Klub, der vor nicht wenigen Jahren drohte, komplett unter die Räder zu kommen, wieder ein wenig ins Licht der Öffentlichkeit zurück - und dann ist diese Plattform an diesem Standort nicht attraktiv genug, um prosperieren, zumindest aber gut überleben zu können.
Sicher, es kommen die üblichen Fehler hinzu, die Menschen haben und die Menschen begehen, wenn sie sich auf einem Feld verwirklichen wollen, auf dem sie keine Profis sind. Meinungsverschiedenheiten, Eifersüchteleien, Kompetenzgerangel, auch eine gewisse Hemdsärmeligkeit gehören zum Vereinsleben wie Pils und Bratwurst. An der Lohrheide haben die Verantwortlichen, die jetzt den Bettel hinschmeißen, den Widerspruch aus dem eigenen Laden wie einen Knüppel zwischen den Beinen empfunden.
Gibt es Hoffnung? Ja, aber nur wenn sich verantwortungsvolle Menschen mit einem gewissen Einfluss und möglichst langem Atem finden, die die SG Wattenscheid 09 nicht nur als Projekt, sondern als wichtigen Teil ihrer Lebenswirklichkeit betrachten und sich gegen den schleichenden Verlust eines beträchtlichen Stückes Heimat zu Wehr setzen. Die Lohrheide als sportliche Heimat eines Landesligisten, das will sich niemand vorstellen.