Weniger Geld, eine ziemlich kurze Personaldecke, in der Summe also das Gegenteil von einer idealen Ausgangsposition - und dennoch ist Farat Toku, Trainer der SG Wattenscheid 09, vor dem Start der Regionalliga-Saison guter Dinge und freut sich im Gespräch mit der WAZ darauf, dass es endlich losgeht.
Am Samstag fällt in Erndtebrück für die SG 09 der Startschuss, was kann man von Ihrer Mannschaft erwarten? Wir hatten in den letzten beiden Jahren sehr viel Freude, wissen aber auch um die Schwere der Aufgabe. Mal schauen, ob wir die Favoriten ärgern können. Man muss mit allem rechnen.
Wie sieht es denn konkret personell aus? Ich habe jetzt 18 Feldspieler und drei Torhüter. Mit Fabio Dias können wir in dieser Saison nicht planen. Klar, dass ist schon mutig mit einem so kleinen Kader zu starten. Aus Trainersicht ist der Kader viel zu klein. Aber die wirtschaftliche Situation lässt nichts anderes zu. Dann muss man das Risiko eben eingehen. Aber so war es ja auch in den letzten Jahren. Wir sind nicht doppelt besetzt auf jeder Position, da kannst du natürlich auch nicht so viel Druck aufbauen. Das ist nicht optimal.
In den vergangenen Jahren ist es ja den Widrigkeiten zum Trotz erstaunlich gut gegangen. Wir haben ehrlich gesagt viel Glück gehabt, weil sich die Verletzungen in Grenzen gehalten haben. Ich könnte jetzt sagen, das liegt am super Training, aber so blauäugig bin ich nicht.
Diesmal haben sie ja immerhin den Großteil der Spieler halten können. Wenn man deren Kommentare so hört, dann hat die SG 09 einen großen Pluspunkt. Sein Name ist: Farat Toku. Wir holen halt Jungs, die sich entwickeln wollen. Wenn die sehen, dass ihre Entwicklung hier nach oben geht, dann bleiben sie auch. Geld spielt zwar eine große Rolle, aber ist nicht in jedem Fall entscheidend.
Trotzdem könnte der Verein, könnte die Mannschaft ein wenig mehr davon vertragen. Wenn man sieht, was andere Klubs wie Aufsteiger Uerdingen so treiben. Mit denen brauchen wir uns nicht zu vergleichen. Was die Ausgaben angeht, sieht es ja so aus, als ob Uerdingen und Viktoria Köln einen Wettkampf betreiben. Aber andere Klubs haben auch nachgerüstet. Von der Breite her sind viele Mannschaften auf Augenhöhe. Das wird eine spannende Liga.
Aber verursacht der Blick auf die anderen nicht Frust? Nein, ich gucke nach vorne und hadere nicht mit den Dingen, die ich nicht ändern kann.