Nach einer schwachen Premieren-Saison bei den Königsblauen sind sowohl für den Franzosen Stambouli als auch für den Ukrainer Konoplyanka die Uhren auf Null gestellt worden. Unter Ex-Trainer Markus Weinzierl deuteten die Millionen-Männer nur ansatzweise an, was sie drauf haben. Damit soll nun Schluss sein. „Stambouli macht aktuell einen ganz anderen Eindruck. Er präsentiert sich engagiert. Ich sehe jetzt schon Automatismen“, beschreibt Sportvorstand Christian Heidel. Der defensive Mittelfeldspieler kam in einigen Tests als Verteidiger zum Einsatz und bewies, dass er durchaus Flexibilität besitzt.
Und Konoplyanka, der mit 12,5 Millionen Euro Ablösesumme als fünftteuerster Spieler der Schalker Klubhistorie in die Schalker Chronik eingegangen ist? Heidel: „Man kann es sich einfach machen und die erste Saison, die nicht gut gelaufen ist, auf den Druck zurückführen. Ich finde das aber Quatsch! Wenn wir jetzt einen Job in der Ukraine annehmen und dort niemanden kennen und die Sprache nicht sprechen würden, wäre das auch schwierig.“ Der Sportvorstand schiebt nach: „Man darf nie vergessen, dass in der Haut ein Mensch steckt, der nicht auf Knopfdruck funktioniert. Manche Spieler benötigen etwas mehr Zeit, bis sie Fuß fassen. Es kann auch passieren, dass Amine Harit, der jetzt gerade neu bei uns ist, irgendwann mal eine Phase hat, in der er Heimweh bekommt.“Kono hatte viele Sitzungen mit dem Trainer Domenico Tedesco. Er sagt, dass sich Konoplyanka von Spiel zu Spiel steigert
Christian Heidel
Wirbelwind Konoplyanka zeigte bisher gute Testspiele, entwickelte in jeder Partie Torgefahr. Beim 3:2 gegen Besiktas gelang ihm ein Tor, gegen Inter Mailand (1:1) beschäftigte er bei unmenschlichen Bedingungen mehrmals die gegnerische Abwehr mit knackigen Sololäufen. „Kono hatte viele Sitzungen mit dem Trainer Domenico Tedesco. Er sagt, dass sich Konoplyanka von Spiel zu Spiel steigert.“ Die Tatsache, dass der Ukrainer nun auch intensiv nach hinten arbeitet, kommt ihm dabei zugute. „Damit“, sagt Heidel, „hat er mich sehr beeindruckt.“ Während Konoplyanka und Stambouli in Österreich weitere Zeichen setzen wollen, stehen Routinier Sidney Sam und die Talente Donis Avdijaj sowie Haji Wright vor dem Absprung. Das Trio durfte nicht mit nach Österreich und soll sich neue Klubs suchen.