Mit der Botschaft, künftig fast alle Trainingseinheiten frei zugänglich zu machen, eroberte der Deutsch-Italiener die Herzen der Anhänger im Sturm.
"Bei uns geht es darum, einen Plan zu haben, den wir Spiel für Spiel optimieren wollen, und uns zu steigern und uns zu verbessern. Das dürft ihr live und in fast jedem Training erleben. Wir wollen uns nicht abschotten. Das Abschotten sollen andere machen." Tedesco schiebt nach: "Wir sind ein Klub, der Fans lebt und liebt."
Schalkes Sportvorstand Christian Heidel nutzte die Mitgliederversammlung unterdessen, um selbstkritisch auf die abgelaufene Saison zurückzublicken. "Der, der am meisten enttäuscht ist, steht hier oben. Und der, der die sportliche Verantwortung trägt, auch", meinte Heidel gleich zu Beginn seiner Ausführungen.
Den Mitgliedern erklärte Heidel, warum er sich gegen eine zweite Saison mit Markus Weinzierl als Trainer entschieden hat. "Niemand hat aktiv den Kopf des Trainers gefordert. Ich habe mit Markus alles analysiert und angesprochen. Wir wurden zurecht Tabellenzehnter, waren in allen Bereichen Mittelmaß. Außer bei der Zahl der Gegentore. Fakt ist: Es gab keine positive Entwicklung in der Saison." Heidel räumt ein: "Das Fazit und die Pläne haben mich nicht überzeugt. Wir hatten klare taktische Defizite und Probleme gegen tiefstehende Mannschaften." Deswegen erfolgte die Trennung von Weinziel.
Unter Domenico Tedesco soll sich vieles zum Positiven ändern. "Der Weg zu Tedesco war nicht allzu weit. Wir waren nicht der einzige Klub, der an Domenico interessiert war, aber der schnellste. Genau ihn braucht Schalke!" Heidel bat die Mitglieder um einen gewissen Vertrauensvorschuss für Tedesco. Er selbst ist zu 100 Prozent überzeugt vom neuen Mann an der Seitenlinie: "Ich habe mich über ihn informiert. Domenico ist ein Workoholic. Er knipst als Erster das Licht an und als Letzter aus."