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Kultfigur Eigenrauch schießt gegen Borussia Dortmund

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Yves Eigenrauch, Yves Eigenrauch
Yves Eigenrauch, Yves Eigenrauch Foto: firo
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Schalkes Kultkicker Yves Eigenrauch kann sich mit der Kommerzialisierung nicht anfreunden – weniger denn je. Deshalb teilt er auch gegen Borussia Dortmund aus.

Als neulich beim FC Schalke 04 ein Revival zu Ehren der Eurofighter, die vor 20 Jahren den Uefa-Pokal gewonnen haben, gefeiert wurde, fehlte ein prominenter Spieler vergangener Tage: Yves Eigenrauch. Der frühere Publikumsliebling sagte freundlich, aber bestimmt ab, weil er das ungute Gefühl hatte, mit seiner Teilnahme zur von ihm verhassten Kommerzialisierung des Fußballs beizutragen. „Für meinen Geschmack ist ein Grad erreicht, den ich persönlich nicht mehr mittragen möchte“, sagt der 46-Jährige im Interview der Sportbild. „Die wirtschaftlichen Dimensionen finde ich nicht mehr vertretbar.“ Für Eigenrauch ist ein Punkt erreicht, an dem der Fußball schon übers Ziel hinausgeschossen sei: „Nehmen wir die Sponsorengelder oder die Übertragungsrechte: Es geht nur um mehr, mehr, mehr. Mir aber geht es um ein faires Miteinander. Und das ist nicht mehr gegeben. Die Natürlichkeit ist im Fußball auf der Strecke geblieben.“

Dies führe dann auch zu völlig falschen Verhaltensweisen bei den Spielern: „Wenn ich die Dimension eines Millionen-Gehalts erreicht habe, dann muss ich doch nicht noch um 100.000 Euro feilschen. Es reicht doch so oder so, um halbwegs durch das Leben zu kommen, wenn man nicht ganz durchdreht und sich eine Luxusjacht nach der anderen anschafft.“

Seinem Sohn würde er also niemals raten, Fußballprofi zu werden: „Natürlich nicht. Lediglich der wirtschaftliche Aspekt würde dafür sprechen. Ob allerdings das Leben seinen Zweck erfüllt, wenn man mit 22 Jahren schon weiß, dass man nichts mehr arbeiten muss, wage ich zu bezweifeln. Das reale Leben ist mir lieber. Doch damit hat der Fußball fast nichts mehr zu tun.“

Der Schalker Kultspieler nimmt dabei nicht nur Spieler, sondern auch die Vereine in die Verantwortung. An der Entfremdung von der Basis hätten auch die Klubs ihren Anteil, weil sie zum Beispiel nicht mehr öffentlich trainieren ließen. Eigenrauch: „Letztens habe ich bei einer Veranstaltung gehört, dass Dortmund nur fünf mal im Jahr öffentlich trainiert. Haben die nicht auch so einen komischen Slogan? Echte Liebe und kein öffentliches Training? Das passt doch irgendwie nicht zusammen.“

Gleichwohl glaubt der 46-Jährige, dass Schalke 04 noch immer etwas Besonderes sei. „Aber ob bei den jungen Erwachsenen das Verständnis dafür rüber kommt, das weiß ich nicht. So ein großer Verein muss heute nun mal auch wie ein Wirtschaftsunternehmen geleitet werden. Da geht das Persönliche verloren.“

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