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Weinzierl über Führungsstil und Gänsehaut-Momente

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Schalkes Trainer Markus Weinzierl hat sich für das Gespräch mit der Sportredaktion ein ruhiges Plätzchen im Mannschaftshotel Villaitana ausgesucht.

Er bestellt drei Kaffee, nimmt sich über eine halbe Stunde Zeit und plaudert mit Charme, Humor und Ernsthaftigkeit über Schalke, besondere Momente und den Traumjob Trainer, der manchmal sehr kraftraubend sein kann.

Herr Weinzierl, hat Sie die Wucht des FC Schalke 04 überrascht oder waren Sie darauf vorbereitet? Markus Weinzierl: Ich hatte mich auf einen großen Verein vorbereitet, aber als ich Schalke dann tatsächlich erlebt habe, war es trotzdem so, dass die Emotionen nochmals größer ausgefallen sind als vorher gedacht. Ich war davon in der Sommer-Vorbereitung sehr positiv beeindruckt.

Geht ein so großer Klub wie Schalke mehr an die Substanz als Ihr letzter Verein Augsburg, weil Sie als Trainer noch stärker im Fokus stehen? Ja, das ist das Besondere an Traditionsvereinen – und speziell an diesem. Die Aufgabe an sich ist immer groß, weil du sportlich erfolgreich sein willst. Wenn du es dann nicht bist, wie es bei uns in den ersten fünf Spielen der Fall war, ist klar, dass alles mehr Wucht, mehr Dynamik annimmt. Aber sowohl innerhalb als auch außerhalb des Klubs sind alle selbst in der Anfangsphase, in der die Ergebnisse gefehlt haben, sehr gut damit umgegangen.

Haben Sie sich im Vergleich zu früher als Mensch verändert? Nein, das glaube und hoffe ich nicht.

Wann haben Sie gespürt, dass königsblaues Blut durch Ihre Adern fließt? Die Begeisterung für Schalke war schon zum Zeitpunkt meiner Vertrags-Unterschrift groß. Es macht einfach Spaß, in dieser Arena zu stehen und natürlich Spiele zu gewinnen. Man spürt täglich die Größe und Kraft des Vereins.

Spüren Sie Gänsehaut, wenn Sie die Arena betreten? Tatsächlich ja. Es gibt diese Gänsehaut-Momente immer wieder. Es ist einfach eine Riesen-Freude und Bestätigung, wenn man merkt, dass die Jungs unsere Zuschauer begeistern und dass man den Fans etwas geben kann.

Wie gehen Sie mit Niederlagen um? Können Sie danach sofort abschalten oder sind Sie ein paar Stunden ungenießbar? Niederlagen tun weh. Deshalb dauert es auch eine gewisse Zeit, sie zu verarbeiten. Aber sie gehören mit dazu. Deshalb versuche ich immer, möglichst schnell den nötigen Abstand zu gewinnen und die Emotionalität rauszunehmen, zu analysieren und weiter zu arbeiten.

Sind Sie ein Typ, der nach einem Spiel nach Hause kommt und die komplette Begegnung sofort noch einmal anschaut oder brauchen Sie den Cut zum Sammeln? Völlig unterschiedlich. Es gibt kein festes Ritual. Das ist spiel- und ergebnisabhängig. Es kann sein, dass ich nach einem Abendspiel noch eine Nachtschicht einlege.

Wären Sie unter dem Trainer Markus Weinzierl gerne selbst Spieler gewesen? Ich glaube schon. Ich versuche, den Spielern ein verlässlicher Partner zu sein, der die Richtung vorgibt. Ich bin jemand, der das Ganze im Blick hat, aber auch jeden einzelnen Spieler. Von daher hätte ich mir das schon vorstellen können, auch unter mir zu spielen (lacht).

Sehen Sie sich auch ein wenig als väterlicher Freund für die jungen Profis? Als Trainer kannst du nicht ein Freund der Spieler im eigentlichen Sinn sein, denn du bist der, der Regeln und Richtung vorgibt. Du musst der Chef sein. Aber ein guter Draht zu den Spielern ist mir wichtig. Dann glaube ich, fruchtet die Zusammenarbeit auch.

Sind Sie als Trainer eher der Analytiker oder der Emotionale? Ich kann beides. Ohne Analyse geht es nicht. Und ohne Emotionen geht es auch nicht.

Die Profis sprechen immer von einem Traumjob, den sie ausüben. Gilt das auch für einen Bundesliga-Trainer? Wenn man gewinnt, sicher. Natürlich gehören auch Niederlagen dazu, aber unter dem Strich soll es erfolgreich sein. Deswegen machen wir das Ganze ja. Generell ist es ein sehr komplexer Job, weil er von allen Seiten mit sehr vielen Interessen behaftet ist. Bundesliga-Trainer zu sein, ist eine Riesen-Herausforderung. Noch einmal im Besonderen bei so einem großen Verein wie Schalke 04.

Ihr Sportvorstand Christian Heidel sagt, der Trainer ist immer der wichtigste Mann in einem Verein. Sehen Sie sich als den Wichtigsten? (lacht) Für mich ist der Manager der wichtigste Mann. Ich glaube, Christian Heidel meint es so, dass am Trainer sehr viel hängt.

Ralf Rangnick, der jetzt als Sport-Direktor in Leipzig arbeitet, musste sich als Schalke-Trainer eine Auszeit nehmen, weil er komplett erschöpft war. Sehen Sie die Gefahr, als Fußball-Lehrer in den roten Bereich zu geraten? Definitv. Gerade, wenn ich das letzte halbe Jahr betrachte und die Intensität der Spiele: Durch die vielen englischen Wochen ist es so, dass du kaum Zeit hast, um abzuschalten. Wenn du das über Jahre machst, kann ich das nachvollziehen, dass Trainer mal eine Auszeit nehmen. So wie es Ralf Rangnick oder zuvor auch Ottmar Hitzfeld gemacht haben.

Wie schützen Sie sich? Schaffen Sie sich Ruhe- und Komfortzonen? Ja, ich versuche, ein paar Stunden auch mal nicht an das Wesentliche zu denken und mich abzulenken. Da muss jeder seine eigenen Rituale und Wege finden.

Gibt es bei Ihnen einen Tag ohne Fußball? Im Kopf eigentlich nicht.

Beim Feldspieler sagt man, er sei mit 28 Jahren auf seinem Toplevel. Gibt es für Fußball-Lehrer auch ein Alter, an dem die volle Leistungsfähigkeit zum Ausdruck kommt? Ich glaube nicht, dass man das im Trainerjob einem bestimmten Alter zuordnen kann. Jeder hat eine eigene Karriere und eigene Gegebenheiten in seiner Laufbahn. Es gilt daraus zu lernen und aus den verschiedenen Vereinen und Umständen das Beste zu machen.

Wird es den Trainer Weinzierl mit 65 Jahren auch noch geben? Da gibt es auch keine Altersgrenze für mich. Ich weiß nicht, was bis dahin ist. Mein Denken geht jetzt erstmal Richtung Start gegen Ingolstadt und nicht dahin, was in 20 Jahren ist. Ich bin erst 42.

Sind Sie bei Facebook, Twitter oder Instagram aktiv? Nein.

Halten Sie davon etwas? Ich bin in sozialen Netzwerken nicht aktiv und auch nicht daran interessiert, es zukünftig zu werden. Ich sehe für mich keinen Sinn darin, eigene Kanäle zu bespielen und mich stören persönlich die teilweise unmöglichen und unfairen Kommentare und Inhalte aus dem Schutz der Anonymität heraus. Ich konzentriere mich lieber auf meine Arbeit auf und neben dem Platz.

Dass Ihre Spieler ein Foto aus dem Pool posten, ist okay? Klar. Jeder, der sich damit wohlfühlt, darf das tun, es ist ja auch schön für die Fans, gibt Einblicke und lässt Nähe entstehen. Das dürfen die Spieler natürlich innerhalb gewisser Grenzen gerne machen.

Ist es im Mannschaftsbus erlaubt, das Handy zu nutzen? Die Spieler wissen genau, was sie dürfen und was nicht. Wenn jemand über sein Handy Musik hört, dann ist das absolut okay.

Ist das Handy-Thema auch bei Ihren Kids aktuell? Ja, meine Jungs sind 12 und 14 Jahre alt. Wir halten es zuhause so, dass es gewisse Handyzeiten gibt. Das mit den Handys kann durchaus ein Problem sein. Man muss da die richtige Mischung finden.

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13 FC Schalke 04 30 10 6 14 46:56 -10 36
14 Eintracht Braunschweig 30 10 4 16 33:41 -8 34
15 SV Wehen Wiesbaden 30 8 8 14 32:41 -9 32
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