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So verlief Max Meyers Gespräch mit Superstar Neymar

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Für Max Meyer hat sich in diesem Jahr eine Welt geöffnet, die er so noch nicht kannte: Er war der Kapitän der deutschen Olympia-Auswahl, die bei den Spielen in Brasilien die Silbermedaille gewonnen hat.

Warum es ein unvergessener Höhepunkt und doch zugleich auch eine teils befremdliche Erfahrung war, verrät der 21 Jahre alte Schalker Nationalspieler in der WAZ im exklusiven Sport-Gespräch zum Jahreswechsel.

Max Meyer, denken Sie manchmal noch an die Zeit in Brasilien zurück? Eigentlich werde ich oft daran erinnert, denn die Silbermedaille, die wir gewonnen haben, liegt bei mir im Schlafzimmer auf dem Tisch. Wenn ich sie sehe, kommen hin und wieder auch die Gedanken an die schönen Momente zurück.

Können Sie uns erklären, was Olympia ausmacht? So richtig haben wir das Flair ja erst am Ende mitbekommen, weil wir erst in den letzten drei Tagen ins Olympische Dorf gezogen sind. Da hat man dann schon gemerkt, dass Olympia etwas ganz Besonderes ist: Das Dorf ist wie eine kleine Stadt, nur die Sportler haben Zutritt, man fährt mit dem Bus von einer Stelle zur anderen. Für die Athleten aus den anderen Sportarten ist es das Größte überhaupt, für uns Fußballer was ganz Neues, aber in diesem Moment war es auch für uns etwas Großes. Doch es hat eben ein bisschen gedauert, bis man das Gefühl dafür bekommen hat. Zunächst waren die Spiele für uns eher etwas schleppend.

Viele bereiten sich über Jahre auf dieses Turnier vor, fliegen dann vielleicht in ihrem Wettbewerb früh raus, und die Schlagzeilen gehören wieder den Fußballern. Das ist schon etwas unfair den anderen gegenüber

Max Meyer

Sie haben die ersten Spiele in Stadien im gesamten Land ausgetragen. Ich stelle mir das wie ein normales Fußball-Turnier vor, wie eine WM oder EM. Es war noch nicht einmal das, ich habe es am Anfang eher wie Testspiele in der Vorbereitung empfunden – die Stadien, in denen wir gespielt haben,  waren fast leer. Aber je weiter man gekommen ist, desto größer wurde es, ab dem Viertelfinale gegen Portugal habe ich persönlich das Gefühl bekommen, dass es hier echt etwas werden kann – ab diesem Zeitpunkt hat sich bei uns auch ein richtiges super Team gebildet. Danach folgte noch das Spiel gegen Nigeria, und dann waren wir schon im Olympischen Dorf – da war es einmalig. Jeder, der dabei war, wird es nie bereuen.

Wie war das Zusammenleben im Olympischen Dorf? Hatten Sie auch Kontakt zu anderen Sportlern? Ein bisschen zu den Handballern. Man trifft sich zum Beispiel beim Essen. Im Dorf gibt es eine riesengroße Mensa, wo alle gemeinsam essen – da kann man 24 Stunden am Tag hingehen. Und beim Halbfinale der Handballer haben wir auch auf der Tribüne richtig mitgefiebert – dann hält man einfach für sein Land.

Also ist es wirklich so, dass sich bei Olympischen Spielen eine große deutsche Mannschaft bildet mit Fußballern, Handballern und Bogenschützen? Nein, so kann man das nicht sagen. Zu anderen Ballsportlern hatten wir Kontakt. Es gab aber auch einige Athleten, die nicht so begeistert waren, dass wir Fußballer da waren. Erst nach dem Finale, als wir im Deutschen Haus waren, hat sich das etwas aufgelockert – dann kam man auch mal mit den anderen Sportlern ins Gespräch. Davor hat man sich schon manchmal ein bisschen umgeguckt und sich gefragt: Was hat man eigentlich getan?

Passen Fußballer nicht so sehr in die olympische Welt? Der eine oder andere Athlet ist etwas zwiegespalten, wenn er die Fußballer sieht, aber das ist auch normal. Denn die Olympischen Spiele sind ja eigentlich die Veranstaltung für die anderen Athleten, nicht so sehr für die Fußballer. Viele bereiten sich über Jahre auf dieses Turnier vor, fliegen dann vielleicht in ihrem Wettbewerb früh raus, und die Schlagzeilen gehören wieder den Fußballern. Das ist schon etwas unfair den anderen gegenüber. Ich kann verstehen, dass einige Leute da nicht begeistert waren und sich nicht alle gleich gefreut haben, als wir Fußballer kamen.

Welchen Stellenwert hat bei Ihnen Olympia? War es auch für Sie das Größte, das Sie als Sportler bisher erlebt haben? Es war auf jeden Fall mit das Größte; vor dem Finale gegen Brasilien war man sich schon bewusst, dass es das bis dato größte Spiel der Karriere wird, obwohl ich ja auch schon andere große Momente mit Schalke oder mit der Nationalmannschaft erlebt habe. Vorher war ja jeder ein bisschen skeptisch – nach dem Turnier wusste ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.

Wie sehr war Ihr Trainer Horst Hrubesch dafür verantwortlich, dass die Spiele ein solches Erlebnis wurden? Olympia war ganz einfach sein Traum. Er war dafür verantwortlich, dass sich ein richtiges Team gebildet hat. In jedem Training hat er alles gegeben, ich würde sogar sagen, er war im positiven Sinne fast schon übermotiviert, wie er manchmal ans Werk ging. Aber jeder ist für den Trainer gelaufen, weil ihm jeder eine Medaille zum Abschied schenken wollte. Das hat ja auch funktioniert. Alle waren sich einig, dass wir für den Trainer spielen und uns nicht hängen lassen, obwohl es am Anfang ja nicht so funktioniert hat und wir schon fast draußen waren.

Wie war Ihre persönliche Rolle? Nach meinem Eindruck waren Sie das Gesicht der Mannschaft, als Leon Goretzka früh verletzt abreisen musste und Sie der Kapitän wurden. Als Kapitän hat man noch mehr Verantwortung. Ich war auch ein wenig überrascht, dass der Trainer mich zum Kapitän ernannt hat, weil ich von außen betrachtet ja nicht so der Typ dafür bin. Aber er hat mir das Vertrauen geschenkt, und das hat mir 100-prozentig geholfen.

Vom Finale gegen Brasilien bleiben mir zwei Bilder in Erinnerung: Erstens, wie Sie das Trikot des verletzten Leon Goretzka in die Kamera gehalten haben. Das war für mich eine natürliche Geste. Leon war der Kapitän, er ist einer meiner besten Freunde. Man kann sich kaum vorstellen, wie bitter es sein muss, wenn man zu Hause vor dem Fernseher sitzt und sieht: Deine Mannschaft spielt jetzt das Finale im Maracana.

Aber klar, dann hat er mich auch getröstet.

Meyer über die Begegnung mit Neymar

Das zweite Bild: Wie Brasiliens Kapitän Neymar Ihnen nach der Niederlage Trost gespendet hat. Das war anders herum. Der erste Schritt ging von mir aus, ich wollte ein fairer Verlierer sein und habe Neymar und den Brasilianern zu ihrem Sieg gratuliert. Aber klar, dann hat er mich auch getröstet.

Sie müssen in diesem Moment unfassbar stolz gewesen sein. Ja, irgendwie schon, wir waren schon vor dem Finale stolz. Aber in dem Moment, in dem der letzte Elfmeter von Brasilien ins Tor geht, bricht auch eine Welt zusammen. Ich hatte schon ein schlechtes Gefühl vor dem Elfmeterschießen, kann mich nicht erinnern, wann ich mal eines gewonnen habe. An dem Tag war mir nach der Niederlage nicht nach Feiern zumute, aber jetzt kommt langsam die Zeit, wo man überlegt, dass man doch etwas Großes erreicht hat. Die silberne Medaille ist jetzt nicht ganz so schlecht.

Wenn Sie in vier Jahren bei den nächsten Olympischen Spielen gefragt werden, ob Sie als älterer Spieler wieder dabei sein wollen: Müssen Sie dann überlegen, ob Sie mitspielen? Nein. Dann würde ich, glaube ich, zusagen.

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