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Leipzig im Bayern-Fieber
"Elektrisiert ganz Deutschland"

Leipzig im Bayern-Fieber: "Elektrisiert ganz Deutschland"
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Ralf Rangnick und Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz lagen sich jubelnd in den Armen, Ralph Hasenhüttl hüpfte über den Rasen, und Timo Werner konnte wieder lachen:

Aufsteiger RB Leipzig feierte nach starker Vorstellung beim 2:0 (1:0) über Hertha BSC die Rückkehr zum erfolgreichen Vollgas-Fußball und brachte sich für den Mega-Gipfel in Top-Form.

"Wir sind stolz darauf, dass wir am Mittwoch ein Spiel gegen Bayern München haben, das ganz Deutschland elektrisiert und wohl auch über die Landesgrenzen hinaus begeistern wird", sagte der Österreicher Hasenhüttl nach der imponierenden Vorstellung seiner Elf, die mit 36 Punkten auf Herbstmeisterkurs liegt.

Auch seine Spieler hatten keine Berührungsängste mehr vor den Bayern. "Die Vorfreude ist riesig. Wir wollen noch einmal richtig einen raushauen", sagte Willi Orban. Der Abwehrchef hatte die Partie gegen Berlin mit seinem wuchtigen Kopfballtreffer (62.) entschieden. "Wir wollen, wir können - aber wir müssen nicht", sagte Abwehrspieler Stefan Ilsanker über den Druck, in München siegen zu müssen. Der sei bei den Bayern deutlich größer.

Vergessen schien auch die 0:1-Niederlage aus der Vorwoche in Ingolstadt. "Die Mannschaft hat heute genau die richtige Reaktion gezeigt. Sie war von Beginn an auf dem Platz", sagte Hasenhüttl. Von einer Mini-Krise oder schwindenden Kräften zum Jahresende war nichts zu spüren - Leipzig bleibt ein echter Anwärter auf den Titelkampf.

Riesenfreude am Auftritt seiner Mannschaft hatte auch Mäzen und Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz bei einem seiner seltenen Stadion-Besuche. Die Investitionen von 250 Millionen Euro scheinen sich auszuzahlen. "Er hat uns in der Kabine zum Sieg gratuliert. Immer, wenn er da ist, gewinnen wir", sagte Orban und fügte schmunzelnd an: "Am Mittwoch soll er ja auch kommen."

Riesenbeifall erhielt Torschütze Werner, als er in der 81. Minute ausgewechselt wurde. Der pfeilschnelle Schwabe hatte das so wichtige 1:0 (41.) erzielt, die heftige Kritik wegen seiner Schwalbe beim Sieg gegen Schalke vor zwei Woche hatte an ihm genagt. "Für ihn war der Treffer sehr, sehr wichtig. Es war nicht leicht für Timo, doch heute war er wieder der Alte", sagte Hasenhüttl

Für mächtig Ärger sorgte ein Transparent, das die Hertha-Fans in der ersten Halbzeit kurzfristig ausgerollt hatten. "Ey, Ralf wir warten sehnlichst auf deinen nächsten Burnout", stand darauf in Anspielung an Rangnicks Krankheit im Jahr 2011, als er den Trainer-Job bei Schalke 04 beenden musste. Leipzigs Fans antworten mit Pfiffen, Herthas Manager Michael Preetz entschuldigte sich prompt.

Rangnick reagierte am Sonntag relativ gelassen und fasste die Aktion als kleines, verstecktes Kompliment auf: "Ich kann mir schon vorstellen, dass es bei Hertha einige Hardcore-Fans gibt, die sich wünschen würden, dass es mich in meiner Funktion nicht mehr geben würde. Ich kann diesen Fans aber nicht zu viel Hoffnung machen, da ich mittlerweile sehr gut auf mich aufpasse."

Hertha enttäuschte auf der ganzen Linie. Allen Ankündigungen über mögliche Umstellungen zum Trotz setzte Trainer Pal Dardai auf die bewährte Viererkette in der Abwehr und erzielte wenig Wirkung. Sein Team war über 90 Minuten gegen den gefälligen Kombinationsfußball überfordert. "Heute war nichts drin für uns, kein Punkt, kein Etwas, Leipzig war zu schnell für uns", sagte der Ungar - und lag damit völlig richtig.

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