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Wo Torwarttrainer Henzler Fährmanns Schwäche sah

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Schalke: Wo Torwarttrainer Henzler Fährmanns Schwäche sah
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Als Weltpokalsiegerbesieger kam Simon Henzler 2002 nach Schalke und erlebte einen schwarzen Tag. Vor anderthalb Jahren kam er zurück und hat Schalkes Nummer eins auf ein höheres Niveau gehoben.

Simon Henzler ist auf Schalke für die Arbeit mit den Torhütern verantwortlich. Der Torwarttrainer ist als einziger aus dem Trainerstab von André Breitenreiter geblieben. Wir sprachen mit dem 39-Jährigen über Ralf Fährmann, das Luxusproblem auf der Torwartposition und eine späte Entschuldigung von Gerald Asamoah.

Ärgert es Sie eigentlich, dass Ralf Fährmann auf Schalke trainiert hat und nicht bei der Nationalmannschaft war? Henzler: Ich glaube gar nicht, dass das Ralfs oberste Priorität ist. Ich habe ihm vor der letzten Saison gesagt, dass es für ihn wichtig ist, verletzungsfrei durch das Jahr zu kommen und gute Leistungen zeigen. Dass er mit der Nationalmannschaft in Verbindung gebracht wurde, war wegen seinen sehr guten Leistungen zu erwarten. Bundestorwarttrainer Andreas Köpke hat sich aber klar dazu geäußert. Trotzdem bin ich der Meinung, dass das Thema noch nicht ganz abgehakt ist. Wenn Ralf weiterhin gute Leistungen bringt, kommt man irgendwann nicht mehr an ihm vorbei. Roman Weidenfeller ist auch spät in seiner Karriere nominiert worden.

In dieser Saison lief es für Schalke zu Beginn aber gar nicht gut. Ralf Fährmann hatte selbst das Gefühl, dass jeder Schuss ein Treffer ist. Wie sind Sie mit ihm umgegangen? Wir haben alle Spiele analysiert, haben uns die Gegentore angeschaut und festgestellt, dass ihn keine Schuld trifft. Natürlich ist es ärgerlich, wenn man drei Schüsse aufs Tor bekommt und zwei davon reingehen. Aber da kann man nichts machen, solche Phasen gibt es. Im Training haben wir deshalb nichts umgestellt, sondern ruhig weitergearbeitet.

Wenn Ralf Fährmann kritisiert wird, dann meistens wegen seiner Ballbehandlung. Als wir damals mit dem SC Paderborn gegen Schalke gespielt haben, habe ich Ralf als gegnerischen Torwart analysiert und hatte genau diesen Eindruck: super in der Strafraumbeherrschung, gut auf der Linie, aber fußballerische Schwächen. Als ich 2015 kam und die ersten Einheiten mit ihm absolviert habe, hat sich mein Eindruck bestätigt. Wir haben sehr intensiv daran gearbeitet und ich muss meine Meinung revidieren. Ralf ist fußballerisch kein schlechter Torwart. Man darf ihn unter diesem Aspekt nicht auf eine Stufe mit Manuel Neuer, Yann Sommer oder Marc André ter Stegen stellen. Aber im Vergleich zu anderen Torhütern ist er genauso gut. Es liegt auch immer daran, wie ein Torwart angespielt wird. Ralf bekommt deutlich mehr Rückpässe als viele andere Bundesliga-Torhüter. Und er wird teilweise in Drucksituationen angespielt, ohne dass ihm von seinen Mitspielern eine Lösung angeboten werden kann. Ralf hat dann nur noch die Möglichkeit, den Ball direkt zu schlagen.

Auf Schalke stehen vier Torhüter im Profikader. Ist das nicht ein Torwart zu viel? Üblich sind drei Torhüter. Die Torwartkonstellation bei uns ist nicht einfach. Wir haben mit Ralf eine klare Nummer eins, an der es auch nichts zu rütteln gibt. Alexander Nübel und Timon Wellenreuther bekommen zumindest bei der U23 ihre Einsatzzeiten. Timon hat im Sommer den Wunsch geäußert, den Verein zu verlassen. Wir konnten ihn aber nicht gehen lassen, weil Fabian Giefer in der Saisonvorbereitung noch verletzt war. Wegen Fabians Verletzung konnten wir Timon auch nicht für die Olympischen Spiele freigeben. Jetzt sind alle vier Torhüter fit und wir haben ein kleines Luxusproblem.

Wer ist denn die Nummer 2 hinter Ralf Fährmann? Eine genaue Hierarchie haben wir nicht, das lassen wir offen. Als Fabian verletzt war, war Alex die Nummer zwei und hat seine Sache gut gemacht. Der Wechsel kam dann zustande, weil sich Alex an der Hand verletzt hat und drei Wochen gefehlt hat. Auch Fabian Giefer hat seine Sache sehr gut gemacht, deshalb saß er zuletzt bei den Spielen auf der Bank.

Sie sind der einzige aus dem Trainerteam von André Breitenreiter, der auf Schalke geblieben ist. Wie kam es dazu? Das war die Entscheidung des Vereins. Es ist oft geschrieben worden, dass Ralf Fährmann da ein Wörtchen mitreden durfte. Das ist aber nur bedingt richtig. Er wurde nach unserer Zusammenarbeit gefragt – und die ist zweifelsohne gut. Wir  haben im gesamten Torwartteam schnell eine gute Linie gefunden. Als die Anfrage von Schalke kam, habe ich mit André Breitenreiter gesprochen. Er hat mir geraten zu bleiben . André wusste auch, dass unser Torwartteam gut funktioniert. Er war mir auch nicht böse, wir sind nicht im Streit auseinander gegangen.

Sie gelten ohnehin als Kumpeltyp. Da gibt es doch eine schöne Geschichte von Ihrer Hochzeit.   Mein Berater kam auf der Feier zu mir und sagte, dass er jetzt endlich wüsste, warum ich nur knapp 30 Spiele in der 1. und 2. Bundesliga und nicht 200 Spiele absolviert hätte. Ich habe ihn mit großen Augen angeschaut. Dann hat er mich darauf hingewiesen, dass ich fünf Torhüterkollegen zu meiner Hochzeit eingeladen habe. Er wollte damit sagen, dass ich zu brav sei. Denn meine Konkurrenten waren meistens auch Freunde von mir. Ich muss aber dazu sagen, ich bin so lange ein Kumpeltyp, so lange alles so umgesetzt wird, wie ich mir das vorstelle, sonst kann ich auch anders

17 Spiele in der 1. Bundesliga waren aber ausreichend, um Weltpokalsiegerbesieger zu werden. Das Spiel mit St. Pauli werde ich nie vergessen. Wir waren die absoluten Underdogs und haben die Bayern besiegt, die zu dieser Zeit alles vernichtet haben. Das berühmte Weltpokalsieger-Besieger-Shirt  habe ich auch nach 14 Jahren noch im Schrank. Ein paar Tage später mussten wir aber nach Schalke und haben 0:4 verloren. Wir waren also schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen. Aber auf Schalke darf man ja auch mal verlieren (lacht).

Torwart und Linksaußen, heißt es immer, seien eine ganz besondere Spezies. Stimmt das? Definitiv. Ein bisschen verrückt sind wir Torhüter schon. Deshalb verstehen wir uns auch untereinander so gut. Torhüter ziehen sich automatisch an. Man muss ja schon ein bisschen bekloppt sein, wenn man sich aus zwei Metern Entfernung einen Ball ins Gesicht knallen lässt und sich dann auch noch freut, weil der Ball nicht ins Tor gegangen ist. Aber verrückt heißt nicht blöd. Ich will nicht am Intellekt der Torhüter zweifeln. Ich meine das positiv.

An was denken Sie eigentlich, wenn Sie den Namen Ihres alten Torwartkollegen Carsten Wehlmann hören? Ich hatte es befürchtet, dass diese Frage noch kommt. Ja, auch diese kuriose Geschichte hat sich auf Schalke ereignet. Beim besagten 0:4 habe ich mir eine üble Verletzung zugezogen - einen Hodeneinriss. Wir haben beschlossen, das geheim zuhalten. Am nächsten Tag stand es aber groß in der Zeitung. Carsten hat dann gesagt: ‘Simon, dann brauchst Du Deiner Freundin ja nicht mehr erzählen, du hättest wieder Kopfschmerzen.’ Darüber wurde natürlich viel gelacht. Auch ich konnte wieder lachen. Gefoult hat mich damals übrigens Gerald Asamoah.

Hat sich „Asa“ wenigstens bei Ihnen entschuldigt? Ja, vor kurzem auf dem Rückflug von einem Europapokal-Spiel. Ich habe ihm die Geschichte erzählt. Er wusste das gar nicht, hat sich aber im Nachhinein noch entschuldigt.

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