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Heidel spricht über Tuchel und Klopp

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Thomas Tuchel, Christian Heidel
Thomas Tuchel, Christian Heidel Foto: firo
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Wieviel Prozent der Anteil beträgt, den Schalkes Sport-Vorstand Christian Heidel daran hat, dass Thomas Tuchel heute Trainer bei Borussia Dortmund ist, lässt sich nur schwer beziffern.

Ohne Heidel wäre Tuchels Weg aber definitiv anders verlaufen.

Rückblick: Als Christian Heidel im August 2009 den Cheftrainer-Posten beim FSV Mainz 05 neu besetzen musste, fiel seine Wahl auf den damaligen A-Jugend-Trainer Thomas Tuchel. „Er hat sich zwei Wochen Bedenkzeit erbeten“, erinnert sich Heidel, „ich habe ihm gesagt, er soll eine Nacht drüber schlafen und sich dann entscheiden.“ Tuchel sagte zu und startete als Profi-Trainer bis zu seiner aktuellen Station Borussia Dortmund durch. „Tuchel zum Chefcoach zu machen, war damals eine Verstands-Entscheidung“, sagt Heidel.

Dabei wollte der gebürtige Schwabe vor der Feuertaufe bei den Mainzer Profis sogar weg vom FSV und ein Angebot der TSG Hoffenheim annehmen. „Thomas hat das als letzte Stufe der Lernens betrachtet. Ich habe ihm gesagt: Du bist hier perfekt zum Lehren“, so Heidel.

Wir hatten zum Abschluss seiner Tätigkeit in Mainz Differenzen, die für mich schon lange abgehakt sind

Heidel über Tuchel

Am Samstag treffen sich Tuchel als Borussia-Trainer und Heidel als neuer Sport-Vorstand des FC Schalke 04 beim Revier-Derby wieder. Sicherlich wird trotz des Trubels etwas Zeit sein, um kurz über alte Zeiten zu sprechen: "Weiß du noch..."

Christian Heidel wird jetzt einem anderen Thomas Tuchel begegnen als noch vor ein paar Jahren. „Ich glaube, dass sich jeder Mensch verändert. Wir hatten zum Abschluss seiner Tätigkeit in Mainz Differenzen, die für mich schon lange abgehakt sind. Thomas ist ein sehr spezieller Typ. Er hat ohne jeden Zweifel die Fähigkeiten, auch Mannschaften zum Titel zu führen..“

Christian Heidel hat noch genau die Reaktionen im Gedächtnis, als der damals unbekannte Tuchel vorgestellt wurde. „Thomas, wie heißt der?“, war eine der Fragen, die der damalige FSV-Manager beantworten musste. Heidel: „Meine Entscheidung hatte damals viel mit Mut, noch mehr mit Verstand zu tun. Ich habe Thomas Tuchel kennengelernt, bevor er bei Mainz U-19-Trainer werden sollte. Da habe ich nach dem Gespräch gedacht: So einen habe ich noch nie erlebt.“ Irgendwann bedankte sich Thomas Tuchel bei Christian Heidel per E-Mail, weil er ihm das Vorhaben, nach Hoffenheim zu wechseln, ausgeredet und die Freigabe verweigert hatte.

Klopp als Trainer? "Das konnte keiner glauben"

Im Vergleich zu Thomas Tuchel, der das Chef-Trainer-Angebot erst sacken lassen musste, reagierte Jürgen Klopp ganz anders. „Ich habe Jürgen 2001 gefragt, ob er sich es zutraut, den Trainerposten in Mainz zu übernehmen. Da war er noch Spieler. Nach fünf Sekunden meinte er: Ja, das mache ich! Als wir Jürgen dann in der Pressekonferenz offiziell vorstellen wollten, fragte ein Journalist: Was macht Klopp hier? Als die Antwort kam, er wäre neuer Mainzer Trainer, gab es schallendes Gelächter. Das konnte keiner glauben. Ich habe dann sogar gelesen, in Mainz wäre der Notstand ausgebrochen. Wir hatten dann sieben wahnsinnige Jahre mit Jürgen Klopp“, blickt Heidel zurück. Über Borussia Dortmund, wo „Kloppo“ Kult-Status erlangte, führte sein Weg weiter zum FC Liverpool nach England.

Auch der aktuelle Mainzer Kaderchef Martin Schmidt kommt aus dem eigenen Reservoir der Rheinhessen. Schmidt stieg aus der U23 zur Lizenz-Mannschaft auf und führte das Team in die Europa League. „Er ist das Geheimnis des Erfolges“, sagt Heidel, „in Mainz werden in nächster Zeit mindestens zwei weitere Trainer in den Bundesliga-Bereich vorstoßen. Da müssen wir auch irgendwann mit Schalke hinkommen“, sagt der Sport-Vorstand. Heidel hält es für ein Muss, in den U-Mannschaften schon genau hinzusehen, welches Potenzial bei den Trainern vorhanden ist, sie zu beurteilen und weiter zu schulen. „Wir müssen eigene Spieler ,aber auch eigene Trainer entwickeln“, so der 53-Jährige.

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